Inhaltsverzeichnis
Die kostenlose Donauradweg-Broschüre Passau-Bratislava beschreibt den beliebtesten Radfernwege Europas, der über 381 Kilometer von Passau nach Bratislava führt. 600.000 Radfahrerinnen und Radfahrer befahren alljährlich eine oder mehrere der 17 Etappen, die beiderseits des Stroms verlaufen.
Die etwas verkürzte Tour an der Donau, von Passau nach Wien, gilt bei Radwanderern geradezu als Klassiker. Ihre 14 Etappen (beiderseits des Flusses) werden dementsprechend stark frequentiert. Kein Wunder, bietet die 312 Kilometer lange Strecke doch eine Fülle von Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten.
So begegnen den Radlern aufregende Landschaften wie etwa der Mäander der Schlögener Donauschlinge mit den hoch aufragenden, dicht bewaldeten Donauleiten zu beiden Seiten. Oder die romantische UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft Wachau mit ihren von Felsen durchsetzten Waldhängen, den sich sanft wölbenden Weinbergen und den vielen historischen Ortschaften.
Kostenloser Donauradweg Führer Passau-Bratislava
Für 2019 erschien die Neuauflage der 170-seitigen Donauradweg-Broschüre Passau-Bratislava. Die beliebte Broschüre beinhaltet wichtige Informationen rund um das Radfahren an der Donau in Österreich und ist sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfügbar. In 13 Streckenabschnitten zeigen übersichtliche Karten den genauen Verlauf des Radweges von Passau bis Bratislava. Neben Auskünften über Nächtigungsbetriebe findet man darin allerhand Wissenswertes über Highlights in den Donauorten und –städten, Radfähren, Kraftwerksübergänge und Schiffsanlegestellen. Die Broschüre kann kostenlos unter www.donau-oesterreich.at/prospekte angefordert werden.
Radfahren in der Wachau. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Wien, einst Kaiserresidenz, mit ihren Sehenswürdigkeiten wie Schloss Schönbrunn, Hofburg und Riesenrad wird vom Donauradweg durchquert. In Linz, der oberösterreichischen Landeshauptstadt und europäischen Kulturhauptstadt 2009, locken u.a. Lentos Kunstmuseum, Brucknerhaus und Ars Electronica Center. Die Dreiflüssestadt Passau, ehemaliger Bischofssitz, wartet mit einer prächtigen Altstadt auf. Das malerische Enns, Österreichs älteste Stadt, das idyllische Schifferstädtchen Grein die malerischen Wachauer Orte Dürnstein und Spitz sowie die Gartenstadt Tulln liegen ebenso an der Strecke wie barocke Klöster und Stifte – etwa Melk, Göttweig, Klosterneuburg, Engelszell und St. Florian. Burgen und Ruinen, Dörfer und alte Marktplätze, Sandstrände und kleine Museen warten ebenfalls darauf, entdeckt zu werden.
Pause bei einer Fahrradtour entlang des Donauradwegs am Ufer der Donau bei Rossatz mit Blick auf Dürnstein in der Wachau.© Österreich Werbung, Fotograf: Peter Burgstaller
Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Routenführung und Infrastruktur, die auch den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) überzeugt haben. Der hat 2015 den Donauradweg einer Qualitätsprüfung unterzogen – und ihm wieder eine sehr gute 4-Sterne-Bewertung verliehen. Dabei wurden auch rund 50 fahrradfreundliche Pensionen und Hotels als ADFC-bett+bike-Betriebe qualifiziert. Sie garantieren damit nicht nur gesicherte, teilweise überdachte Radabstellplätze, „Erste Hilfe“-Radwerkzeug und Trockenräume für Kleidung, sondern auch Ladestationen für E-Bikes.
Alle wichtigen Informationen zum Donauradweg findet man im kleinen Reiseführer “Donauradweg-Falter”. Der Gratisfolder im handlichen Kleinformat in Deutsch und Englisch bietet u.a. übersichtliche Karten zu der Strecke von Passau bis Bratislava, Informationen zu Beherbergungsbetrieben, E-Ladestationen, Radinformations- und Servicestellen, zu Radfähren und Kraftwerksübergängen. Er führt Schifffahrtspläne sowie Kontaktadressen von Gemeinden und Tourismusverbänden an und enthält buchbare Radreiseangebote. Zu beziehen ist der Donauradweg-Falter kostenlos unter: www.donau-oesterreich.at/prospekte.
