Schmalspurbahnen und Bergbahnen in Österreich

Die historische Dampf-Lokomotive im Pinzgau. © Österreich Werbung, Fotograf: Weinhaeupl W.
Die historische Dampf-Lokomotive im Pinzgau. © Österreich Werbung, Fotograf: Weinhaeupl W.

Österreichs schönste Schmalspur- und Bergbahnen

Die kleine Semmeringbahn“, wie die landschaftlich abwechslungsreiche Strecke genannt wurde, erfreut Eisenbahn-Liebhaber und ganz normale Ausflügler im Rahmen von regelmäßig veranstalteten Nostalgiefahrten . Selbst die zur Wartung der exponierten Strecke angelegten Wege haben nun neue Aufgaben bekommen – sie sind Teil des in der Nähe der Bahntrasse verlaufenden Bahn-Erlebnisweges, an dem Schwindelfreie von Lunz zum Bahnhof Pfaffenschlag, den auf 699 Metern Seehöhe gelegenen Scheitelpunkt der Linie, hochspazieren können.

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Semmeringbahn

Semmeringbahn. Viadukt über die Kalte Rinne im südlichen Niederösterreich. © Österreich Werbung, Fotograf: Diejun

Nur wenige Meter weiter östlich von der „kleinen Semmeringbahn“ verläuft die Mariazellerbahn. Auf zunächst zierlicher Streckenführung und ab Laubenbachmühle auch über steile Serpentinen und durch düstere Tunnels schnaufend, durchmisst diese das Pielach- und Erlauftal. Landschaften wie „die Zinken“ – bizarre Kalkfelsen – können dabei vom Waggonfenster aus am besten gesehen werden, wobei sich Eisenbahn-Fans auch noch über die weltweit ältesten, noch planmäßig in Betrieb stehenden Lokomotiven freuen dürfen – jene der Reihe E 1099.

Blick nach Westen: Da schnauft die vor rund 120 Jahren gebaute Tiroler Achensee-Dampf-Zahnradbahn die knapp sieben Kilometer lange Strecke von Jenbach nach Seespitz zum 930 Meter hoch gelegenen Achensee hinauf . Immerhin zählen die in klassischem Rot-Schwarz lackierten Dampfloks zu den ältesten, fahrplanmäßig im Einsatz stehenden Dampflokomotiven der Welt. Ebenfalls zum alten Eisen zählen die seit 1893 verkehrenden Züge der Schafberg-Bahn. Auch hier wird nebst Ausblicken authentische Oldtimer-Technik geboten: Die meterspurige Zahnradbahn überwindet auf ihrem Weg von St. Wolfgang auf den 1.783 Meter hohen Schafberg eine maximale Steigung von 25,5 % – was ohne Elektrifizierung gelingt, aber mit Hilfe einiger der ältesten noch betriebenen Dampfloks der Welt – Baujahre 1893 und 1894.

Achensee - Panorama / Tirol

Achensee – Panorama / Tirol. © Österreich Werbung, Fotograf: Homberger

Kaum wenig älter ist die nicht allzu weit entfernt verkehrende Pinzgaubahn. Die idyllische Strecke der 1898 in Betrieb genommenen Bahn führt von Zell am See entlang der Salzach in den Nationalpark Hohe Tauern bis nach Mittersill – elegante, in Lärchenholz ausgeführte Sitzbänke inklusive.

Pinzgaubahn

Die historische Dampf-Lokomotive im Pinzgau. © Österreich Werbung, Fotograf: Weinhaeupl W.

Und ganz im Norden? Da bewegt man sich entlang der Schienen der Waldviertler Schmalspurbahnen auf reichem historischen Boden – was die Geschichte der Eisenbahnen angeht, aber auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Zusammenhänge Mitteleuropas, die einst den regen wirtschaftlichen Austausch mit Böhmen und Mähren inkludierten. Die Waldviertler Schmalspurbahn war das Rückgrat dieser Entwicklung – und durchzieht bis heute die Region. Bis heute bilden die drei zusammenhängenden Strecken der ÖBB (Spurweite von 760 mm) ein vollständig befahrbares Schienennetz, das von Gmünd in Niederösterreich aus das nordwestliche Waldviertel auf Strecken nach Litschau, Heidenreichstein und Groß Gerungs erschließt. Ähnliches gilt übrigens auch für den etwas weiter östlich, auf der Lokalbahnstrecke zwischen der Weinstadt Retz und der Thayastadt Drosendorf verkehrenden „Reblaus Express“. Auch hier geht die Reise weiter durch ausgedehnte Wälder und kleinräumige Feldfluren. Eine Reise, die nicht zuletzt durch jene Weingärten führt, die diese Region prägen – wozu der „Reblaus Express“ einen gut sortierten Heurigenwaggon bereithält.

www.erlebnisbahn.oebb.at
www.pinzgauer-lokalbahn.info
www.schafbergbahn.at
www.reblaus-express.at
www.semmeringbahn.at
www.oegeg.at


Schneebergbahn

Bahntrasse in die Wolken: Die Schienen der Schneebergbahn führen von Puchberg am Schneeberg aus über eine Höhendifferenz von 1.219 Metern bis knapp unter den Gipfel des Schneebergs (2.075 Meter): Der 2009 neu eröffnete Bergbahnhof Hochschneeberg auf 1.800 Metern rühmt sich als höchst gelegene Bahnstation Österreichs.

Tel.: +43 2636 3661 20
www.schneebergbahn.at

Schneebergbahn in Puchberg

Schneebergbahn in Puchberg. © Österreich Werbung, Fotograf: Diejun


Wälderbähnle

Begleitet vom Anblick des Bergmassivs der Kanisfluh verlässt der Zug im den Bahnhof Bezau und steuert auf die große Kastenbrücke über die Bregenzerache zu. In der Ebene schlängelt sich das Schienenband bis zum original erhaltenen Haltestellenhäuschen in Reuthe. Auf der Weiterfahrt schmiegt sich die Bregenzerache dicht an die Geleise und begleitet den Zug bis zur 68 m langen, im Jahr 2000 neu erbauten Sporeneggbrücke. Die Steigung ab der historischen Grenze zwischen dem Hinterbregenzerwald und dem Mittelwald fordert den Lokomotiven alles ab. Nach 20 Minuten Fahrzeit kommt bereits Schwarzenberg in Sichtweite.

Tel.: +43 664 4662330
www.waelderbaehnle.at


Achenseebahn

Mit der ältesten Dampf-Zahnradbahn zum Achensee

Im Tiroler Jenbach lässt sich eine nostalgische Fahrt zum Achensee unternehmen wie anno 1889. In über 100-jähriger Tradition befördern die ausschließlich mit Dampf betriebenen Zahnradlokomotiven Sommerfrischler und Ausflugsgäste auf 956 Meter Seehöhe. Die derzeit stillgelegte Bahn ist voraussichtlich im Jahr 2022 wieder in Betrieb.

Tel.: +43 5244 62243
www.achenseebahn.at


Mariazellerbahn

Die Mariazellerbahn präsentiert sich als Linien-Nahverkehrsmittel der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wie als beliebtes Transportmittel für Wanderer, Radfahrer und Pilger. Letztere kürzen den Fußmarsch nach Mariazell auf dem Pielachtaler Pilgerweg oder auf der Via Sacra gern mit der Bahn ab. Die von E-Triebwagen gezogenen Bahngarnituren halten an zahlreichen Stationen. Für die 83 Kilometer lange Strecke von St. Pölten bis Mariazell ist eine Fahrzeit von rund 2,5 Stunden veranschlagt.

wwww.mariazellerbahn.at


Die Erzbergbahn, die steilste Normalspurbahn Österreichs

Im Sommer fährt die Museumsbahn, die einst das Erz zu den Hochöfen transportierte, von Vordernberg über den Präbichl (1.204 m) bis nach Eisenerz zum Steirischen Erzberg. Nostalgisch reisen: Die Stecke führt über 6 gemauerte Viadukte, die eine Höhe von bis zu 32 m und eine Länge von 117 m aufweisen. Sie überwindet Höchststeigungen von 71 Promille und ist damit die steilste Normalspurbahn Österreichs. Mit dem stärksten Taxi der Welt, dem Hauly, kann man die Trassen des „Steirischen Brotlaibs“ erklimmen, bei Live-Sprengungen dabei sein oder die Stollen erkunden.

Fahrpläne – ERZBERGBAHN: www.erzbergbahn.at/fahrpläne

Steiermark Tourismus. © www.bahnerlebnis.at
Steiermark Tourismus. © www.bahnerlebnis.at