Yoga und Leben im Kloster – die besten Adressen

Yoga am Bachufer / Meditation © Österreich Werbung, Fotograf: Fankhauser
Yoga am Bachufer © Österreich Werbung, Fotograf: Fankhauser

Yoga und Leben nach buddhistischen Regeln

Sivananda Yoga in den Tiroler Bergen

Das Yoga-Zentrum in Reith bei Kitzbühl bietet tägliche Übungseinheiten, Vorträge, Workshops. Die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer übernimmt das Bio-Hotel Florian. Vegetarische Küche.

www.sivananda.at


Yoga & Wandern/Yoga & Skilanglauf

Hans Daucher betreibt ein Reisebüro in Linz/Oberösterreich, das sich unter anderem auch auf Yoga-Urlaub spezialisiert hat. Die Kurse des Yoga-Lehrers Hans Daucher „Yoga und Wandern“ bzw. „Yoga und Schilanglauf“ werden hier angeboten.

www.indigourlaub.com

Hans Daucher, ein selbständigen Yoga- Lehrer, hält mehrmals jährlich „full time“ Seminare ab. Dabei kombiniert er im Frühling, Sommer und Herbst Yoga mit Wandern, im Winter mit Langlaufen. Für den Yoga-Part, ebenfalls zwei mal 90 Minuten am Tag, hat er ein eigenes Programm entwickelt. Im Laufe einer Woche arbeitet er die sieben Chakren des Körpers durch, jeden Tag ein neues. Chakren sind die Energie-Zentren in Becken, Nabel, Herz, Hals und Stirn. Jedes davon steht für andere Elemente und Eigenschaften, die man während des Tages dann in der Natur reflektiert. Das 2. Chakra beispielsweise ist dem Element Wasser zugeordnet. Bei „Yoga & Wandern“ steht an diesem Tag die Möglichkeit zum Bad im Fluss auf dem Programm. „Zu mir kommen Menschen, die wirklich etwas über sich erfahren wollen.“ sagt Hans Daucher. „Ich lasse sie in der Natur die eigenen Kräfte neu entdecken und nutzen lernen. Österreich ist ein herrliches Land, die Natur gibt jedem Kraft.“, weiß er aus langjähriger Erfahrung.


Leben nach buddhistischen Regeln im Puregg Haus der Stille

Das „Haus der Stille“ ist ein nach buddhistischen Regeln geführt und liegt auf 1.300 Metern Höhe. Kloster auf Zeit, nennen es die Betreiber. Strom gibt es nicht, die Mahlzeiten werden im Schweigen eingenommen.

www.puregg.at

Mitten in den österreichischen Alpen gibt es aber auch Orte, an denen streng nach buddhistischen Traditionen gelebt wird. Zum Beispiel in Puregg in Dienten am Hochkönig im Salzburger Land. Konzipiert als Haus der Stille wurde es einst vom Benediktinermönch David Steindl-Rast und dem Zen-Yoga-Lehrer Vanja Palmers gegründet und soll ein Ort der Begegnung von Ost und West und jenem heiligen Schweigen, das alle Religionen zutiefst verbindet, sein – steht auf der Website. Abgeschieden, auf 1.300 Meter, liegt hier an einem Sonnenhang ein alter Bauernhof. Gänzlich ohne Stromanschluss wird hier klösterliches Leben praktiziert. Die Gäste sind in Mehrbettzimmern untergebracht, wer will, steht um um 5:30 Uhr auf, sitzt und meditiert wie die buddhistischen Mönche. Die tägliche Hausarbeit wird gemeinsam erledigt, um 7.30 Uhr gibt es Frühstück, das schweigend eingenommen wird. Überhaupt wird wenig geredet, dafür gibt es viel Zeit, um buddhistische Texte zu studieren, zu lesen und das Bergpanorama zu genießen. Am Vormittag wird die Gartenarbeit erledigt und vieles von dem, was hier gemeinsam gekocht wird, im hauseigenen Garten geerntet. So paradox es klingt: Schon allein der strenge Tagesablauf, das karge Leben und die Konzentration auf sich selbst, geben den Gästen hier neuen, inneren Halt. Für manche ein Grund, immer wiederzukehren.


