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Zu den traditionsreichsten und beliebtesten Urlaubsregionen Österreichs gehört das Salzkammergut mit seinen einzigartigen Seen und Bergen. Der kleine Reiseführer zeigt Ihnen die Schönheiten der Region, die seit über 100 Jahren mit vielen Natur- und Kulturerlebnissen punktet.
Das Salzkammergut
Der Schafberg beeindruckt mit einem imposanten 360-Grad-Panorama. An klaren Sommertagen schweift der Blick von der Terrasse des Berghotels über eine Landschaft mit 13 Seen und unzähligen Alpengipfeln. Wer in St. Wolfgang den historischen Dampfzug bestiegen hat und nach rund einer Stunde Fahrtzeit auf dem Gipfel des 1783 m hohen Schafberg angelangt ist, wird mit diesem Weitblick belohnt. Ringsherum zeigen sich weite Teile des Salzkammerguts von ihren schönsten Seiten.
Hotel Schafbergspitze
www.schafberg.net
Auf spektakuläre Ansichten scheint aber das gesamte Salzkammergut mit seinen 76 größeren und kleineren Seen spezialisiert. Der berühmte Weltreisende Alexander von Humboldt sprach anno 1793 ehrfurchtsvoll vom „Auge Gottes“, als er seinen Blick auf den Gosausee mit den Gletschern des knapp 3000 m hohen Dachsteins dahinter richtete. Bis heute hat sich daran kaum etwas geändert. Auch der felsige Traunstein bei Gmunden mit dem berühmten Seeschloss Ort im Vordergrund, die Trisselwand bei Altaussee, das Höllengebirge hinter dem Seglerparadies Attersee oder die Drachenwand über dem Mondsee bieten lohnende Anblicke.
Hallstatt und der Hallstätter See
Neben diesen landschaftlichen Höhepunkten wird immer wieder ein kleiner Ort auf unzähligen Postkarten, Plakaten und Titelseiten gezeigt: Hallstatt, quasi der Geburtsort des Salzkammerguts. Die markante Pfarrkirche hat bereits mehr als 500 Jahre überdauert. Doch ein halbes Jahrtausend ist für Hallstatt nur eine Momentaufnahme. Irgendwann um 3.000 v. Chr. wurde hier ein Schatz entdeckt, der damals begehrter und wertvoller war als Gold: das Salz.
Hallstatt gilt als eine der Wiegen Europas: Von hier gelangte das oberhalb des Ortes abgebaute Salz auf mühsamen Wegen bis an die Ostsee und in den Mittelmeerraum. Hallstatt, das Wort Hall ist ein altertümlicher Ausdruck für Salz, war für Europa so bedeutend, dass man eine ganze Epoche – die Zeit von ca. 1.000 bis 500 v. Chr. – danach benannt hat: die Hallstattzeit. Selbstverständlich gehört daher das Salzbergwerk zu den wichtigsten Attraktionen des Ortes. Wirklich reich wurde der malerische Ort mit seinen kleinen, blumengeschmückten Bürgerhäusern durch das Salz allerdings nicht. Den Gewinn aus dem Handel mit dem „weißen Gold“ schöpften andere ab: Teils wurde er in die zahlreichen kostspieligen Kriege der Habsburger investiert, teils in die Paläste und Prunkbauten in Wien und in anderen Städten der Donaumonarchie.
Berühmt ist die alljährliche Fronleichnamsprozession mit den blumengeschmückten Booten auf dem See vor Hallstatt. Bei diesem Fest Ende Mai, Anfang Juni sind auch die schönsten lokalen Trachten Österreichs zu sehen – bunte Dirndlkleider mit dazu passender Goldhaube bei den Frauen, zünftige Lederhosen und vorwiegend grüne Lodenjanker bei den Männern.
Die Hallstätter Salzwelten
In Hallstatt befindet sich das älteste Salzbergwerk der Welt. Unter Tage lassen sich 7000 Jahre Kultur- und Industriegeschichte erleben.
Man muss sich erst einmal an die Bergmannsprache gewöhnen. Dass man kurz vor der Einfahrt ins älteste Salzbergwerk der Welt einander „Glück auf“ wünscht, kann man ja noch verstehen. Warum aber die Stockwerke im Berg „Horizonte“ heißen, ist schon schwieriger nachzuvollziehen. Schließlich muss man in einigen dieser Stollen durchaus den Kopf einziehen. Aber dank Helm und Schutzkleidung ist eine Führung durch die Salzwelten nicht nur ein risikofreies Abenteuer, sondern auch ein richtiger Spaß.
Über Holzrutschen gleitet man auf dem Hosenboden von einem Horizont zum anderen. Und überall erwarten einen überraschende Stationen. Man taucht quasi in das Urmeer ein, das hier ursprünglich alles bedeckte und das Salz nach Millionen Jahren der Kontinentalbildung im Berg eingeschlossen hatte. Fasziniert folgt man den einfallsreichen Methoden der Menschen, die bereits vor 7000 Jahren dem Berg das „weiße Gold“ abgetrotzt haben. Ein Highlight ist die Multimedia-Projektion an einem unterirdischen Salzsee, der die kathedralenhafte Felshalle in schimmerndes Licht taucht. Archäologie-Interessierte können in Spezialführungen mehr über die Ausgrabungen in Hallstatt erfahren und eine 3500 Jahre Holzleiter im Berg bewundern, die sogar über verstellbare Sprossen verfügt. Und auch rund um das Bergwerk lässt es sich länger verweilen: etwa nahe des Gasthofs „Rudolfsturm“ mit Aussicht auf den Hallstätter See und die Bergwelt der Welterberegion: am besten von der spitz zulaufenden Plattform aus, die schwindelerregend über den Abgrund ragt.