Donauradweg-Facts
- der österreichische Donauradweg ist Teil der EuroVelo-Route EV6, die über 4.448 km vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer führt
- Ausbau des Donauradwegs seit 1984 am sogenannten “Treppelweg” an der Donau
- von Passau bis Bratislava 17 Etappen über 381 km beiderseits des Stromes, bis Wien 14 Etappen über 312 km beiderseits des Stromes
- jährlich rund 600.000 Radfahrer am Donauradweg
- touristische Tagesausgaben am Donauradweg / Jahr: rund 100 Mio. €
- 17 Radfähren, 29 Infostellen, ca. 100 E-Bike-Ladestationen in OÖ, NÖ und Wien, ca. 50 ADFC-bett+bike-Betriebe, 350 Radverleihstellen (vielfach mit Rad-Service)
- 1.300 via Handy auszuleihende “nextbikes” an 296 Verleihstandorten (z.B. Bahnhöfe) in Niederösterreich
- Infos: www.donau-oesterreich.at
Donauradweg in Bildern
Donauradweg in Oberösterreich, Schlögener Schlinge. © OÖ.Tourismus, Fotograf: Erber
Donauradweg in Oberösterreich, Stift St. Florian. © WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, Fotograf: Hochhauser
Mit E-Bikes auf dem Donauradweg bei Grein. © Österreich Werbung, Fotograf: Peter Burgstaller
Donauradweg in der Wachau. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Donauradweg in der Wachau. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Der Donauradweg ist durchgängig sehr gut ausgebaut und beschildert. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Fähren machen es einfach, von einer Donauseite auf die andere zu wechseln. Hier die Fähranlegestelle in Spitz an der Donau. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Hier setzen Radfahrer mit einer Fähre bei der Schlögener Schlinge über die Donau.© Österreich Werbung, Fotograf: Peter Burgstaller
Der Radweg an der Donau ist besonders bei Familien beliebt. © Österreich Werbung, Fotograf: Mooslechner
Wandern am Donausteig
An beiden Ufern des Flusses führt der Donausteig durch abwechslungsreiche Landschaften: waldreiche Uferhänge mit versteckten Burgen und Ruinen, fruchtbare Ebenen und urwüchsige Auwälder. 41 Rundrouten zweigen vom Hauptweg ab und laden ein, das Hinterland zu erkunden. Dazu erzählt der Donausteig Geschichten. Die Gegebenheiten der Natur, die wechselnden Landschaften, unerklärliche Phänomene sind die Wurzeln eines großen Schatzes an mystischen und mythischen Erzählungen.
Der Donausteig greift 120 dieser alten Donausagen auf, die mit Burgen, Bergen, Orten und Städten entlang der Ufer in Verbindung stehen. Neu erzählt und illustriert können die Wanderer sie auf den Übersichtstafeln des Donausteiges nachlesen. Und damit verstehen, wie sich die Menschen der Vergangenheit ihre Umgebung zu erklären versuchten.
Nähere Informationen: www.donausteig.com
Das Donaufestival: Ende April bis Anfang Mai
Krems liegt im Donautal und zwar im östlichen Randbereich der Wachau. Das donaufestival Krems gilt als das Festival für aktuelle künstlerische Positionen im Spannungsfeld zwischen Performance und Klangkunst, Experiment, Pop und Subkultur.
Es muss am Fluss liegen und an der Landschaft zu beiden Seiten seiner Ufer, am Kommen und Gehen der Völker im Laufe der Jahrtausende, die ein geschärftes Bewusstsein geben von den eigenen Wurzeln und gleichzeitig den Blick frei machen für Neues. Wie sonst ließe sich die Fülle der Festivals in dieser Region erklären, die mit einem wachen Sinn für Tradition und der Begegnung über Grenzen hinweg gleichermaßen ausgestattet sind. Im Jahresreigen dieser Festivals ist das donaufestival eines der ersten.
Ostern ist kaum vorüber, wenn das donaufestival alljährlich seine Überraschungen auspackt. Besonderes Augenmerk legen die Initiatoren dabei auf (noch) Unbekanntes und eine Fülle von Eigenproduktionen, die es nur hier zu erleben gibt. Trotzdem bietet das Programm immer auch internationale Größen: So stellte in Krems Rufus Wainwright eines seiner Alben vor, hatten die Melvins einen bejubelten Auftritt und brachte Peaches Techno-Punk zu Gehör. Getreu dem inhaltlichen Gestaltungsprinzip „Nodes, Roots & Shoots” – Knoten, Wurzeln und Triebe – wird alljährlich an den Schaltstellen künstlerischer Netzwerke gearbeitet.
