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Nicht nur die Landeshauptstadt Salzburg selbst, sondern auch die nähere Umgebung steckt voller Überraschungen: Viel zu entdecken gibt es etwa rund um den sagenumwobenen Untersberg, der als Hausberg der Salzburger gilt und der mit der Untersbergbahn gut erschlossen ist. Im nördlichen Teil laden wunderschöne Moorlandschaften zu Wanderungen ein. Ein besonderer „Leckerbissen“ für Liebhaber landschaftlicher Schönheit ist das Salzkammergut zwischen Fuschl am gleichnamigen See und Strobl am Wolfgangsee.
Der Flachgau bietet aber nicht nur landschaftliche Reize, sondern auch jede Menge kulturelle Höhepunkte: prächtige Schlösser, kirchliche Bauten und gerade im Sommer eine kulturelle Vielfalt, die das Festspielangebot aufs Beste ergänzt. Auch das Berchtesgadener Land bietet eine Fülle von interessantesten Ausflugszielen: etwa den bekannten Königssee, die Aschauerklamm, das Kehlsteinhaus, die Alte Saline Bad Reichenhall, die Jennerbahn oder das Salzburger Freilichtmuseum mit seinen Zeugnissen bäuerlicher Kultur.
Imposante Bergkulissen, Dörfer und Städte mit Geschichte, idyllische Bergseen und geologisch beeindruckende Sehenswürdigkeiten machen das Berchtesgadener Land zu einem faszinierenden Ausflugsziel. Tauchen Sie ein in diese magische Landschaft, erleben Sie die gute, bodenständige Küche und lassen Sie sich bezaubern von der Vielfalt dieser Region, die sich von Salzburg aus bequem entdecken lässt!
Königssee
Bayerische Schifffahrt GmbH
Seestraße 55
8 71 Schönau am Königssee
Tel.: 08 52-9 -9
Info: www.seenschifffahrt.de
Ganzjährige Schifffahrt: In der Hauptsaison verkehren die Schiffe ab 8:00 Uhr regelmäßig in kurzen Abständen. Preisgünstige Familienkarten.
Anreise: RVO 8 9, 8 1 und 8 von Berchtesgaden
Der smaragdgrüne Königssee mit den imposanten Felswänden, die ihn umgeben, ist wohl die Hauptattraktion des Berchtesgadener Landes. Wer dieses besondere Naturschauspiel erleben möchte, kann zu einer Fahrt mit den geräuschlosen Elektrobooten aufbrechen, die den See regelmäßig befahren. Ein besonderes Highlight ist das Königssee-Echo, das während dieser Fahrten wohl jedem Besucher ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Bei jeder Fahrt spielt ein Trompeter an Bord vor einer nahen Felswand Melodien, die als vielfaches Echo zurückschallen.
Der Königssee gilt als sauberster See Deutschlands, ist fünf Quadratkilometer groß, rund acht Kilometer lang, an seiner breitesten Stelle 1,2 Kilometer breit und bis zu 190 Meter tief. Entstanden ist er in einer bereits vor der Eiszeit gebildeten Senke. Diese Vertiefung wurde durch Eisströme noch weiter verstärkt. Nach dem Zurückgehen der Gletscher sammelte sich in diesem Tal das Schmelzwasser; der See in seiner heutigen Form entstand.
Die Bootsfahrt auf den Königssee führt in etwa 35 Minuten zur Halbinsel von St. Bartholomä, dem nur per Schiff erreichbaren Wahrzeichen des Königssees. Hier befindet sich das ehemalige Jagdschloss der bayerischen Könige, das heute Gasthaus von St. Bartholomä Speis und Trank anbietet. Außerdem kann man hier die aus dem 1134 stammende Kirche von St. Bartholomä erkunden sowie eine kleine Wanderung zur berühmten Eiskapelle (www.eiskapelle.de) machen – ein domartiges Eisgewölbe, das auch im Sommer nicht taut.