Bad Ischl
Die Familie Habsburg hat aber noch einen anderen Ort im Salzkammergut geprägt: die heutige Stadt Bad Ischl. Hier wurde in der Biedermeierzeit der Grundstein für den Tourismus gelegt, das zweite wirtschaftliche Standbein der Region. Ausgangspunkt dafür war die Kinderlosigkeit von Erzherzog Franz Karl und seiner Gattin, Erzherzogin Sophie. Ein Wiener Prominentenarzt, Dr. Franz Wirer, wusste damals ein Wundermittel: Er schickte das Thronfolgerpaar zu einer Kur nach Bad Ischl, wo gerade das Baden im Salzwasser en vogue bzw. neu erfunden worden war. Und wahrlich: Das ersehnte „Wunder“ geschah. Innerhalb weniger Jahre brachte die Erzherzogin drei gesunde Söhne zur Welt. Darunter war auch der spätere Kaiser Franz Joseph I. Die Legende der österreichischen „Salzprinzen“ ging durch ganz Europa und mit ihr die der magischen Wunderkräfte der Solebäder in Bad Ischl. Zusammen mit seiner Gattin Elisabeth („Sisi“) war Franz Joseph dann auch der treueste Gast des rasant aufstrebenden Kurortes. 83 Sommer seiner insgesamt 86 Lebensjahre verbrachte er im Salzkammergut. Nach Bad Ischl verlegte er auch für die Sommermonate seinen offiziellen Regierungssitz. Von der Kaiservilla aus, die bis heute im Originalzustand erhalten ist, frönte er seinem liebsten Hobby, der Jagd nach Gämsen, Rehen und Hirschen, die er in unglaublichen Mengen erlegte. Ihre Geweihe schmücken heute dichtgedrängt die Wände der Kaiservilla.
Das Salzkammergut mit seiner Berg- und Seenlandschaft ist ein malerischer Ort. Kein Wunder, dass hier der frühere Kaiser Franz Joseph mit seiner Gemahlin Sisi per Kutsche anreiste, um sich von den Strapazen in Wien zu erholen. Sie stiegen hauptsächlich in Bad Ischl ab. Wenn man heute in der neoklassizistischen Kaiservilla steht, dann spürt man noch die imperiale Vergangenheit des Landes.
Mit dem Kaiserhof und seinen zahlreichen Bediensteten kamen in den Sommermonaten auch viele berühmte Künstler aus Wien nach Bad Ischl – etwa die Musiker Johann Strauß und Franz Lehar, Dichter wie Nikolaus Lenau und Maler wie Ferdinand Waldmüller. Mit den Künstlern kamen natürlich weitere Neugierige, die sehen wollten, was dem Kaiser so gut an der gebirgigen Gegend gefiel. Sie alle festigten den Ruf Bad Ischls und des Salzkammergutes als idealen Ort für die Sommerfrische, wie der Tourismus der damaligen Zeit gern genannt wurde.
- Kaiserstadt Bad Ischl
www.badischl.com - Kaiservilla
www.kaiservilla.at
Wo sich das Salzkammergut erstreckt
Neben Hallstatt und Bad Ischl wurden bald auch weitere Regionen – etwa das von Künstlern geschätzte Ausseerland – für den aufkeimenden Tourismus entdeckt. So wurde aus dem ursprünglichen Salzkammergut, einem kleinen, kaum 30 Kilometer langen Landstrich, eine umfangreiche Tourismus-Region im Dreiländereck der Bundesländer Oberösterreich, Steiermark und dem Salzburger Land. Im Norden reicht sie heute bis zum Nordufer des Attersees, im Westen über den Fuschl See mit seinem berühmten Schloßhotel bis fast vor die Tore der Stadt Salzburg. Im Süden bilden die beiden mächtigen Berggiganten Dachstein und Grimming die felsige Grenze zur restlichen Steiermark, und im Osten gehören der idyllische Almsee und das Almtal zum Salzkammergut.
LINKTIPPS:
- www.salzkammergut.at
- Almtal Salzkammergut
www.gruenau-almtal.at - Attersee
www.attersee.at - St. Wolfgang am Wolfgangsee
www.stwolfgang.at - Mondsee & Irrsee
www.mondsee.at - Faszination Salzwelten
www.salzwelten.at - Fuschlsee
www.fuschlseeregion.com - Schloss Fuschl
www.schlossfuschlsalzburg.com
Sommerfrische im Salzkammergut
Die Adeligen des Barock machten es vor. Sie bauten Sommervillen und -schlösser in der Nähe der Städte und verbrachten die heißeste Zeit des Jahres auf dem Land. Im neunzehnten Jahrhundert konnte man, bedingt durch den Bau der Eisenbahn, dann schon weiter reisen. Auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen machten den Urlaub in der Sommerfrische für fast alle Gesellschaftsschichten erschwinglich.
Die kaiserliche Familie hatte die Kurstadt Bad Ischl zum Ziel ihrer Sommerfrische auserkoren und verbrachte dort alljährlich die Sommermonate. Bald traf sich dort fast alles, was Rang und Namen hatte. So mancher verknüpfte mit dem Aufenthalt die eine oder andere Hoffnung – auf Aufträge, Unterstützung oder Steigerung des Bekanntheitsgrades. Karl Kraus, Essayist und Herausgeber der Zeitschrift „Die Fackel“, beschrieb die Situation so: „Mir ist in Ischl immer, als ob die Berge ringsum nur eine Dekoration wären, die man auf die Wiener Ringstraße gestellt hat.“ Denn das rege gesellschaftliche Leben verlangte nach den Annehmlichkeiten einer Stadt. Und so entstanden in Bad Ischl Wiener Kaffeehäuser, ein Operettentheater und viele weitere Bauten, die der Region bis heute ein einzigartiges Flair verleihen.