Spaziergänge bei psychedelischer Musik dem Hypothalamus entlang oder mit den Noiserockern Sonic Youth hart an der Schmerzgrenze werden beim „donaufestival“ ebenso geboten wie Diskursoperetten, Musikfilmprojekte und experimentelle Nebenbeschäftigungen wie Lachyoga. Alles zusammen ein junges und garantiert ungewöhnliches Festivalprogramm, das sich wohltuend vom Mainstream abhebt.
Termin: Ende April – Anfang Mai
Gut essen und trinken an der Donau
Die Donauregion zwischen Passau und Bratislava bietet eine Fülle regionaltypischer Spezialitäten, ausgezeichneter Lokale und prämierter Weine. Knödel und Bier gelten allgemein als kulinarische Wahrzeichen Oberösterreichs. Zu Recht, kennt man doch hier Knödel in sämtlichen Variationen, von den gebackenen Mühlviertler bis zu den kleinen Innviertler Knödeln. Gereicht werden sie z.B. zum deftigen “Bratl in der Rein”, zu dem das hiesige Bier auf den Tisch kommt. Das stammt meist aus einer der vielen Kleinbrauereien des nahen Mühlviertels.
Doch der oberösterreichische Donauraum hat noch mehr zu bieten, das in keinem Reiseführer fehlen sollte: Etwa frisches Gemüse aus dem Eferdinger Becken, wo allein 29 Kartoffel- und 70 Gemüseorten gedeihen, darunter die bekannten “Eferdinger Gurken”. Oder den Schlägler Bioroggen. Oder die Erdäpfel aus dem Sauwald. Dazu schmackhafte Donaufische wie den seltenen “Waller” (Wels), den “Donaulachs” (Huchen) und den Zander. Zubereitet werden sie in den Gasthäusern und Restaurants der oberösterreichischen Donauregion, die vorwiegend auf Bodenständiges setzen. Hier serviert man zum Essen auch den Most und nach dem Mahl Edelbrand – beides aus Früchten der Streuobstwiesen in Donaunähe, etwa auch aus dem Linzer Land.
Was für Oberösterreich der Most ist, das ist für Niederösterreich der Wein. Sechs der neun niederösterreichischen Weinstraßen (Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram und Carnuntum) sowie das Weinbaugebiet Klosterneuburg liegen in der niederösterreichischen Donauregion. Vor allem die Weltkulturerberegion Wachau, wo auf steilen, sonnigen Urgesteinsterrassen exzellente Rieslinge und Grüne Veltliner gedeihen, ist international bekannt.
Einen Abstecher lohnen auch die alljährliche Genussfeste – etwa das “wachau GOURMETfestival” im Frühjahr und die “Carnuntum Experience” im Sommer.
Auf Besonderheiten kann auch die Wiener Küche verweisen, die als einzige der Welt nach einer Stadt benannt ist. Berühmte Spezialitäten wie Schnitzel und Kaiserschmarren sind untrennbar mit der Donaumetropole verbunden. Serviert werden sie im Wiener Beisl, das in den letzten Jahren – durch architektonische Neuinterpretation – eine regelrechte Renaissance erfahren hat. Zu den renommierten Wiener Traditionskaffeehäusern wie Central, Landtmann und Demel gesellen sich ebenfalls immer mehr moderne, stylishe Cafés.
Auch zahlreiche Wiener Heurigen punkten mit aktuellem Design – eine ästhetische Ergänzung der althergebrachten Buschenschenken-Gemütlichkeit in den Wiener Winzerorten Grinzing, Nussdorf und Stammersdorf. Wien ist immerhin weltweit die einzige Metropole, die nennenswerten Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen betreibt. Auf ca. 700 ha gedeihen hier vor allem Weißweine, u.a. der “Wiener Gemischte Satz DAC”.
Informationen: www.donau-oesterreich.at
Kultur an der Donau – Routenvorschläge für Rad und Auto
Wer die Donau – mit dem Auto oder mit dem Rad – entlang reist, um Kultur am Strom zu erleben, der taucht vielfach in längst vergangene Zeiten ein. Die alten Römer haben ihre Spuren am Fluss hinterlassen, ebenso die Ritter und Adeligen des Mittelalters sowie später die Habsburger und zahlreiche barocke Baumeister. Doch auch die Gegenwart hält Kulturangebote bereit.