Gut zu wissen!
Die Wanderwege am Königssee sind gut beschildert und auch für weniger Trainierte zu bewältigen. Ruhebänke laden zur Rast ein und die Aussicht ist einfach fantastisch! Die Attraktivität des Sees hat allerdings ihren Preis. Bitte machen Sie sich darauf gefasst, dass hier Massentourismus angesagt ist. Direkt am See kann es sehr überlaufen sein. Zahlreiche Souvenir-Hütten – mitunter mit minderwertigem Ramsch – säumen die einzige Straße, die vom Parkplatz zum See und zur Bootsanlegestelle führt. Wer dem großen Besucherandrang entgehen möchte, sollte schon möglichst bald in der Früh aufbrechen, bevor die Massen einfallen.
Wer eine Schifffahrt mitmachen will, sollte bedenken, dass diese mehr als eine Stunde dauert und abgesehen von einer kurzen Erklärung zu Beginn und einem Echo-Trompetenblasen auf dem See nicht viel Unterhaltung bietet. Gerade Kindern kann die Fahrt daher etwas lang werden. Das gilt vor allem für den Hochsommer bei hohen Temperaturen.
Aschauerklamm
Kugelmühlweg 18
83487 Marktschellenberg
Die wildromantische Almbachklamm mit ihren Wasserstürzen ist eine der schönsten Schluchten der bayerischen Alpen. Ein gesicherter Steig führt durch Tunnel, Treppen und Brücken über eine Strecke von drei Kilometern mitten durch dieses Naturschauspiel. Immer präsent ist der Wildbach mit seinem kristallklaren Wasser, der sich über Gumpen und kleine Wasserfälle ins Tal schlängelt. Für Blumenfreunde gibt es hier viele Attraktionen: An den Hängen ist fast die gesamte Flora der Ostalpen zu finden.
Der Weg führt rund 200 Höhenmeter Richtung Berg und öffnet sich im Schlussabschnitt zu einer sanften Tallandschaft. Von hier aus geht es weiter zur Wallfahrtskirche Ettenberg mit ihren beeindruckenden Fresken. Gleich neben den der kleinen, idyllisch gelegenen Kirche gibt es eine Gaststätte. Zurück geht es relativ steil in Richtung Kugelmühle (Gehzeit: rund zwei Stunden).
Die Kugelmühle am Eingang zur Almbachklamm ist Deutschlands älteste Marmorkugel-Mühle. Hier werden seit 1683 Marmorsteine mithilfe der Wasserkraft des Almbachs zu wohlgeformten Kugeln geschliffen. Die Mühle ist einer der ältesten Gewerbebetriebe Bayerns. Früher wurden hier die bei Kindern beliebten Murmeln aus Untersberger Marmor erzeugt: Arme Bergbauern konnten sich damit einen Zusatzverdienst erwirtschaften. Heute ist die Mühle zwar immer noch in Betrieb (täglich von Mai bis Ende Oktober), aber in erster Linie als Attraktion für die Gäste des Gasthauses zur Kugelmühle, das sich neben dem Eingang zur Almbachklamm befindet.
Gut zu wissen!
Die Schlucht eignet sich nur bedingt als Ausflugsziel mit kleinen Kindern. Eine gewisse Trittsicherheit ist auf jeden Fall wichtig. Die Klamm ist ein alpiner Steig, für den man passendes Schuhwerk wählen sollte!
Schellenberger Eishöhle
www.eishoehle.net
Die Höhle ist während der Wintermonate geschlossen (aktuelle Infos zu Öffnungszeiten)
Anfahrt: vom Bahnhof Berchtesgaden mit den Buslinien 840 und 836 bis zur Haltestelle Eishöhle
Die Eishöhle lässt sich nur nach einem drei- bis vierstündigen Fußmarsch erreichen. Ein Parkplatz für Besucher befindet sich beim alten Zollturm, dem ehemaligen bayerischen Zollamt. Sie finden ihn an der Bundesstraße 305 zwischen Berchtesgaden und Salzburg (rund zwei Kilometer nördlich von Marktschellenberg und einen Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt). Alternativ kann die Höhle per Untersberg-Seilbahn von St. Leonhard (www.untersbergbahn.at) im Salzburger Land erreicht werden. Der Abstieg von der Bergstation dauert rund 1,5 Stunden.