Doch nicht nur Bad Ischl zog die Städter des 18. und 19. Jahrhunderts an. Auch die romantischen Naturlandschaften des Salzkammerguts wirkten – vor allem auf Künstler – besonders anziehend. Heute erlebt man das am besten bei einer Wanderung auf der „Via Artis“. Sie ist den einst auf Sommerfrische weilenden Dichtern gewidmet und beginnt in Altaussee. Ausgehend vom Literaturgarten führt sie zunächst zur Torberg-Villa (heute bewohnt vom Maler Horst Jandl). Auf den Spuren von Brahms geht es weiter zu dessen einstiger Seevilla. Bei der Wassermann Villa erwartet die Wanderer ein prächtiger Ausblick zum See und auf das Dachsteinmassiv. Den Abschluss macht man am besten in einem der vielen Restaurants, die frische Fische aus den umliegenden Seen servieren. Vielleicht sitzt am Nebentisch ein Schauspieler oder eine Schriftstellerin, denn auch heute noch haben viele Künstler im Ausseerland ihren Erst- oder Zweitwohnsitz.
Via artis
www.seevilla.at/de-via-artis-themenwanderung.htm
Musikgenuss: Attersee Klassik in Kammer am Attersee
Hochkultur in der Idylle: Als ländlicher Widerhall der Salzburger Festspiele bringt im Juli und August das Festival Attersee Klassik an den See.
Der Attergau mit dem Attersee lag lange abgeschieden, eifersüchtig gehütet von den Habsburgern, die hier über das reiche Salzvorkommen wachten, ehe zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Reisenden das Salzkammergut für sich entdeckten. Damit nahm die Geschichte des Salzkammerguts als bevorzugter Sommerfrischeaufenthalt des Bürgertums und zahlreicher Künstler ihren Anfang. Gustav Mahler verbrachte seine Sommer am Attersee, ebenso wie Johannes Brahms. Gustav Klimt verewigte den See und die an seinen Ufern liegenden Ortschaften in zahlreichen Gemälden und Heimito von Doderer schrieb hier Teile seiner berühmten „Strudelhofstiege“.
Ein beliebter Standort von Schriftstellern, Malern und Musikern ist der Attersee bis heute geblieben. An einigen der schönsten Schauplätze rund um den See schlägt alljährlich im Sommer das Festival Attersee Klassik seine Zelte auf. So in dem auf einer Halbinsel gelegenen Schloss Kammer, das Gustav Klimt mehrmals malte, oder dem in Privatbesitz befindlichen Berghof, wo schon Brahms zu Gast war und Hugo von Hofmannsthal vor kleiner Runde zum ersten Mal aus seinem „Rosenkavalier“ las.
Die Liste der teilnehmenden Künstler, die sich alljährlich während des im Juli und August stattfindenden Festivals einfinden, ist hochkarätig besetzt. Dirigenten wie Mariss Jansons oder Riccardo Muti, Sänger/innen wie Barbara Bonney oder Thomas Hampson haben hier ebenso ihren Auftritt wie Bobby Mc Ferrin und Chick Corea. Zahlreiche prominente österreichische Autoren, unter ihnen Peter Turrini, Christoph Ransmayr und Barbara Frischmuth, lesen aus ihren Texten.
Termin: Juli / August
Salzkammergut Festwochen Gmunden
Im Juli und August werden in der Stadt Gmunden, dem Salzkammergut und der Region um den Traunsee klassische und zeitgenössische Musik, Tanz, Liederabende, Theateraufführungen, Performances, Lesungen, Filme, Ausstellungen und Diskussionen geboten. Thomas Bernhard, der zeitweilig in Gmunden wohnte und darüber hinaus in der Region mehrere Bauernhöfe besaß, die er liebevoll renovierte, und der in zahlreichen Stellen seines Werks der oberösterreichischen Landschaft ein Denkmal setzte, bildete einst einen fixen Bestandteil des Festivals. Darüber hinaus widmet sich als „Fest im Fest“ jährlich ein vielfältiger Veranstaltungsschwerpunkt einer großen österreichischen Schriftstellerpersönlichkeit. Peter Handke, Christoph Ransmayr, Friederike Mayröcker und Ernst Jandl standen bisher im Mittelpunkt.
Termin: Juli / August
Gustav-Klimt-Zentrum in Kammer am Attersee
Dort, wo Gustav Klimt seine Sommerfrische verbrachte, befinden sich heute das Gustav-Klimt-Zentrum und ein Klimt-Themenweg an den Ufern des Attersees.
Auch wenn Gustav Klimt vor allem für Frauenporträts und ornamentale Gemälde bekannt ist, so sind seine vielen Landschaftsbilder ebenso bedeutend, da an ihnen sehr deutlich seine künstlerische Entwicklung ablesbar wird. 46 dieser Bilder entstanden am Attersee, wohin es den Künstler jedes Jahr zur Sommerfrische zog. Viele dieser Gemälde sind inzwischen weltberühmt, etwa die Naturstudie „Litzlberg“. Im Gustav-Klimt-Zentrum in Kammer am Attersee kann man einige Originale, Zeichnungen, Drucke, Fotografien und Briefe bewundern und Einflüsse von van Gogh bis zum Pointillismus erkennen. Vor allem bekommt man bei einem Besuch des Klimt-Zentrums Einblick in die Persönlichkeit des Künstlers und in den „Urlauber“ Klimt. Bei einem Spaziergang entlang des Klimt-Themenwegs am Attersee wird einem bewusst, dass er auch in Zeiten der Erholung nie die Arbeit ruhen ließ, die Stimmungen am See ständige Inspiration bedeuteten. Auf Schritt und Tritt begegnet man bekannten Klimt-Motiven wie Schloss Kammer, das der Maler aus mehreren Perspektiven festhielt, oder den Schlosspark und die Allee, den Klimt impressionistisch auf Leinwand bannte. Am Ende des Themenwegs liegt die Villa Paulick, in der sich der Künstler gerne im Sommer aufhielt. In der nahezu unverändert gebliebenen Villa kann man auch heute noch Privatzimmer mieten. Wer dabei einfache sanitäre Verhältnisse in Kauf nimmt, wird mit einem unvergleichlichen Fin-de-siècle-Ambiente belohnt und kann vielleicht einen Blick in das wohlgehütete Gästebuch werfen, in dem sich noch eine Eintragung des Meisters aus dem Jahre 1900 befindet.
http://attersee.salzkammergut.at/klimt/oesterreich/poi/430000618/gustav-klimt-zentrum.html
Die Salzkammergut-Trachten
Es war ein Skandal, der das Ausseerland bekannt machte: Ein Sohn des Kaisers verliebte sich in die Tochter eines Postmeisters und heiratete sie 1829 trotz aller Widerstände. In volksverbundenem Understatement trug er, gleich seiner Frau, das sogenannte Gewand, wie die Tracht hier schlicht heißt. Bald nach ihm entdeckte ganz Österreich, allen voran Hochadel und Großbürgertum, gleichfalls seine Liebe zu dieser versteckten Gegend in der Steiermark, die im Kern die Gemeinden Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee umfasst. Zu den ausgedehnten Aufenthalten hier trägt man, nach dem Vorbild des erzherzoglichen Stilbruchs, mit Vergnügen Tracht.