450 Jahre lang war für die alten Römer die Donau ein wichtiger Grenzfluss. Die Spuren ihrer Zivilisation, ihrer Legionslager, Siedlungen und Städte begegnen einem bis heute am Strom: Etwa im Römermuseum Kastell Boiotro in Passau, wo eine faszinierende 3D-Animation drei römische Kastelle wiedererstehen lässt. Oder in den Römermuseen in Enns (Museum Lauriacum), Tulln und Wien. In der Römerstadt Carnuntum wurden sogar ein altrömisches Bürgerhaus, eine Stadtvilla und eine antike Therme voll funktionsfähig rekonstruiert.
Auch die Welt des Mittelalters ist an der Donau bis heute in vielerlei Gestalt präsent. Alte Burgen, Ruinen und Kirchen erzählen Geschichten von Kreuzfahrten, Machtkämpfen und sagenhaften Begebenheiten. Die Burgruine Schaunberg im Eferdinger Becken beeindruckt mit alten Wehranlagen, Schloss Greinburg im Strudengau gilt als Österreichs ältestes Wohnschloss, und das Museum im Linzer Schloss lädt zur Zeitreise ein. Mit der Burgruine Aggstein in der Wachau lernt man eine der berühmtesten Ritterburgen Österreichs kennen. Auf der Ruine Dürnstein, ebenfalls in der Wachau, erfährt man Außergewöhnliches zum einst hier gefangen gehaltenen König Richard Löwenherz. In Wien lockt mit dem Stephansdom ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst. Und in der Mittelalterstadt Hainburg wartet eine beeindruckende Burgruine mit grandiosem Panoramablick auf.
Habsburger-Pracht & aktuelle Kunst
Die Habsburger-Kaiser haben die Geschichte Europas und damit auch die des Donauraumes nachhaltig beeinflusst. Glanz und Glorie sowie der Wohlstand der einstigen Donaumonarchie sind allgegenwärtig: Altstädte wie in Passau und Linz, das Barockkloster St. Florian, die Stifte Engelszell, Melk und Klosterneuburg, Schlösser wie Artstetten, die Wiener Hofburg und die kaiserliche Sommerresidenz Schloss Schönbrunn. Kunstwerke wie die Kaiserkronen in der Schatzkammer und die Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien zählen zu den Höhepunkten einer Kulturreise an der Donau.
Auch Zeitgenössisches zeigt im Kulturleben an der Donau Flagge. In Linz zeigt etwa das “Ars Electronica Center” interaktive Ausstellungen. Dazu machen das neue Musiktheater, das Brucknerhaus, der Skulpturenpark “forum metall” sowie Museen und Galerien die Stadt zum Reiseziel. Im Wiener MuseumsQuartier (MQ), einem der zehn weltgrößten Kulturareale, locken das Leopold Museum (Schiele!) und das mumok – Museum Moderner Kunst. Die Albertina gilt als eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen (“Dürer-Hase”), Klimt-Fans besuchen das Belvedere (“Der Kuss”), und Freunde der Avantgarde schauen im 21er-Haus vorbei. Auch kleinere Städte sorgen für Überraschungen: etwa Pöchlarn mit dem Oskar-Kokoschka-Geburtshaus, Krems mit der Kunstmeile (Kunsthalle Krems, Karikaturmuseum Krems – einziges Karikaturmuseum in Österreich, Forum Frohner), Tulln mit dem Egon-Schiele- und Klosterneuburg mit dem ESSL-Museum.
Vier detailliert ausgearbeitete Kultur-Touren an der Donau findet man auf www.donau-oesterreich.at/kultur. Dort kann man Reisevorschläge zu den Themen “Römer”, “Mittelalter”, “Habsburger & Barock” sowie zu “modern & zeitgenössisch” kostenlos herunterladen. Die Touren sind so ausgearbeitet, dass sie in fünf bis sieben Tagen per Auto oder in acht bis zehn Tagen mit dem Rad zu bewältigen sind. Länge und ungefähre Fahrtdauer der komfortablen Etappen sind ebenso angegeben wie Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Web-Adressen von Museen und Sehenswürdigkeiten.