Buddhistisches Zentrum in Scheibbs

Es wurde 1975 von einer Gruppe Wiener Buddhisten gegründet und ist als Ort der Meditation konzipiert. Es gibt ein breites Seminarangebot in diversen Meditationstechniken wie Qi Gong, Zen, Methoden zur Stressbewältigung. Die Gäste sind in Mehrbettzimmern untergebracht.

www.bzs.at

Im buddhistischen Zentrum in Scheibbs im Mostviertel werden das ganze Jahr über Seminare angeboten. Hier wird seit 1975 nach klösterlichen Prinzipien gelebt. Wöchentlich finden wechselnde Kurse statt, die Interessierten das breite Spektrum verschiedener Meditationstechniken erschließen. Dabei sind „Qi Gong und Jodeln“ die wohl exotischste Workshop-Variante.


Yogisch leben im Kloster Pernegg

Ein Seminar- und Gesundheitszentrum im Kloster Pernegg bei Horn im Waldviertel, in dem verschiedene Yogalehrer Workshops veranstalten. Im Haus gibt es insgesamt 66 Zimmern, 20 davon gehören zum Fastenzentrum, das ebenfalls dort untergebracht ist.

www.klosterpernegg.at

Wer es im weniger buddhistisch, dafür eher yogisch mag, kann im Waldviertel im Kloster Pernegg passende Kurse für die unterschiedlichsten Yoga-Stile finden.


Triyogazentrum Seegarten

Yoga im Salzkammergut. In Kammer am Attersee bietet die Yoga-Lehrerin Anette Werz Kurse für alle Levels und Altersstufen, unter anderem ein 5-Tages-Package mit energetischer Körperarbeit, Aroma und Klang mit Stimmgabeln. Unterkunft wird nicht geboten.

www.triyoga-center.com


Spirituelles Wandern

„Spirituelles Wandern“ liegt im Trend. Und dabei ist vor allem der selbst Weg das Ziel. Österreich bietet viele Möglichkeiten, Schritt für Schritt zu sich selbst zu finden. Fuß-Wallfahrer gab es zwar immer, aber es werden auch in Mariazell jedes Jahr mehr. Sie kommen aus dem Süden über Graz, aus dem Westen über Steyr, aus der Wiener Gegend über die berühmte „Via sacra“. Zehntausende waren es in den letzten Jahren – im Vergleich zu verzeichneten zehn Wallfahrern im Jahr 1955.

Auch der österreichische Jakobsweg, wieder entdeckt und ausführlich beschrieben vom Tiroler „Pilger-Pionier“ Peter Lindenthal, erfreut sich neuer Beliebtheit. Wobei man eigentlich von den Jakobswegen schreiben sollte, denn viele Wege führten einst von den großen Städten der Monarchie – von Graz, Marburg, Budapest oder Wien – in die heilige Stadt im nordspanischen Finisterre, dem „Ende der Welt“. Auch andere traditionelle Pilgerwege, etwa der Hemmaweg in Kärnten,

LINKTIPPS:

Auf den Spuren der Pilger
www.pilgern.at
www.jakobswege.at
www.jakobs-weg.com
www.furth.at
www.jakobsweg-tirol.net
www.via-sacra.at
www.hemmapilgerweg.com
www.pilgerweg-vianova.eu
www.pilgern.info

Mariazeller Land
www.mariazell.at


Leben im Kloster

www.urlaubimkloster.at

Einige der schönsten Klöster Österreichs bieten die Möglichkeit, von einer jahrhundertealten Tradition zu profitieren. Das Zauberwort heißt Stille. Eine Stille, die es im „normalen“ Alltagsleben zumeist nicht mehr gibt. Zusätzlich bieten die Klöster unterschiedliche thematische Schwerpunkte an. Zum Beispiel zum Thema Gesundheit.


Natur- und Schulmedizin in der Abtei Marienkron

Eine interessante Kombination aus heimischen und exotischen Methoden, aus Natur- und Schulmedizin bietet die Abtei Marienkron im Burgenland, am Rand des Naturparks Neusiedler See. Sie wurde erst 1955 vom Stift Heiligenkreuz gegründet, aber schon seit 1969 leiten dort 15 Zisterzienserinnen ein Kurhaus und ein Entspannungszentrum. Unterschiedliche Therapien sollen zivilisationsgeschädigte Menschen wieder in Balance bringen: mit Diät-, Fasten- und Kneippkuren, Heilmassagen und Bewegungstherapie. Besonders variantenreich sind die „Kur mit Kurs“-Angebote: Qi-Gong und Bibel, Traubenkur, japanische Shensin-Schwertkunst, psychosoziale Beratung, autogenes Training, christliche Spiritualität, griechische Reigentänze, Yoga, Zen und Lebensqualität im Alter.