Tracht ist in erster Linie alltäglich
Richtig ist, dass Tracht regionale Zugehörigkeit ausdrückt, und tatsächlich ist das Ausseer Gewand dem Leben im Gebirge seit Jahrhunderten angepasst – als Arbeits- und Alltagsgewand: Bis heute ist die Tracht, neben Jeans, Kostüm und Anzug, hier Kleidung geblieben. Männer und Frauen tragen sie unter der Woche genauso wie an Feiertagen. Das ist selbst für Österreich einmalig, wo der „Austrian Look“ mit Trachtenhochzeiten, Gamsjagatagen, Trachtenbällen und -kapellen sowie dem noblen Wiener Jägerball (Dresscode: Tracht) zum nationalen Selbstverständnis gehört.
Doch richtig ist auch, dass die Ausseer Tracht die Individualität ihrer Träger und Trägerinnen zur Geltung bringt: Die Männer schlüpfen im Sommer in die kurzen und im Winter in die langen Lederhosen, dazu tragen sie Jacken mit einer bequemen weiten Falte im Rücken und darüber deckengroße Wetterflecke – beides aus Loden, einem wasserabweisenden, dicht gewalkten Wollstoff. Handgestrickte Stutzen, festes Schuhwerk, Hut und Halstuch komplettieren das Ausseer Gewand. Die Frauen legen das sogenannte Dirndl an: Zu einem gefältelten Rock, dem Kittel, trägt man eine kurze weiße Bluse, darüber wird das in der Taille angesetzte, mit dem Rock vernähte Leibl gezogen. Je nach Gelegenheit oder Arbeit kommt eine andere Schürze dazu oder wird die Bluse getauscht.
Farbenwunder Tracht
Neben der reizvollen Form sind es vor allem die Farben, die zum Tragen verführen: Nirgendwo sonst werden so unbeschwert, stimmig und kraftvoll verschiedene Farben und Muster kombiniert wie bei den Trachten. Streublumen auf buntem Grund für den Rock und eine kontrastierende Farbe für das Leibl, dann die Schürze, die mit zumindest einer weiteren Farbe oder gar einem Muster eine zusammenfassende Verbindung schafft. Das alles durch die strahlend weiße Bluse in Zaum gehalten und dann doch noch einmal, mit dem färbigem Brusttuch, in bunten Überschwang versetzt. Und auch die Männer lassen sich davon anstecken: Mit dem „Bindl“, diesem Ausseer Krawatten-Tüchel, den bunten „Hosenkraxen“, Tüchel, den bunten „Hosenkraxen“, Tüchel, den bunten „Hosenkraxen“, also den Hosenträgern, und dem glanzvollen Seidengilet.
Lebendige Tradition Handdruck
Es war eine Frau, die den Handdruck 1930 nach Aussee gebracht hat: Gegen die „geschmacklose Ware“ aus industrieller Produktion wollte Anna Mautner, Witwe des größten Trachtensammlers im Ausseerland, die Qualität der Tracht bewahren. Diese Dame der Wiener Gesellschaft kaufte alte Modeln auf und ließ sich von einem Handdrucker anlernen. Das künstlerische Gespür brachte sie selbst mit. Bald stellte sie, mit neuen synthetischen Farben, vom Blaudruck auf Buntdruck um. Ihre großartig mit der Tracht harmonierenden Tücher und Stoffe fanden Anklang – sowohl bei den Ausseern als auch im exklusiven Mautner‘schen Bekanntenkreis. Martina Reischauer hat den Betrieb von Anna Mautner übernommen. Sie besitzt, neben den Modeln der ersten Stunde, eine Sammlung von Mautner‘schen Musterfleckerln. Die regen sie genauso zum Experimentieren an wie manche Kundenwünsche. Durch die manuelle Herstellung kann man sich ein Dirndl, das einzigartig ist, zusammenstellen lassen und Muster und Farben des Stoffs selbst auswählen. Meistens kommt Martina Reischauer aber selbst auf die „verrückten Ideen“, die ihre Kunden begeistern. Dieser kreative Drang hat mittlerweile zu einer eigenen Kollektion geführt: Leder wird dabei genauso bedruckt wie Loden und zu eleganten Röcken geschneidert. Passende Handschuhe und Pashmina mit Ausseer Mustern runden das Gesamtbild ab. Besonders ihre feinen Seidenstoffe, die zu duftigen Schürzen, Tüchern und Gilets verarbeitet werden, haben es ihrer Klientel angetan. Die Mautner Seide sticht durch die Leuchtkraft der Farben hervor und hat den typischen weichen Griff: Das liegt an der speziellen Zurichtung der Stoffe sowie an der Fixierung der Farben, deren Geheimnis natürlich nicht verraten wird. Denn mittlerweile gibt es Konkurrenz: Noch drei weitere Werkstätten haben sich in Bad Aussee dem Handdruck verschrieben – im wahrsten Sinne des Wortes, denn jeder von ihnen, ob Wach, Sekyra, Eder oder Mautner, hat seine eigene Handschrift: Sepp Wach ist am stärksten der Tradition verpflichtet, Markus Wach von Handdruck Sekyra bringt Design und Pastelltöne auf einen alpinen Nenner, Christiane Eder verblüfft durch das Spiel mit Unangepasstheit und Tradition – „pfeffrig“, so sagt sie, muss das Ergebnis sein –, während Mautner Drucke unter Martina Reischauer durch klassische Eleganz und malerische Leuchtkraft die Blicke auf sich ziehen.
- Mautner Drucke seit 1930
Werkstätte und Geschäftslokal
www.mautnerdrucke.at - Handdruck Sekyra
www.handdrucke.at - Tostmann Trachten
Vor über 60 Jahren gründete das Ehepaar Marlen und Jochen Tostmann in Seewalchen am Attersee die Firma Tostmann. Und noch heute entstehen alle Tostmann Dirndl ausschließlich in Österreich in den hauseigenen Werkstätten.
www.tostmann.at
Frischer Fisch aus den Salzkammergut-Seen
Zur Freude der Feinschmeckergibt es in einigen Seen des österreichischen Salzkammerguts inzwischen wieder viele Wildfischarten.
Makellos liegt sie auf dem Weiß des Tellers: Bläulich schimmernd und die charakteristischen Punkte, die den langgestreckten Körper der Bachforelle schmücken, sind trotz ihres Bades im heißen Essigsud klar erkennbar. Dazu gibt es heurige Petersilienerdäpfel und frische Sauce Hollandaise – wahre Puristen werden sogar mit nichts als geschmolzener Butter vorlieb nehmen wollen. So und nicht anders sollte man Bachforelle genießen, wenn man das Glück hat, ein tatsächlich wild gefangenes Exemplar zu bestellen. Dann nämlich kommt der einzigartige Geschmack, diese duftende Nussigkeit, wirklich und unverfälscht zur Geltung.
In einigen Seen des Salzkammerguts ist der Bestand an Wildfischen derart reichhaltig, dass sie inzwischen kommerziell befischt werden können: Insbesondere der Hallstätter See mit seinen famosen Reinanken, die durch die Nährstoffarmut des Urzeit-Gewässers zwar kleiner als anderswo, dafür aber ungleich schmackhafter geraten. Dazu kommen der Ausseer Seesaibling mit einem geradezu legendären Ruf als Delikatesse sowie Traunforelle, Bach-bzw. Seeforelle und Hecht. Mitunter bleibt auch eine Aalrutte oder Quappe im Netz der Fischer hängen – das ist dann ein echter Grund zum Feiern. Weil das feste weiße Fleisch dieses Dorsches zum Delikatesten gehört, das man aus Süßwasser fischen kann: Feinschmecker mit guter Fischer-Connection erzählen Wunderdinge von dem an Hummer und Seeteufel erinnernden Fleisch des äußerlich eher unattraktiven Fisches.
Die Schloss Fischerei liegt direkt neben dem Schloss Fuschl auf einer Halbinsel gleich neben dem Fuschlsee-Rundwanderweg. Hier gibt es frische, im Ganzen geräucherten Forellen und Saiblinge aus dem Fuschlsee. Man verspeist seinen Räucherfisch an schlichten Holztischen direkt am See. Dazu gibt es Paulaner Bier (auch in einer alkoholfreien Weizenbier-Variante). Info und Öffnungszeiten (meist nur bei Schönwetter): www.schlossfuschlsalzburg.com/fischerei
Grund für diesen Reichtum ist das nachhaltige Naturmanagement der österreichischen Bundesforste, denen es gelang, eine zukunftsweisende, ökologisch verantwortliche Nutzung der Flüsse und Seen zu gewährleisten. Daraus entstand die Marke „Wildfang-Naturfisch“, unter der diese herausragenden Exemplare alpinen Süßwasserfisches rund um den Ausseer und den Hallstätter See verkauft werden.
Parallel dazu drängt eine Fülle von Anbietern auf den Markt, die vom Nimbus des wild gefangenen Fisches profitieren wollen, dabei aber Zuchtware anbieten. Durchaus in sehr guter Qualität, denn die Teiche, Flüsse und Seen der Ostalpen bieten ja allesamt herausragende Wasserqualität, aber natürlich nicht ganz mit dem Geschmack eines wilden Fisches zu vergleichen, der zeitlebens im nährstoffarmen Wasser der Bergseen um seine Beute schwimmen musste. Dennoch: Auch „Alpenlachs“, „Mariazeller Wildsaibling“, „Gut-Dornau-Fische“ und andere edle Zuchtfische aus alpinen Gewässern, die sich in den vergangenen Jahren vermehrt auf den Speisekarten der Hochgastronomie tummeln, bieten Gaumenfreude.
Ebenfalls im oberösterreichischen Salzkammergut befindet sich der kleine Offensee – und damit die Hoffnung auf eine weitere rare Delikatesse aus Alpengewässern: Flusskrebse in Wildfangqualität. Der Wiederansiedelungsversuch dieser Süßwasserkrebse war erfolgreich – und zwar so sehr, dass der See bereits verbuttet – das heißt, die Krebse werden tendenziell wieder kleiner, weil nicht mehr genug Nährstoffe für alle da sind. Deshalb werden diese Krebse verstärkt in den Grundlsee umgesiedelt, damit sie sich auch da vermehren können.
LINKTIPPS:
Ausseerland Seesaibling
Der Ausseerland Seesaibling präsentiert sich wahlweise gebraten, geräuchert, als Sushi oder Weißwurst.
„Seit dem 13. Jahrhundert holt man bei uns im Ausseerland schon Seeforellen und natürlich den Ausseerland Seesaibling aus dem Wasser“, unterstreicht Matthias Pointinger von den Österreichischen Bundesforsten die lange Tradition der Seefischerei im Salzkammergut. „Damals wie heute gab es in manchen Saisonen mehr zu holen, in manchen weniger. Das ist auch abhängig davon, wie streng der jeweilige Winter war.“ Und der kann den unzähligen malerischen Seen zwischen Dachstein und Loser dauerhafte Ruhepausen mit geschlossenen Eisdecken verordnen, was dem Plankton und damit der natürlichen Ernährungsgrundlage der Wildfische dementsprechend zu schaffen macht.