Die Kulturreisen an der Donau auf einen Blick:
Die auf donau-oesterreich.at/kultur vorgeschlagenen Kulturreisen führen von Passau nach Hainburg – mit dem Auto: ca. 375 km, mit dem Rad ca. 400 km
- Kulturreise “Römer” – mit dem Auto (Start Mittwoch): 5 Tage, mit dem Rad (Start Sonntag): 8 Tage, Highlights: Römermuseum Kastell Boiotro, Museum Lauriacum Enns, Römermuseum Tulln, Römermuseum Wien, Römerstadt Carnuntum
- Kulturreise “Mittelalter” – mit dem Auto (Start Samstag): 5 Tage, mit dem Rad (Start Samstag): 9 Tage, Highlights: Passau, Linz, Enns, Grein, Burgruine Schaunberg, Burgruine Aggstein, Ruine Dürnstein, Krems-Stein, Tulln, Stephansdom, Hainburg
- Kulturreise “Habsburger & Barock” – mit dem Auto: 7 Tage, mit dem Rad 10 Tage, Highlights: Passau, Stiftskirche Engelszell, Linz, Stift St. Florian, Schloss Artstetten, Stift Melk, Krems-Stein, Stift Göttweig, Stift Klosterneuburg, Schloss und Park Schönbrunn, Schloss Belvedere, Hofburg, Schatzkammer
- Kulturreise “modern & zeitgenössisch“– mit dem Auto (Start Dienstag): 7 Tage, mit dem Rad (Start Dienstag): 10 Tage, Highlights: Ars Electronica Center Linz, LENTOS Kunstmuseum, forum metal, Musiktheater Linz, Kunsthalle Krems, Egon Schiele Museum, Essl Museum, MuseumsQuartier Wien mit Leopold Museum und mumok – Museum Moderner Kunst, Albertina, 21er-Haus
Der Donau-Auen Nationalpark
Eine in Mitteleuropa einzigartige Flusslandschaft an der Donau wird seit 1996 durch den Nationalpark Donau-Auen geschützt. Diese urtümliche Landschaft ist von beeindruckender Schönheit, und das Schutzgebiet ist Rückzugsraum für seltene Arten. 800 höhere Pflanzen leben hier, weiters über 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien-, 13 Amphibien-, 60 Fisch- und tausende Insektenarten. Eisvogel, Seeadler, Flussregenpfeifer, Hundsfisch, Sterlet, Biber und Europäische Sumpfschildkröte zählen zu den geschützten Tieren des Nationalparks. An botanischen Kostbarkeiten finden sich die Schwarzpappel, zahlreiche Orchideenspezies und die echte Wilde Weinrebe, Stammform aller Kulturreben.
Die in diesem Gebiet noch ungestaute, frei fließende Donau ist auf ca. 36 km Fließstrecke die Lebensader des Nationalparks. Während der Hochwasserphasen durchströmt der Fluss den Auwald, schafft neue Schotterbänke, reißt Steilwände in die Ufer und bringt Nährstoffe ein. Sinkt das Wasser wieder, gedeihen Fauna und Flora rasch von neuem.
Ein Schwerpunkt im Naturschutz-Management liegt in Gewässervernetzungs- und Uferrückbau-Maßnahmen, um harten Eingriffen in der Vergangenheit gegenzusteuern, die Altarme noch besser an die Dynamik des Flusses anzubinden, natürliche Uferlandschaften zu fördern und so das ungezähmte Wesen der Donau-Auen langfristig zu erhalten.
Das Besucherangebot im Nationalpark
Ein vielfältiges Besucherangebot ermöglicht persönliche Naturerlebnisse gemeinsam mit den Nationalpark-RangerInnen – zu Lande und zu Wasser ist diese faszinierende Flusslandschaft erlebbar. Geführte Wanderungen, Kanu- oder Schlauchboottouren laden die BesucherInnen ein, den Nationalpark bestens geführt zu erkunden. Workshops, Themenveranstaltungen, Feste sowie Projektwochen für Schulen runden das Angebot ab. Programme für Kinder und Erwachsene, Individualgäste und Familien, Schulklassen und Gruppen werden angeboten.
Im Nationalpark Donau-Auen ohne Führung
Es lohnt sich auch, diese Au-Landschaft, welche auf allen Wegen frei zugänglich ist, einmal auf eigene Faust kennen zu lernen. Ein durchgehendes Besucherleitsystem sowie verschiedene Wanderkarten leisten dafür eine wertvolle Hilfe: Sie zeigen interessante Wander- und Radrouten sowie schöne Beobachtungsplätze und ermöglichen so dem Gast, seine persönliche Tour zusammen zu stellen. Vorsicht bei Hochwasser: aus Sicherheitsgründen werden einzelne Wege umgeleitet oder gesperrt!
Das Tor zur Au: schlossORTH Nationalpark-Zentrum
Neue Perspektiven auf die Donau-Auen und umfassende Information bietet das schlossORTH Nationalpark-Zentrum als erste Anlaufstelle für Nationalpark-BesucherInnen. Als “Tor zur Au” öffnet es den Gästen die Welt des Nationalpark Donau-Auen.