www.abtei-marienkron.at


Kunstkurse im Prämonstratenserstift Geras

Ein anderes Zusatzthema für klösterliche Auszeit lautet Kreativität. Weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt sind etwa die Kunstkurse, die Jahr für Jahr im 800 Jahre alten Prämonstratenserstift Geras im Waldviertel stattfinden. Hinter barocken Fassaden erahnt man noch heute die ursprüngliche Anlage. Ein Rahmen, der die Fantasie anregt. Hier unterrichten von den Kursteilnehmern ausgesuchte Künstler unterschiedliche Techniken. Das Procedere ist folgendermaßen: Das Stift lässt einen Katalog mit Werken der Künstler, die sich als Kursleiter bewerben, drucken. Die potenziellen Kursteilnehmer suchen sich danach ihre Lehrer aus. Sind sie noch unsicher, können sie die Künstler im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorab kennenlernen.

www.stiftgeras.at


In Stift Rein mit Mönchen leben

Für Männer gibt es im Stift Rein in der Steiermark die Möglichkeit, eine Zeit lang mit den Mönchen unter einem Dach zu leben, mit ihnen zu essen und – wenn sie wollen – am Chorgebet (5.45 Uhr, 12.00 Uhr, 17.30 Uhr) und an der Eucharistiefeier (6.30 Uhr, sonntags 8.00 Uhr) teilzunehmen. Wanderungen im Stiftswald und jederzeit mögliche Gespräche mit den Patres ergänzen die Möglichkeit, wirklich wie ein Mönch zu leben. 

www.stift-rein.at


Ikonenmalkurse und Managementkurse im Benediktinerstift St. Lambrecht

Im Benediktinerstift St. Lambrecht, ebenfalls in der Steiermark ist Ähnliches möglich – Kloster auf Zeit. Auch hier lebt man für bestimmte Zeit in der Klostergemeinschaft. Allerdings ist dies nur ein kleiner Teil eines umfangreichen Kursprogramms, das an Vielfalt kaum zu überbieten ist: Das Kursprogramm „Schule des Daseins“ gliedert sich in eine „geistliche Schule“, eine „Managementschule“ und eine „Kreativitässchule“. „Den größten Anklang“, sagt Pater Gerwig Romirer, „finden die geistlichen Seminare: Wandern mit Meditation und Stundengebet, Fasten im Kloster, Ostern und Advent mit den Mönchen feiern, Choralsingen und ganz besonders auch die Ikonenmalerei. Wo gibt es schon einen Abt, der – wie bei uns – Ikonenmalkurse hält?“

In der Kreativitätsschule belegt man Mal- und Zeichenkurse, Kurse für Schauspiel, Film und Tanz für Kinder, sieht Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, kann aber auch Qi-Gong, Shiatsu oder Tai-Chi kennenlernen. Aber wer vermutet schon eine Managementschule im Kloster? Bei genauerem Hinsehen ist es aber völlig logisch. Schließlich waren Klöster die ersten größeren Wirtschaftsunternehmen. Auch im Fall von St. Lambrecht begannen die Ordensbrüder zunächst – wie alle Benediktiner – den Wald zu roden und den Boden zu kultivieren. Immer begleitet von Gebeten, Chorälen und Meditation. Ora et labora et lege – bete, arbeite und lies. Später bauten sie in der näheren und weiteren Umgebung eine „pastorale Infrastruktur“ auf, das heißt, sie gründeten und betreuten mehrere Kirchen – darunter auch die Wallfahrtskirche von Mariazell. Alles auf der ökonomischen Basis von Land- und Forstwirtschaft. Heute bietet Pater Gerwig immerhin an die 50 verschiedene Seminare an und findet daneben noch Zeit für geistliche Einzelgespräche. Zur wirtschaftlichen kommt nämlich die soziale Kompetenz. Auf der Basis der Regel des Hl. Benedikt mussten die Klöster schon früh Strategien entwickeln, was das geordnete Zusammenleben, die Hierarchie, aber auch Konfliktbewältigung und Wirtschaftlichkeit anging … Und die Seminare der Managementschule spiegeln diese alten Erfahrungen wider: Es geht um Konfliktlösungsstrategien, Umgang mit Widerstand, Zeitgestaltung, Identität und Autorität, aber auch um grundsätzliche Wertvorstellungen. Und um die Auseinandersetzung mit sich selbst. „Die meisten Seminarteilnehmer kommen aus dem mittleren Management, aber auch Topmanager sind dabei“, berichtet Pater Gerwig. „Und manche kommen immer wieder.“