Matthias Pointinger: „Unsere Fischmeister bewirtschaften die Seesaiblingsbestände im Grundlsee, im Toplitzsee und in einem der größten Naturschätze des Salzkammerguts: dem Vorderen Lahngangsee auf 1.500 m und mit 70 m der tiefste Hochgebirgssee Österreichs. Dabei wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Wenn es notwendig war, die Fischbestände zu unterstützen, dann geschah das immer mit Brütlingen, die aus dem Eimaterial unserer Wildfische stammten und in Scharen von bis zu einer Million ausgesetzt wurden.“ Eine logische Konsequenz der nachhaltigen Fischereiwirtschaft, denn von 100 kleinen Fischen überlebt in freier Wildbahn gerade mal einer.
Regionale Genusstradition
Über die Fischereigründe der Bundesforste hinaus wird der Ausseerland Seesaibling auch noch im Altausseer See gefischt, allerdings von privaten Fischereiberechtigten. Da und dort erstreckt sich die Saison jedoch über den gleichen Zeitraum, von Juni bis August. „Im Winter hält unser Seesaibling wie alle Salmonidae Winterruhe. In dieser planktonarmen Phase weist er einen stark reduzierten Stoffwechsel auf und verbrennt einen Großteil seiner Fettsäuren. In der Laichzeit ist natürlich Schonzeit, aber in den drei Sommermonaten ist dann Hochsaison.“ Gefischt wird im Ausseerland traditionell mit Netzen, wobei die Maschenweite entsprechend gewählt wird, um die wichtigen Laichfische von vornherein zu verschonen. Der mehr oder weniger reiche Fang wird vor Ort sortiert, abgeschlagen und auf Eis gelegt, um die Kühlkette zu wahren. „Danach werden die Seesaiblinge auf schnellstem Wege weiterverarbeitet. Die Österreichischen Bundesforste betreiben neben der Seenfischerei auch eigene Fischzuchten, in denen Saiblinge, aus Wildfischbeständen abstammend, zu Speisefischen herangezogen werden. Eine logische Konsequenz aus der Nachfrage, denn der Bedarf an Saiblingen übersteigt mittlerweile bei weitem die verfügbaren Mengen aus Wildfischbeständen. „In den letzten Jahren wurde eine eigene Kalträucherei in Betrieb genommen, durch die die wertvollen Omega-3-Säuren des zarten hellrosa Fleisches beider Fischlinien optimal erhalten bleiben“, ist Herr Pointinger stolz auf eines der zahlreichen Produkte. Die Palette reicht vom frischen, über den gebeizten bis hin zum warm geräucherten Fisch.
Wildfisch geräuchert
Wildfisch gibt es auch in Christian Schilchers uriger „Mosthütte am Sonnenplatzerl“ in Bad Mitterndorf – geräuchert, und zwar kalt und warm. Christian Schilcher: „Mir persönlich ist die kaltgeräucherte Variante lieber, da zieht der Fisch zuerst in einer Salz-Zucker-Lösung und erhält dann über kaltem Rauch bei ca. 30°C ein zusätzliches, zartes Aroma.“ Wer seinen Saibling lieber durchgegart mag, entscheidet sich für die Warmräucherung bei 80°C. Dabei erhält der Fisch eine dunklere Färbung und die Konsistenz fällt bissfester aus als bei der Kalträucherung. Ein kulinarisches Vergnügen, mit dem der „Mosthütten- Wirt“ auch mobil macht. „Im Sommer ziehen wir mit unserer fahrbaren Räucherhütte durch die Lande. Ein frisch geräucherter Ausseerland Seesaibling, noch heiß auf den Teller gebracht, ist einer der besten Botschafter fürs Ausseerland.“
Genuss Steckbrief: Genuss Region Ausseerland Seesaibling
aus der Familie der Salmonidae – wild gefangener Naturfisch, ungefüttert und ungezüchtet – besonders zartes, hellrosa Fleisch, für Traditionsrezepte und kulinarische Experimente
F(r)isch feiern: beim traditionellen Saiblingsfest im Ausseerland (Details auf www.ausseerland.at)
- Österreichische Bundesforste AG–Fischereizentrum Kainisch
Herr Matthias Pointinger
Kainisch 103
8984 Pichl/Kainisch, Österreich
Tel.: +43 3624 289
www.bundesforste.at
www.wildfang-naturfisch.at - Mosthütte am Sonnenplatzerl
Herr Christian Schilcher
8983 Bad Mitterndorf
+43 664/4380730
chris@urig.at
www.mosthuette.at
Weitere LINKTIPPS:
Fischerei Hallstatt
Hier kann man die frischen Fische aus dem Hallstätter See kaufen, aber auch weiter verarbeitete Delikatessen, wie geräucherten Saibling, Fischsulz u. a.:
Seestraße 16
4830 Hallstatt
Tel.: +43 6134 8204
Email: peter.wimmer@bundesforste.at
Restaurants, die Wimmers frische Fische anbieten:
- Restaurant Villa Schratt
Steinbruch 43
4820 Bad Ischl
Tel.: +43 6132 27647 - Hotel-Restaurant Goldener Ochs
Grazer Straße 4
4820 Bad Ischl
www.goldenerochs.at
Restaurants und Gasthäuser im Salzkammergut, die Fische aus Wildfang anbieten
HALLSTATT:
- Gasthof Seewirt
Marktplatz 51
4830 Hallstatt - Gasthof Grüner Baum
Marktplatz 104
4830 Hallstatt - Gasthaus Simony Restaurant am See
Wolfengasse Nr. 105
4830 Hallstatt - Gasthof Bräuhaus
Seestrasse 120
4830 Hallstatt
BAD ISCHL:
- Hotel Goldener Ochse
Grazerstrasse 4
4822 Bad Ischl - Weinhaus Attwenger
Leharkai 12
4820 Bad Ischl - Hotel Goldenes Schiff
Stifterkai 3
4820 Bad Ischl - Hotel Agatha-Wirt
Agatha 10
4822 Bad Goisern - Restaurant Villa Schratt
Steinbruch 43
4820 Bad Ischl - Villa Seilern Vital Ressort
Tänzelgasse
4820 Bad Ischl
BAD GOISERN:
- Hotel Goiserer-Mühle
Kurpark 9
4822 Bad Goisern - Gasthof Steegwirt
Au 12
4822 Bad Goisern - OBERTRAUN:
- Gasthof Höllwirt
Obertraun 29
4831 Obertraun
GOSAU:
- Hotel Koller
Paß Gschüttstraße 353
4824 Gosau - GRUNDLSEE:
- Gasthof Post am See
Bräuhof 94
8993 Grundlsee - Fischerhütte Toplitzsee
Gößl 172
8993 Grundlsee - Gasthof Rostiger Anker
Gößl 206
8993 Grundlsee - Seekalter Grundlsee
Mosern 19
8993 Grundlsee
ALTAUSSEE:
- Gasthof “Zum Loser”
Fischerndorf 80
8992 Altaussee - ATTERSEE:
- Gasthof Föttinger
Seefeld 14
4853 Steinbach am Attersee - TRAUNSEE:
- Fischrestaurant Moser
Nachdemsee 26
4813 Altmünster
Gut essen & wohnen
Hotel Weißes Rössl
Das legendäre Romantik Hotel Weißes Rössl am Wolfgangsee ist Mitglied der Small Luxury Hotels.