Die multimediale Ausstellung DonAUräume zeigt ungewöhnliche Perspektiven der Nationalpark-Region in vier Räumen. Entstehungsgeschichte und heutige Situation des Nationalparks werden so erlebbar. Zusätzlich werden regelmäßig Sonderausstellungen und Gastpräsentationen im schlossORTH Nationalpark-Zentrum gezeigt.
Die Schlossinsel ist das Auerlebnis-Freigelände des Nationalpark-Zentrums. Hier werden Lebensräume, Tiere und Pflanzen der Region auf einem Rundgang erlebbar. Ziesel, Europäische Sumpfschildkröten und charakteristische Schlangenarten der Donau-Auen sind in Gehegen zu beobachten. Amphibien und Insekten haben sich angesiedelt. Frühjahrsblüher, seltene Wasserpflanzen, Wildblumen, Gehölze, Trockenrasenpflanzen und imposante Bäume gedeihen. Als Herzstück der Schlossinsel ermöglicht die Unterwasser-Beobachtungsstation einzigartige Ausblicke in ein Gewässer, einem Tauchgang gleich. Heimische Fische tummeln sich vor den Glasscheiben, auch Muscheln und Krebse kann man in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Weitere Stationen thematisieren Spuren und Fährten sowie den Kreislauf der Natur mit Leben und Tod. Einrichtungen für die kleinen Gäste zum Spielen und Mittun ergänzen das Angebot auf der Schlossinsel.
Erste Anlaufstelle für Besucher ist das schlossORTH Nationalpark-Zentrum, das „Tor zur Au“ in Orth/Donau. Buchungs- und Infostelle, Ausflugsziel und Veranstaltungsort, Nationalpark-Shop und Schloss-Café findet man hier unter einem Dach. Auch das museumORTH der Marktgemeinde Orth/Donau ist im Schloss untergebracht.
Die Nationalpark-Ausstellung DonAUräume befasst sich mit der faszinierenden Flusslandschaft der Donau-Auen, sie begeistert durch unkonventionelle Zugänge und einen multimedialen Aufbau.
Auf der Schlossinsel, dem Freigelände des Zentrums, werden Lebensräume, Tiere und Pflanzen der Region vorgestellt. Ziesel, Europäische Sumpfschildkröten und mehrere Schlangenarten sind zu beobachten. Mächtige Bäume, Wasserpflanzen und Wildblumen gedeihen. Eine begehbare Unterwasserstation mit heimischen Fischen ermöglicht Blicke in ein Gewässer, einem Tauchgang gleich. Beliebt bei großen und kleinen Gästen sind auch geführte Expeditionen in die Au mit den Nationalpark-RangerInnen. Wanderungen und Bootstouren im Kanu oder Schlauchboot, Halbtags- und Ganztags-Angebote, Familienfeste und Workshops bieten die Möglichkeit, den Nationalpark Donau-Auen zu erkunden.
Der Aussichtsturm bietet einen Blick über die Donau-Auen von Wien bis zu den Hainburger Bergen. Die Storchenkamera zeigt live Einblicke in den Storchenhorst. Der Turnierhof des Schlosses ist Treffpunkt für geführte Touren und lädt zur Rast. In der Tourismusinformation gibt es Beratung über den Nationalpark, Orth und die Region. Man kann hier auch seine gewünschte Exkursion buchen. “Au zum Mitnehmen” finden Besucher im Nationalpark-Shop. Snacks und Erfrischungen werden im Schloss-Cafe angeboten.
Öffnungszeiten schlossORTH Nationalpark-Zentrum
- März – 30. September: täglich von 9.00 – 18.00 Uhr1. Oktober – 1. November: täglich 9.00 – 17.00 Uhr
Ausstellungs-Führungen täglich um 10.00, 11.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr!
2. November – 20. März: Wintersperre, jedoch tel. Auskünfte und Buchung Montag – Freitag, 8.00 – 13.00 Uhr
Kontakt:
schlossORTH Nationalpark-Zentrum, 2304 Orth/Donau
Tel. 02212/3555, e-mail: schlossorth@donauauen.at
www.donauauen.at, www.facebook.com/donauauen
Wissenswertes rund um den Nationalpark Donau-Auen
Die quasi in letzter Minute vor der Errichtung eines Wasserkraftwerks geretteten Donau-Auen zwischen Wien und Bratislava sind eine der letzten erhaltenen Flussauen-Landschaften Mitteleuropas. Nun darf der Fluss weiterhin die Landschaft formen und eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren ernähren: über 60 Fischarten, Eisvogel, Seeadler, Biber, Sumpfschildkröten, seltene Orchideen und zahllose Insektenarten. Im Sommer ist ein Insektenschutz daher unbedingt anzuraten. Mit einer Länge von 38 und einer Breite von 4 Kilometer stellt die „Grüne Wildnis am Strom“ ein herrliches Naturerlebnis dar, das man nicht nur zu Fuß, sondern auch per Rad auf dem Donauradweg oder mit dem Boot erkunden kann.
