Klassikfestivals in Österreich

Jedermann Aufführung - Blick auf Domplatz. (c) SalzburgerLand
Jedermann Aufführung - Blick auf Domplatz. (c) SalzburgerLand

Die wichtigsten Events im Überlick

Styriarte in Graz – www.styriarte.com

Tiroler Festspiele Erl – www.tiroler-festspiele.at

Innsbrucker Festwochen der Alten Musik – www.altemusik.at

Bregenzer Festspiele – www.bregenzerfestspiele.at

Salzburger Festspiele – www.salzburgerfestspiele.at

Trigonale. Festival alter Musik in Kärnten – www.trigonale.com

Haydn Festspiele Eisenstadt – www.haydnfestival.at

Klangspuren Schwaz Festival – www.klangspuren.at

Festspiele Grafenegg – www.grafenegg.at


Styriarte

Johann Sebastian Bach stand im Mittelpunkt der ersten styriarte, die 1985 ins Leben gerufen wurde. Das Festival hat sich zur Aufgabe gesetzt, zu zeigen, wie über Jahrhunderte hinweg immer wieder Künstler versuchten, dem menschlichen Treiben Einhalt zu gebieten oder ihm Wege aufzuzeigen. Georg Friedrich Händel sammelte mit Oratorien Geld für ein Waisenhaus. Henry Purcell hat in Zeiten der Seuchen und des Glaubensstreits ein Antikriegsstück geschrieben. Joseph Haydn hat Witz und Ironie gerade im scheinbar Simpelsten gefunden. Und das Werk von Felix Mendelssohn-Bartholdy war aus rassistischen Gründen Verbot und Schmähung ausgesetzt. Großer Mentor der styriarte und zugleich Maßstab für ihren gleichbleibend hohen Qualitätsanspruch ist einer der größten Söhne der Stadt, der weltbekannte Dirigent Nikolaus Harnoncourt.

www.styriarte.com


Wiener Festwochen

Der Kunst unserer Gegenwart sowie dem Prinzip, dem Zukünftigen Raum zu geben, fühlen sich die 1927 gegründeten Wiener Festwochen verpflichtet. Die Eröffnung dieses Frühjahrsfestivals – unter anderem mit der von Werner Pirchner komponierten Fanfare – findet traditionell auf dem Rathausplatz statt und spannt den Bogen von Unterhaltungsmusik zur ernsten Musik. Dies zeigt bereits, dass bei den Wiener Festwochen Vielfältigkeit großgeschrieben wird – sei es im Bestreben, internationale Künstler zu engagieren, sei es in der Absicht, Premieren, Uraufführungen oder Neuproduktionen nach Wien einzuladen und hierdurch neue Akzente zu setzen. Auf diese Weise sollenauf höchstem künstlerischen Niveau gesellschaftlich relevante Themen einem möglichst großen Publikum zugänglich gemacht werden.

www.festwochen.at


Salzburger Festspiele

Die Salzburger Festspiele sind das bedeutendste Klassikfestival der Welt, die barocke Altstadt bildet den Rahmen. Oper, Schauspiel und Konzert stehen auf dem Programm, das ein breites Spektrum von Mozart, dem Genius Loci, bis zur Moderne, von der klassischen Deutung bis zum avantgardistischen Experiment, vom „Jedermann“ Hofmannsthals bis zu Uraufführungen zeitgenössischer Autoren bietet. Es umfasst damit ein breiteres künstlerisches Angebot als jedes andere Festival: Alles, was in der Kunst Rang und Namen hat, findet sich jeden Sommer in Salzburg ein. Neue und neueste Musik sind längst fixer Bestandteil. In unmittelbarer Nähe zu den Alpen und dem Salzkammergut gelegen, locken tagsüber Ausflüge in die Umgebung, ehe in den frühen Abendstunden wieder festlich gekleidete Festivalbesucher die Straßen und Plätze der Stadt beleben und jene besondere Atmosphäre über allem schwebt, die die Salzburger Festspiele einzigartig macht.

http://www.salzburgerfestspiele.at

Salzburger Festspiele Felsenreitschule (c)SalzburgerLand
Salzburger Festspiele Felsenreitschule © SalzburgerLand Tourismus

Trigonale in St. Veit / Kärnten

Es sind nicht nur die außergewöhnlichen Spielorte rund um St. Veit, die die Trigonale so besonders machen, sondern auch die Fantasie der Programmgestalter. So erklingen in der privaten Bibliothek des Barockschlosses Ebenthal, die eine weltweit einzigartige Sammlung an Lauten-Literatur birgt, die Klänge eben dieses Instrumentes, oder das Publikum taucht um Mitternacht ein in die mystische Stimmung der Kirche Tanzenberg ein. Bei der Trigonale ist zudem im Rahmen von Auftragskompositionen auch Zeitgenössisches zu hören.

http://www.trigonale.com


Internationales Brucknerfest und Ars Electronica in Linz

Das Brucknerhaus am Donauufer zählt neben dem Kunstmuseum Lentos und dem gegenüberliegenden Ars Electronica Center zu den interessantesten Kultur-Locations in Linz. Jedes Jahr im Frühherbst ist das 1974 eröffnete Gebäude Mittelpunkt des Internationalen Brucknerfests. Mit zunehmendem Renommee des Festivals fand im Laufe der Jahre auch eine Erweiterung der Spielstätten statt: etwa in die Tabakfabrik, den Posthof, das Neue Musiktheater in Linz oder das barocke Stift St. Florian. Allen gemein ist, dass die Werke von Anton Bruckner innerhalb des Festivals eine zentrale Rolle spielen. Und mit dem Bruckner Orchester Linz, das meist auch das Eröffnungskonzert bestreitet, befindet sich in der Stadt ein Ensemble, das in der Werk-Interpretation des großen Meisters der Symphonie wohl unübertroffen ist. Gespielt werden aber auch andere Komponisten und Werke bis zur Gegenwart.

http://www.brucknerfest.at

Ars Electronica in Linz – Internationales Festival für Medienkunst

Als 1974 das Linzer Brucknerhaus eröffnet wurde, sah man es logische Konsequenz an, ein dem Werk Anton Bruckners gewidmetes Musikfestival ins Leben zu rufen. Diese Ausrichtung war den Linzern jedoch schon bald zu traditionell orientiert, weshalb das Brucknerfest 1979 um die Ars Electronica und die Klangwolke ergänzt wurde. Letztere ist die Umsetzung des Bestrebens, klassische Musik mit visuellen Mitteln darzustellen. In der nächtlichen Linzer Innenstadt, beeindruckend in Licht gehüllt, schwebt die Klangwolke über dem öffentlichen Raum. Auch die Ars Electronica folgt dem Konzept, den öffentlichen Raum zu bespielen und auf das Publikum zuzugehen. Dementsprechend vielfältig sind die Schauplätze der avantgardistischen Projekte: vom Hafen über Bergstollen und Industriehallen bis zu Klöstern der Umgebung.

www.aec.at

Brucknerfest in Linz an der Donau / Klangwolke

Brucknerfest in Linz an der Donau / Klangwolke. © Österreich Werbung, Fotograf: Roebl


Internationalen Haydntage

Joseph Haydn wird seit 1986 jährlich geehrt – in Eisenstadt, wo der Künstler über vierzig Jahre lang als Kapellmeister des Fürsten Esterhazy tätig war. 2009 jährte sich sein Todestag zum 200. Mal. Aus diesem Anlass wurden im Haydn-Jahr sämtliche Werke des bekannten österreichischen Komponisten aufgeführt, teils sogar an originalen Wirkungsstätten in Eisenstadt. Umfangreiche Ausstellungen und das neu gestaltete Haydnhaus in Wien ergänzten das Gedenkjahr. Im Haydn-Saal, dem Prunkstück des Schlosses Esterhazy und einem der akustisch besten Konzertsäle der Welt, wurden zahlreiche Werke Haydns zur Uraufführung gebracht. Außerdem finden alljährlich die bekannten Internationalen Haydntage statt und sind dabei zum Treffpunkt bekannter Haydn-Interpreten und -Liebhaber aus aller Welt geworden.

http://www.haydnfestival.at/haydn_de

Haydn Haus in Eisenstadt / Burgenland

Haydn Haus in Eisenstadt / Burgenland. © Österreich Werbung, Fotograf: Herzberger


Carinthischer Sommer

Dass Neue Musik begeistern kann, beweist jedes Jahr der 1969 gegründete Carinthische Sommer. Österreichische Erstaufführungen, Composer in Residence und – als tragende Säule des Festivals – die jährliche Uraufführung einer Kirchenoper zeugen von der Innovations- und Experimentierfreude des Festivals, das Bekanntes mit Unbekanntem mischt. Dabei kann das Festival schon einmal den Bogen vom Tango bis zum Volkslied schlagen. Der Dialog zwischen Komponisten, Interpreten und Publikum ist den Veranstaltern dabei ebenso wichtig wie Kurse und Veranstaltungen für und mit Kindern. Spielstätten: Veranstaltungsmittelpunkt ist das im 11. Jahrhundert gegründete, in der Barockzeit prächtig ausgestattete Stift Ossiach am Ufer des Ossiacher Sees. Dazu kommen das Congress Center Villach und weitere Aufführungsorte im Kärntner Unterland.

www.carinthischersommer.at

Stift Ossiach

Stift Ossiach am Ossiachersee in Kärnten. © Region Villach Tourismus, Fotograf: Michael Stabentheiner


Millstätter Musikwochen in Kärnten

Bei vielen Kärnten-Urlaubern ist der Millstätter See deshalb so beliebt, weil es an seinen Ufern so unaufgeregt und entspannt zugeht. Da fügen sich die Millstätter Musikwochen nahezu perfekt ein. Zwischen Mai und Oktober wird hier unprätentiös, dafür umso qualitätsvoller musiziert: etwa im historischen Ambiente des Stifts und der Stiftskirche Millstatt, wo Chor- und Orchesterwerke sowie Kammermusik von der Barockzeit bis zur Gegenwart zur Aufführung kommen. Nicht versäumen sollte man ein Konzert im romanischen Kreuzgang der Kirche – mit einer Akustik, die ihresgleichen sucht. Auch das Kongresshaus in Millstatt ist Schauplatz von Veranstaltungen. Hier hat sich seit einigen Jahren innerhalb der Musikwochen das Festival „La Guitara esencial“ etabliert, das herausragende Gitarrenvirtuosen aus Jazz, Folk und Klassik jeden August nach Millstatt bringt. Und mit der Feuerinsel, einem Eiland mit schwimmender Terrasse, wartet auf die Besucher eine besonders „chillige“ Musik-Location mitten im See.

http://www.musikwochen.com

Millstätter See

Millstättersee in Kärnten. © Kärnten Werbung, Fotograf: Franz Gerdl