Klöster übten immer schon eine große Faszinationskraft aus – auf Dichter, Maler, Komponisten und andere romantische Gemüter. Die dicken Klostermauern regten die Fantasie an. Aber die Realität des – heutigen – Klosterlebens ist ebenso spannend. Und sie tut der Seele gut. Nicht umsonst hat sich Oscarpreisträger Florian Henckel von Donnersmarck zum Schreiben des Drehbuchs seines Films „Das Leben der Anderen“ in das Stift Heiligenkreuz zurückgezogen. Vielleicht hat ihn auch der Gregorianische Choral der dortigen Zisterziensermönche inspiriert. Sie sind mit ihrer CD „Chant – Music for Paradise“ doch glatt in den Top Ten der englischen Charts gelandet, schafften sechsfach Platin und wurden 2008 zu den erfolgreichsten österreichischen Künstlern gekürt. Der schnelle Ruhm hat allerdings nicht zu unmäßigen, weltlichen Starallüren geführt. Als sie 2009 für den großen deutschen Musikpreis, den ECHO, nominiert wurden, legten die Mönche zum Dank lediglich ein zusätzliches Rosenkranzgebet ein.

LINKTIPPS:

Gast im Kloster
www.urlaubimkloster.at
www.stiftgeras.at
www.marienkron.at
www.stift-rein.at
www.stift-stlambrecht.at
www.stift-heiligenkreuz.org
www.chantmusicforparadise.com
www.kneippen.at
www.impulse.kneippen.at
www.kloesterreich.at
www.stift-schlaegl.at

Beitragsbild: Yoga am Bachufer / Meditation © Österreich Werbung, Fotograf: Fankhauser


Buchtipp: Pilgerwege in Österreich

ich geh dann mal los – aber auf welchem Weg?
Österreich bietet eine Fülle von Wallfahrtsorten und ein dichtes Netz an Pilgerwegen. Manche verlaufen innerhalb des Landes, andere – wie der Jakobsweg, der Jerusalemweg, die Via Nova oder der „Weg des Buches“ – führen weit darüber hinaus. Entdecken Sie die unendliche Vielfalt der heimischen Pilgerwege und finden Sie den richtigen Weg für Ihre eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten! Liebevolle Details entlang der Pilgerwege, wie hier am Romediusweg, lassen die Freude am Leben neu entdecken.

Vorgestellt werden 35 österreichische Pilgerwege, darunter diejenigen nach Mariazell oder das verzweigte Netz des Jakobswegs. Auch Routen, die den Spuren großer Heiligengestalten folgen, wie denen des heiligen Wolfgang oder der heiligen Hemma, werden beschrieben. Etwa das  Jakobskreuz auf der Buchensteinwand – ein Ort der Begegnung, hoch über dem Jakobsweg Tirol. Außerdem finden sich Spezialwege wie der höchste Kreuzweg der Alpen und eine Auswahl an Themenwegen, etwa zum spirituellen Wandern. Etappenvorschläge sowie Länge, Dauer, Kontaktadressen und nicht zuletzt der Verweis auf detaillierte Info-Quellen geben Pilgerinteressierten wichtige Orientierungshilfen.

Über den Autor:

Roland Stadler studierte katholische Theologie in Graz und war jahrelang in der Pfarrseelsorge tätig, danach Referatsleiter für den Bereich der Tourismusseelsorge in der Diözese Gurk, Kärnten. Seit 2005 ist er Pilgerseelsorger und seit 2009 Vorsitzender des Arbeitskreises Tourismus- und Freizeitpastoral der katholischen Kirche Österreich. Seit 2011 Obmann der ARGE Pilgern in Kärnten, außerdem geprüfter Bergwanderführer und Organisationsberater.

Roland Stadler
Pilgerwege in Österreich

Verlag Anton Pustet
256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-7025-0924-8
www.pustet.at