So finden Naturfreunde im Nationalpark Donauauen die letzte große natürliche Flussauenlandschaft Mitteleuropas, die jede Menge Reiseführer taugliche Fotomotive birgt. Hier prägt auf 36 Kilometern Fließstrecke allein die Naturgewalt des Stroms die Landschaft. Entlang ausgedehnter Rad- und Wanderwege erstrecken sich artenreiche Biotope voller Orchideen, Teichrosen und Lianen, und mit etwas Glück sieht man Biber, Sumpfschildkröten oder Fischotter in ihrer natürlichen Umgebung. Wer mehr über die Natur lernen möchte, hat die Möglichkeit, an geführten Wanderungen und Exkursionen mit Schlauchboot oder Kanu teilzunehmen.
Die Donau-Auen in Österreich sind ein
- Ein „grünes Band“ zwischen den Ballungsräumen Wien und Bratislava
- Die größte zusammenhängende, ökologisch weitgehend intakte und naturnahe Aulandschaft dieser Art in Mitteleuropa
- Geprägt von der fast freien Abflussdynamik der Donau, die hier noch den Charakter eines Gebirgsflusses hat
- Ein Komplex von Ökosystemen, der eine gewaltige Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen- und Tierarten aufweist
- Heimat und Refugium vieler gefährdeter Pflanzen- und Tierarten
- Von eindrucksvoller landschaftlicher Schönheit
- Natürlicher Rückhalteraum für Hochwässer
- Garant hochwertiger Trinkwasserressourcen
- „Grüne Lunge“ und Klimaregulator der Region
- Erholungsraum für Menschen
Den Schutz und Erhalt dieser einzigartigen Landschaft auf Dauer gewährleistet der
NATIONALPARK DONAU-AUEN
Derzeitige Gesamtfläche 9.300 Hektar, davon ca. 65% Auwald-, 15% Wiesen- und ca. 20% Wasserflächen. Die Donau ist auf ca. 36 km Fließstrecke Teil des Nationalparks. Ihre Hochwässer überfluten die Au und prägen so den Lebensrhythmus dieses Wasserwaldes. Ihre Pegelschwankungen von bis zu 7 Metern verdeutlichen die Dynamik, der die Auen unterworfen sind. Diese wechselhaften Verhältnisse bewirken:
eine Vielfalt an Lebensräumen
- Donaustrom
- Alt- und Seitenarme, Tümpel – Gewässer verschiedenster Art
- Schotterbänke an Inseln und Ufern
- Flachufer mit Verlandungen und Übergängen vom Wasser zum Land
- Steile Uferkanten
- Auwald (Weiche und Harte Au) und Hangwald
- Wiesen und Heißländen
und enorme Artenvielfalt
- mehr als 800 Arten höherer Pflanzen
- mehr als 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten, mehr als 60 Fischarten
- reiche Fauna land- und wasserlebender Wirbelloser
WEG DER DONAU-AUEN ZUM NATIONALPARK
Der Mensch beeinflusste und veränderte die Donau und ihre Auen im Laufe der Zeit durch verschiedene Eingriffe:
Donauregulierung: (Ende des 19. Jhdts.) – Begradigung und dauerhafte Festlegung eines Hauptstromes. Die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit bewirkt: eine verstärkte Eintiefung der Donau und in Folge eine Grundwasserabsenkung, Unterbrechung der Verbindung von Fluss und Augewässern, Verlandung letzterer, Zerstörung natürlicher Ufersituationen durch Befestigung, rascheren Wasserabfluss, jedoch Verbesserung der Verhältnisse für die Schifffahrt.
Hochwasserschutzdamm: Schutz des Marchfeldes vor wiederkehrenden Hochwasser-Katastrophen. Abschneidung der Au vom Einfluss der Donau.
Donaukraftwerke: Störung des natürlichen Abflussregimes. Die Unterbrechung des Geschiebetransports beschleunigt die Eintiefung der Donau.