Die Höhle selbst liegt etwa auf 1.600 Meter Höhe im Untersberg. Der Besuchern zugängliche, 500 Meter lange Rundweg verläuft über Stege und Treppen. Er führt bis zur Fuggerhalle, 55 Meter unterhalb des Höhleneingangs, dem tiefsten Punkt der Schauhöhle. Die gewaltigen Eispanzer in der Höhle sind bis zu 30 Meter dick und tragen Namen wie Eisorgel oder Höhlenfee. Die Höhle ist die einzige erschlossene Eishöhle in Deutschland. Das Eis ist so gewaltig, dass es auch die sommerliche Abschmelzphase, in der die Höhlentemperaturen teilweise über Null Grad klettern, dauerhaft übersteht.
In der Eishöhle werden auf einem Rundweg Führungen angeboten. Bei den rund 40 Minuten dauernden Touren lassen sich die unterirdischen Eishallen erkunden. Immer wieder gibt es dabei erstaunliche Formationen zu bewundern – steile Eisfälle und Eisfahnen oder die sogenannten „Eismandl“.
Gut zu wissen!
Für die Erkundung der Höhle ist gutes Schuhwerk Pflicht. Außerdem sollte man sich warm anziehen, da es in der Höhle auch bei sehr warmen Außentemperaturen kaum über Null Grad hat.
Wimbachklamm
83486 Ramsau b. Berchtesgaden
Geöffnet von Anfang Mai bis Allerheiligen:
Von 7:00 Uhr – 19:00 Uhr
Witterungsbedingte Änderungen möglich.
Ein Ausgangspunkt dieser schönen Klammwanderunge ist der Ramsauer Ramsau Ortsteil Wimbachbrücke: Hier gibt es eine RVO-Bushaltestelle (Linie 8 von Berchtsgaden) und einen gebührenpflichtiger Parkplatz. Nach ein paar Minuten Fußweg erreicht rund 300 Meter vor der Klamm das Wimbachlehen (Wimbach’s Wollstadel), wo man am Kassenautomaten Eintritts-Chip erwerben kann.
Die Klamm liegt zu Füßen des Watzmanns am Eingang eines imposanten Hochtals. Sie ist ein geologisch interessantes Naturschauspiel: Die Wimbachklamm liegt am Eingang des Wimbachtales, eines der drei Haupttäler des Nationalparks Berchtesgaden am Fuße des Watzmanns und des Hochkalters. Die Klamm ist eine geologische Sehenswürdigkeit: Bei der Wanderung durch die Klamm bis hin zum Wimbachschloss kann man einen Zeitraum von ca. 50 Millionen Jahren passieren.
Vom oberen Ende der Klamm geht es auf einem parallelen Weg in Richtung Wimbachbrücke. Man kann aber auch weiter ins Wimbachtal wandern. Weiter oberhalb stößt man auf das Wimbachschloss mit Einkehrmöglichkeit für Wanderer. Wer noch zwei Gehstunden weiterwandert, gelangt zur Wimbachgrieshütte.
Gut zu wissen!
Der Anstieg ist teilweise ziemlich steil: Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind daher in dieser Klamm besonders wichtig.
Es gibt abgesehen von dem Startpunkt am Wimbachlehen noch weitere Eingänge in die Schlucht. Empfehlenswert ist auch der Start von Maria Gern aus: Hier ist die Schlucht besonders schmal und spektakulär.
Das Kehlsteinhaus
Kehlsteinhaus
Tel.: + 49 08 52-29 9
Info: www.kehlsteinhaus.de
Geöffnet von Mitte Mai – Oktober
keine Übernachtungsmöglichkeiten
Anreise: RVO, Linie 849 Kehlsteinhaus, von Berchtesgaden bis Obersalzberg, Salzbergstraße 5
Das Kehlsteinhaus, im englischen Sprachraum auch als Eagle’s Nest bekannt, liegt auf einer Höhe von 1.834 Metern. Von hier aus eröffnet sich ein fantastischer Panoramablick auf das Berchtesgadener Land und den Salzburger Zentralraum. Erreicht werden kann die Touristenattraktion nur mit Spezialbussen, die von der Haltestelle Hintereck am Obersalzberg regelmäßig abfahren und die die Berg-Ausstiegsstelle in rund 20 Minuten erreichen. Von hier aus geht es via Tunnel und Lift auf den Kehlstein. Das Kehlsteinhaus wurde 1938 als offizielles Geschenk der NSDAP an Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag fertiggestellt. Hitler nützte es allerdings nicht. Dass er von hier aus die Geschichte Deutschlands gelenkt habe, ist einer der vielen Mythen rund um den Nationalsozialismus, der sich vor allem im englischen Sprachraum hartnäckig hält.
Dennoch ist das Kehlsteinhaus ein Symbol für die gigantomane NS-Ideologie und ein Bau- und Zeitgeschichtsdenkmal rund um den bedingungslosen und menschenverachtenden „Führerglauben“. Seit 1960 ist der bayerische Staat über eine Stiftung im Besitz des Hauses. Das historische Teehaus des Kehlsteinhauses, ebenfalls ein Beleg nationalsozialistischer Architektur, wird heute als Berggaststätte geführt. Hintergrundwissen vermittelt ein Besuch der Dokumentation Obersalzberg. Die Auffahrt ist je nach Wetterlage von etwa Mitte Mai bis Ende Oktober möglich. Der Weg zum Kehlsteinhaus ist ein besonders Erlebnis: Die Besucher erreichen es über einen mit Naturstein ausgekleideten Tunnel.
Über diesen Tunnel gelangt man 124 Meter durch das Felsmassiv bis zu einem Aufzug. Dieser befördert die Besucher in nur 41 Sekunden weitere 124 Meter in die Höhe – direkt ins Innere des Kehlsteinhauses.
Gut zu wissen!
Die Auffahrt mit dem Lift ist relativ kostspielig (Preise). Zusätzlich sind Parkgebühren zu bezahlen am Parkplatz, von dem der Linienverkehr losgeht. Bitte beachten Sie, dass der Parkautomat nicht wechselt. Sie sollten also mehrere Euromünzen parat haben. Die Aussicht vom Kehlsteinhaus ist atemberaubend – allerdings nicht, wenn gerade Hochnebel herrscht. Planen Sie Ihren Ausflug daher nur dann, wenn klare Sicht prognostiziert wird. Der Gastronomiebetrieb im Kehlsteinhaus ist mitunter mit den zahlreichen Touristen überfordert.
Kehlsteinstraße
Die Straße vom Obersalzberg zum Kehlstein ist rund 6,5 Kilometer lang. Sie wurde in den Jahren 1937 und 1938 in nur 13 Monaten in den harten Fels des Kehlsteins gebaucht. Zahlreiche Sprengungen waren dafür nötig. Die vier Meter breite Straße verläuft durch fünf Tunnel mit einer Gesamtlänge von 277 Metern. Seit 152 ist die Straße nicht mehr für den Individualverkehr zugänglich. Besucher, die zum Kehlsteinhaus auffahren möchte, können Spezialbusse benützen. Die Straße bietet einige architektonische Besonderheiten: In einer einzigen Kehre überwindet wird hier der gewaltigen Höhenunterschied von 700 Metern bewältigt. Dabei quert die Straße zweimal die steile Nordwest-Seite des Kehlsteins. Die Felswände werden im Frühjahr sorgfältig von losen Gesteinsbrocken gesäubert, um Gesteinsschlag zu verhindern.
Alte Saline Bad Reichenhall
83435 Bad Reichenhall
Alte Saline 9
Tel.: 0043 08 51-7002-1
Info: www.alte-saline.de
Sie zählt weltweit zu den schönsten Salinen – Bewunderer küren sie sogar zur Nummer 1 unter den „Salzschönheiten“: Die Alte Saline in Bad Reichenhall besitzt tatsächlich eine für einen Industriebau außergewöhnlich schöne Architektur.
Das Salzburger Freilichtmuseum
Hasenweg 1
A-508 Großgmain
Tel.: + – 2-850011
Info: www.freilichtmuseum.com
Großer Gratisparkplatz
Das größte Museum des Salzburger Landes ist ein beliebtes Ausflugsziel und vom Salzburger Stadtzentrum aus in etwa 15 bis 20 Autominuten zu erreichen. Mit der zwei Kilometer langen Museumseisenbahn erkunden die Besucher über hundert Originalbauten aus sechs Jahrhunderten wie alte Bauernhöfe, Mühlen, eine Brauerei, ein E-Werk oder eine Dorfschule. Ein besonderer Anziehungspunkt sind die historische Krämerei und das gemütliche Museumswirtshaus mit seinem schönen Gastgarten!
Bergerlebnis Jenner
Jennerbahn
Berchtesgadener Bergbahn AG
Jennerbahnstraße 18
8 71 Schönau a. Königssee
Tel.: 08 52-9581-0
Info: www.jennerbahn.de
Betriebszeiten gemäß Aushang an den Stationen
Anreise: RVO 8 9, 8 1 u. 8 von Berchtesgaden
Am bequemsten gelangen Sie mit der Kabinenseilbahn auf den 1.874 Meter hohen Gipfel des Jenners. An der Bergstation angekommen, trennt Sie nur noch ein kurzer Fußweg von einem einmaligen Gebirgspanorama.
Salzbergwerk Hallein
In Hallein bei Salzburg kann man eines der ältesten Salzbergwerke der Welt besichtigen: Sein Salz sicherte das Überleben der Menschen, brachte den Erzbischöfen Reichtum und Salzburg seine heutige Pracht.
Jäger und Sammler entdeckten die salzhaltigen Quellen zuerst und bereits die Kelten begannen mit dem Salzabbau unter Tage. Das Salz ermöglichte die Vorratshaltung und brachte Geschmack in die Speisen. Später übernahmen die Erzbischöfe, die Landesherren von Salzburg, den lukrativen Salzhandel und ließen mit dem Gewinn Salzburg zur prunkvollen, barocken Residenzstadt ausbauen.
Seit 1994 sind die geschichtsträchtigen Stollen von Hallein nun ein Schaubergwerk, aber bis heute kommt das österreichische Salz aus dieser Bergwelt, wenn auch aus Altaussee, wo der Schatz aus dem Urmeer über 250 Millionen Jahre überdauert hat.
Mit einem Grubenhunt fährt man in Hallein bequem in den Stollen ein und erlebt eine Reise in die Vergangenheit. Erfahrene Bergmänner führen und erklären den Salzberg. Dazu gehört eine Floßfahrt über einen unterirdischen See und eine Rutschpartie über zwei Bergmannsrutschen. Gepflegt wird das Stollensystem weiterhin, um ein Absenken des Berges zu vermeiden. Von den insgesamt 65 Kilometer langen Stollen, die sich über 21 Horizonte – so heißen die unterirdischen Stockwerke des Bergwerks – erstrecken, sind zwölf Kilometer und neun Horizonte noch begehbar. Der Stolz der Bergmänner vom Dürrnberg und ihre Verbundenheit mit der Welt in der Tiefe sind noch spürbar, wenn sie ihren Schwerttanz zeigen: Seit 1586 wird von den Halleiner Bergknappen in Standeskleidung mit Stiefeln und Schwert getanzt. Das Schwert ist ein ihnen 1405 gesetzlich zugestandenes Privileg. Der Tanz von über 80 Bergleuten dauert ca. eine Stunde und symbolisiert verschiedene Arbeitsvorgänge „unter Tage“. Deshalb wird er nachts beim Schein von Fackeln und zu den Klängen der Knappenkapelle aufgeführt.
LINKTIPPS:
Salzwelten Hallein
www.salzwelten.at
hallein@salinen.com
Zu den oben beschriebenen Führungen gibt es auf Kinder ausgerichtete Programme und Schatzsuchen im Berg. Nahe dem Bergwerk liegt das Keltendorf, eine rekonstruierte keltische Siedlung, die mit Bauten aus dem Mittelalter ergänzt ist. Die Arbeits- und Lebensweisen der Bergmänner und ihrer Familien werden von der keltischen Zeit bis ins Mittelalter vorgestellt.
Keltenmuseum Hallein
Vermutlich waren es die Salzherren aus Hallstatt, dem ältesten dokumentierten Salzbergbau überhaupt, die nach einer Serie von Gruben-Unglücken am Dürrnberg mit dem Salzabbau begannen. Hallein stieg zum bedeutenden Umschlagplatz für Salz auf; das „weiße Gold“ wurde von dort weg über den Fluss Salzach verschifft und gehandelt. Welcher Gewinn damit zu machen war, ist – in Fragmenten und 2.500 Jahre später – im Keltenmusem der Stadt ausgestellt.
Eindrucksvoll sind die Fürstengräber – über die Grabbeigaben eröffnet sich die hohe Kultur der Kelten: Da gibt es eine Schale aus Athen und eine Bronzeflasche mit Spuren von Gewürzwein aus dem Süden Europas genauso wie den eisernen Helm, der Vorbild wurde für die Kopfbedeckung der Comic-Figur Asterix („Die spinnen, die Römer!“), oder einen Streitwagen, der nur als Status-Symbol der Fürsten diente (im alpinen Gelände rund um Hallein hätte er nicht zum Einsatz kommen können). Das Leitobjekt des Museums ist – durch seine Qualität – eine keltische Schnabelkanne aus Bronze.
- Keltendorf
www.hallein.com - Dürrnberger Schwerttanz
www.salzburg-rundgang.at - Keltenmuseum Hallein
www.keltenmuseum.at
Literaturtipps
Feinspitz in Salzburg von Helen Ploderer-King
Die Gastronomin Helen Ploderer-King hat eine große Anzahl an Gaststätten ausgewählt, getestet und beschrieben. Sie führt den Leser durch die gesamte Stadt Salzburg von alteingesessenen, urigen Beisln bis hin zu modernen In-Treffs.
Mystisches Salzburg
Sagenhaft – Urwüchsig – Verborgen
Peter Pfarl, Toni Anzenberger
“Mystisches Salzburg” ergründet die dunkel-geheimnisvolle Seite in Salzburgs Geschichte. Da gab es die unmenschliche Schufterei bei der Salzgewinnung, brutale Verfolgung angeblicher Zauberer oder die Vertreibung andersgläubiger Landesbewohner. Bis heute leben mystische Vorstellungen und Bräuche fort, bei denen der Untersberg, der Hausberg der Salzburger, eine große Rolle spielt.
Salzburg – Stadt zwischen Tradition und Moderne
Kurt W. Leininger
Kurt W. Leiningers ungewohnter Blick auf Salzburg präsentiert die historische Stadt im Zusammenspiel mit moderner Architektur und den Errungenschaften der Gegenwart.
Beitragsbild: Blick über die Salzach auf die Salzburger Altstadt mit der Festung Hohensalzburg, im Hintergrund die nördlichen Kalkalpen (Tennengebirge, Hagengebirge, dazwischen der Einschnitt des Pass Lueg). (c) SalzburgLand Tourismus