International bekannt wurde das Romantik Hotel Weißes Rössl am Wolfgangsee durch die Operette von Ralph Benatzky. Aus neun historischen Bürgerhäusern ist das Weiße Rössl über Jahrhunderte zu einem 4*-Superior Hotel gewachsen. Der 1.500 Quadratmeter große Wellnessbereich am See setzt sich mit dem ganzjährig beheizten Seebad und dem schwimmenden Rösslpool im See fort.
Kontaktdaten
Romantik Hotel Weißes Rössl, Markt 74, 5360 St. Wolfgang. www.weissesroessl.at
Landhaus zu Appesbach in St. Wolfgang
Das Landhaus zu Appesbach wurde 1912 als Sommerfrische-Privatresidenz erbaut, beherbergte berühmte Künstler und einst sogar einen verhinderten König. Viel von diesem geschichtsträchtigen Flair ist bis heute in den herrschaftlichen Salons, den eleganten Zimmern und Suiten sowie im Hotelpark mit eigenem Zugang zum Wolfgangsee zu spüren.
„Ein herrliches Fleckchen Erde“, schrieb Edward VIII. an seine geliebte Wallis Simpson. Und auch Thomas Mann geriet ins Schwärmen, wann immer er über seinen Ferienaufenthalt im Landhaus zu Appesbach berichtete. Was die beiden weitgereisten Lebemänner an der 27-Zimmer-Herberge im Salzkammergut so sehr begeisterte? Die traumhafte Lage mit großer Liegewiese direkt am Wasser, die Ruhe fernab von Touristenströmen sowie das geschichtsträchtige Ambiente, das nur wenig an ein Hotel erinnert und in dem man sich eher wie im Ferienhaus vermögender Freunde fühlt. Außer einem eigenen Tennisplatz und Ruderbooten gibt es auch einen kleinen Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Bio-Sauna und Dampfbad. Und auf der Seeterrasse oder im Restaurant wird neben Frühstück und Nachmittagstee allabendlich ein Vier-Gang-Menü auf Basis modern interpretierter österreichischer Küche serviert. Wer will, kann sowohl in der original Windsor-Suite als auch im Thomas-Mann-Zimmer nächtigen. Das Haus ist Mitglied der Schlosshotels & Herrenhäuser.
Kontaktdaten
Landhaus zu Appesbach, Au 18, 5360 St. Wolfgang. www.appesbach.com
Seehof Mondsee
An einer der schönsten Buchten des Mondsees liegt das 5*-Hotel mit einem 300 Meter langen, eigenen Strand, dem mit einer Haube dekorierten Gourmetrestaurant und einem großen ruhigen Park.
Schon die exklusive Lage des Hotels hat 5*-Status.Von den Zimmern blickt man entweder auf den Park oder den See. Bei schönem Wetter genießt man am besten schon das Frühstück auf der Restaurantterrasse. Zehn Golfcourts sind innerhalb von 25 Autominuten erreichbar. Für einen sportlichen Sommer sorgen zahlreiche Radwege und Mountainbike-Routen über Hunderte von Kilometern. Der Seehof gilt auch als Genuss-Adresse: Der Wolfgangseer Schafkäse mit Rispentomaten, das gebackene Kalbsbries mit Kartoffel-Vogerlsalat, die geschmorten Kalbsbackerln mit Selleriemousseline sowie der lauwarme Mohnkuchen mit Himbeeren und weißem Mokka-Eis sind bekannte Spezialitäten.
Kontaktdaten
Seehof Mondsee, Auhof 1, 5311 Loibichl. www.seehof-mondsee.com
Höllerwirt in Altmünster
Seit 1878 gibt es das Gasthaus der Familie Höller. Irene Höller ist es zu verdanken, dass die Räumlichkeiten liebevoll gestaltet sind. Chef Markus Höller rührt nicht nur in den Kochtöpfen, sondern auch in der Umgebung kräftig um, damit seine Philosophie einer Salzkammergut-Terroir-Küche dem Publikum vermittelt wird. Unterstützung bekommt er in der Küche von Michael Janietz und von Bauern und Bäuerinnen aus der Umgebung. Lamm wird vom Biohof Gnigler aus Rutzenmoos bezogen, Reh, Hirsch und Gams stammen aus der Jagdgemeinschaft Altmünster und Pennewang. Reinanke, Saibling und Hecht schwimmen vor der Zubereitung noch in heimischen Gewässern, und Markus Moser bringt oftmals hervorragenden Biofisch von der eigenen Fischzucht Salmos aus Neukirchen vorbei. Gemüse wird einerseits im eigenen Garten geerntet, anderseits bei einem Ohlsdorfer Bauern, der speziell für Höller anbaut. Mit selbstgemachtem Rehleberkäse und Portweinsenf wird aus der Küche gegrüßt, es folgt eine Auswahl von Rindssuppen, Viechtauer Rahmsuppe oder Fischsuppe mit Safran und Reinankenleber, Aurachtaler Saibling mit Brennesselgelee, Birnenchutney, Kren und Karamellnüssen, G’selchtem Saibling mit Apfelgelee oder gebackene Seeforelle auf Rahmgurken. Das Dreierlei vom Rutzenmooser Biolamm mit Polenta und Mangoldspinat ist bekannt, ebenso das Traunsee-Blesshuhn (ein Schwimmvogel) mit Selleriesalat und Zwetschkenchutney.
Kontaktdaten:
Landgasthof Höllerwirt, Eben 1, 4813 Altmünster. www.hoellerwirt.at
Seehotel Grundlsee
Der Parkplatz an der Seestraße, das vom Land her eher unscheinbar wirkende Haupthaus, die direkt daneben erbaute, auf einem Steg ins Wasser hinausragende Holzhütte: Von außen wirkt das Seehotel Grundlsee zunächst einmal recht unscheinbar. Doch schon beim Betreten der ebenso modern wie gemütlich gestalteten Lobby wird klar, dass man hier in einem ganz besonderen Haus angekommen ist. Ein Eindruck, der sich auch in den Zimmern bestätigt. Hier trifft Ausseer Holzbautradition auf edel-reduziertes Design und je nach gebuchter Kategorie sogar auf frei im Raum stehende Badewannen mit Seeblick. Nicht weniger spektakulär geht es im hoteleigenen Restaurant Seeplatz’l zu. Tipp: Unbedingt an einem Morgen das „Plätt’n-Frühstück“ buchen, das in einem alten Holzruderboot (der sogenannten „Plätte“) mitten auf dem See serviert wird!
Kontaktdaten
Seehotel Grundlsee, Mosern 22, 8993 Grundlsee. www.seehotelgrundlsee.at
Berggasthof Ramsaualm Laudachsee in Gmunden
Hoch über Gmunden steht auf 881 Höhenmetern die Ramsaualm Laudachsee. 1285 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt, 2008 nach langen Renovierungsarbeiten neu eröffnet.
„Gute Musiker müssen nicht zahlen, den Platz am Stammtisch muss man sich verdienen, Pommes frites kommen nicht auf die Teller, und bedient wird in Tracht.“ Was allzu streng klingt, ist in Wirklichkeit das Erfolgsrezept der Ramsaualm Laudachsee. Deshalb werden nur saisonale Gerichte aus der Region serviert, deren Zutaten von den Bauernhöfen der Region stammen und die am Uralt-Holzherd zubereitet werden. Dazu passt das Original-Ambiente mit den beiden barocken Gmundner Kachelöfen, rustikalen Holzbänken und -tischen sowie Antiquitäten. Mit diesem Konzept hat sich die Ramsaualm Laudachsee – allerdings nur zur Sommerzeit – in kürzester Zeit einen festen Platz in den Herzen von Bergwanderern und Gourmets erobert. In Gmunden hat man einen Verleih für E-Bikes eingerichtet, mit denen es sich recht bequem bergwärts strampeln lässt. Und ein bisschen schwitzen ist ja auch gar nicht so schlecht, der knusprige Schweinsbraten und der köstliche Krautsalat wollen schließlich verdient sein! Tipp: Unbedingt vorher die aktuellen Öffnungszeiten (Internet) erfragen – abhängig vom Seilbahnbetrieb. An der Talstation befindet sich eine öffentliche Bushaltestelle und genügend Parkraum für private PKWs.
Kontaktdaten:
Ramsaualm- Laudachsee, Himmelreichstraße 19, 4810 Gmunden. www.laudachsee.com
Noch mehr gute Adressen – “Feinspitz im Salzkammergut”
Die Salzburger Autorin Doris Maier hat für den “Feinspitz im Salzkammergut” die feinsten Adressen in dieser Region zusammengetragen: Lohnenswerte Reiseziele für Genießer, Gourmets und Gourmands, für Bergfexe und Badenixen, für Golfer und Segler, und für viele prominente Künstler, die sich hier bei gutbürgerlicher Küche und kreativer Konditorkunst zu Höchstleistungen inspirieren lassen. “Feinspitz im Salzkammergut” führt zu 51 Betrieben.
Feinspitz im Salzkammergut (Feinspitz-Reihe)
144 Abbildungen, durchgehend farbig bebildert Format
11,5 x 18 cm Buch-Bindung
ISBN 978-3-7025-0782-4,
Inhalt
– Seengebiete in Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark
– 51 Gaststätten rund um Mondsee, Wolfgangsee, Attersee, Hallstätter See, Traunsee, Grundlsee, Altausseer See, um Bad Ischl und Bad Goisern sowie im Almtal
Skifahren im Salzkammergut
Nahe am Dachstein, dem mit 2.995 Metern höchsten Berg Oberösterreichs, liegen zwei Skigebiete, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der Ort Obertraun liegt am südlichen Ende des Hallstättersees. Mit der Auffahrt auf den Krippenstein beginnt hier für Freerider das Abenteuer Pulverschnee. Die Freesports Arena Dachstein Krippenstein bietet 30 Kilometer Off-Piste-Varianten in hochalpinem Gelände. Von der Bergstation talwärts sind das 1.500 Meter Höhenunterschied. Erfahrene Guides kennen die Routen wie ihre Westentasche und bieten ihre Dienste an. Sie begleiten die Freerider auf ihrem Ritt ins Tal und führen erfahrene und technisch versierte Pistenfahrer in die Kunst des Freeridens ein. Apropos Piste: Wer lieber im präparierten Bereich bleibt, für den gibt es am Krippenstein die mit elf Kilometern längste Talabfahrt der Ostalpen.
Info: http://dachstein-salzkammergut.com
Info: www.dachstein.at