Intensive Forstwirtschaft: Umwandlung großer Flächen natürlichen Auwaldes in
naturferne Forstbestände mit Kahlschlags-Bewirtschaftung, Monokulturen und gleichem Bestandesalter. Einbringung und Förderung standortsuntypischer und nicht heimischer Baumarten. Anlage eines dichten Forstwegenetzes
Jagd: Ausrottung einst typischer Auenbewohner (z.B. Biber, Fischotter). Schwankend überhöhte Schalenwildbestände.
Fischerei: Intensive Nutzung der Fischbestände durch gewerbsmäßig betriebene Fischerei
in historischer Zeit. Angelsport als Freizeitnutzung. Ausbringung nicht heimischer und gewässeruntypischer Fischarten durch intensiven Besatz.
Der massivste Eingriff drohte aber 1984 durch den geplanten Bau eines Donaukraftwerkes bei Hainburg. Dieser hätte unwiederbringlich:
- Hunderte Hektar Auwald zerstört, Ufer durch Dämme ersetzt, Inseln und Schotterbänke vernichtet
- die Donau gestaut und ihr die letzte freie Fließstrecke in einer Beckenlandschaft in ihrem Gebirgsflussabschnitt genommen
- die Auen von Hochwässern getrennt und ihnen dadurch die typische Dynamik genommen
- die natürliche Grundwasserdynamik gestört und so die Grundwasserqualität verringert
Der gewaltlose Widerstand Tausender Menschen gegen das Kraftwerksprojekt, die Besetzung der Hainburger (Stopfenreuther) Au im Winter 1984, hatte Erfolg:
Baustopp, „Weihnachtsfrieden“, Nachdenkpause
ab 1985 Entwicklung von Alternativen zur Staustufe Hainburg durch die Ökologiekommission (Erhaltung der freien Fließstrecke und Nationalpark oder neue Kraftwerksvarianten?)
1986 bis 1989 Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für einen künftigen Auen-Nationalpark durch die „Nationalparkplanung Donau-Auen“, gleichzeitig Diskussion neuer Kraftwerksvarianten auch auf höchster politischer Ebene
1989 Sicherung eines 411 Hektar großen Gebietes der Regelsbrunner Au durch die WWF-Aktion „Natur freikaufen“ für den Naturschutz
1990 Vertrag zwischen der Republik Österreich und den Ländern Niederösterreich und Wien zur Vorbereitung eines Nationalparks
1991 bis 1995 Nationalparkplanung durch die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal in zwei Phasen
Die wichtigsten Aussagen nach der langen Vorbereitungszeit waren: Die Donau-Auen in und ostwärts von Wien sind nationalparkwürdig. Ein Auen-Nationalpark ist jedoch unvereinbar mit einem Donaukraftwerk
Die politische Willensbildung führte schließlich zum Abschluss einer Vereinbarung (Staatsvertrag) zur Errichtung und Erhaltung eines Nationalparks Donau-Auen zwischen dem Bund und den Ländern Niederösterreich und Wien am 27.10.1996
1997 erfolgte die Internationale Anerkennung des 1996 geschaffenen Nationalparks Donau-Auen – ein Qualitätssiegel, das nur Gebieten von besonderer Schutzwürdigkeit verliehen wird.
NATURSCHUTZ IM NATIONALPARK DONAU-AUEN
Die Donau ist die „Lebensader“ des Nationalparks. Effektiver Naturschutz bedeutet also, die dynamischen Prozesse der Flusslandschaft zu erhalten und zu verbessern. Denn auch wenn die Donau-Auen noch als weitgehend intakt gelten, sind die menschlichen Eingriffe spürbar. Hart verbaute Ufer, Begradigungen, Bauwerke im Dienste der Schifffahrt und des Hochwasserschutzes verringerten die Vernetzung von Fluss und Aulandschaft. Der Einfluss der Kraftwerkskette entlang der Donau macht sich bei Geschiebeführung und Abflussgeschehen bemerkbar. Mittels innovativer Wasserbaumaßnahmen, wie die Wiederanbindung von Seitenarmen an den Strom und den Rückbau von hart befestigten Ufern, werden wieder möglichst natürliche Bedingungen geschaffen.
Für besonders gefährdete Charakterarten werden zusätzliche spezielle Schutzprogramme betrieben. Hinzu kommen Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung fortwirtschaftlich beeinflussten Flächen und die Pflege von Auwiesen. So werden die typischen Lebensräume der Au bewahrt und gefördert.
Beitragsbild: ©WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH