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Einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Österreichs befinden sich in Oberösterreich. Hier finden Sie die besten Tipps: Etwa die wilde Natur des Nationalparks Kalkalpen, wo zahlreiche Rad- und Wanderwege durch die unberührte Bergwelt zwischen Reichraming und Windischgarsten, zwischen Molln und Weyer führen. Der Irrsee mit seinen reichen Fischbeständen und der Mondsee, weithin als Surferparadies bekannt, das Seglerparadies Attersee, der bergumrandete Traunsee, der dunkel-mystische Hallstätter See und einmalige kleine Gebirgsgewässer wie dem Almsee, der Ödsee oder der Offensee gesegnet ist. Nicht zu vergessen das berühmteste Fotomotiv Österreichs: der Gosausee, in dem sich der Dachsteingletscher spiegelt. Und natürlich Linz, die Hauptstadt mit ihren zahlreichen Kunst- und Kulturangeboten!
Oberösterreichs Ferien- und Sportregionen
Auch das weltbekannte Salzkammergut befindet sich zu einem Großteil in Oberösterreich. In Bad Ischl, dem historischen Zentrum der Region, kurte einst der Kaiser Franz Joseph, wovon heute noch die Kaiservilla zeugt, ebenso wie die legendäre Kurkonditorei Zauner. Hier delektierten sich außer dem echten einst auch die „Operetten-Kaiser“ Franz Lehár, Emmerich Kálmán, Robert Stolz und Oscar Straus am Zaunerstollen. Auch Johann Strauß verbrachte viele Sommer in seiner Villa im Ischler Vorort Kaltenbach. Der Walzerkönig schätzte nicht nur die Solebäder, die er gegen seinen Rheumatismus nahm, sondern sogar das schlechte Wetter. „Mein Aufenthalt hier ist vollkommen nach meinen Wünschen“, schrieb er 1894 an einen Freund. „Perfektes Regenwetter! Je mehr es draußen stürmt und tobt, desto wonniglicher ist mir zu Mute. Nur kein Sonnenschein zur Arbeit!“
Gelegentlich regnet es im Salzkammergut, was aber, wenn man dem Schriftsteller Hans Weigel glauben darf, absichtlich geschieht: „Gott hat Kärnten sonnig geschaffen, auf dass es die Menschen aus allen Richtungen anziehe, aber das Salzkammergut hat er regnerisch werden lassen, um nicht alle anderen Landstriche zu entvölkern.“ Aber das Schlecht-Wetter-Programm ist vielseitig: Ein Besuch der Rieseneiswelt oder der Koppenbrüllerhöhlen, ein Ausflug ins Hallstätter Salzbergwerk, das gleichzeitig eine Reise in eine 7.000-jährige Vergangenheit darstellt oder Entspannung in der Bad Ischler Eurotherme.
Überhaupt ist Oberösterreich ein Thermenland – zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. In Bad Hall (das keltische Wort „Hall“ bedeutet Salz, Anm. der Red.) befinden sich Mitteleuropas stärkste natürliche Jodsole-Quellen, traditionsreiche Hotels, eine moderne Eurotherme und ein sehr engagiertes Kurtheater. Auch in Bad Zell, in Geinberg, in Bad Schallerbach oder beim Kneippen mit den Marienschwestern in Aspach lassen sich Körper und Seele in Einklang bringen. Moor für Therapien wird in Bad Leonfelden noch mit der Hand gestochen. Dass hier im oberösterreichischen Mühlviertel auch ein hervorragender Karreespeck geräuchert wird und sich der Sitz der Firma Kastner (Lebkuchen! Mit Schoko überzogene Rumpflaumen!) befindet, stellt eine weitere Fußnote zum Kapitel „Kur und Genuss“ dar.
Ja, auch essen und trinken lässt es sich bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit und Oberösterreich gilt als das Urland der Knödel. „Wer keinen Knödel isst, hat den ganzen Tag Hunger“, sagt ein Sprichwort aus dem Innviertel. Hier isst man kleine, aber deftige Knödel mit Grammeln, Speck oder Fleisch gefüllt. Sauerkraut und die hervorragenden oberösterreichischen Biere (Zipfer! Schlägl! Eggenberger! Grieskirchner!) stellen die passende Begleitung dar.
Danach sorgen ein Spaziergang über den längsten Baumkronenweg Europas in Kopfing, ein Bummel durch die Altstädte von Obernberg am Inn, Schärding, Braunau, Ried im Innkreis oder ein Fahrradausflug für Abwechslung. Zwischen den sanften Hügeln des Böhmerwaldes im Norden und der majestätischen Bergwelt des Dachsteins im Süden liegt ein insgesamt 2.100 Kilometer langes Netz an Radwegen, die an die schönsten Plätze Oberösterreich führen. Und davon gibt es viele! Das von Wäldern umgebene Freistadt etwa oder die romantische Altstadt von Steyr, die Stifte Kremsmünster mit der Sternwarte, Sankt Florian mit der Brucknerorgel oder Schlierbach, wo der Schlierbacher Käse hergestellt wird. Und natürlich Linz, das 2009 Europäische Kulturhauptstadt war, wo man in der historischen Altstadt mit ihren Barock- und Renaissancegebäuden auf den Spuren von Mozart, Bruckner und Stifter wandeln kann, um danach das moderne Lentos Museum oder die Zukunftswelten des Ars Electronica Center zu besuchen.
Berühmt ist der Donauradweg zwischen Passau und Wien, der an Städtchen, Burgen und Schlössern vorbeiführt und durch den Donausteig für Wanderer ergänzt wird. Dieser etwa 400 Kilometer lange Höhenweg führt an beiden Donauufern von Passau nach Grein. Bei seiner Gestaltung wurde besonders darauf geachtet, dass das Naturerlebnis im Vordergrund steht und möglichst wenig asphaltierte Straßen begangen werden müssen.
Im Winter findet man in den Bergen und Hochebenen Wintersportgebiete. Beim Nordischen Zentrum Böhmerwald, einem Hochplateau in 1000 Metern Höhe, liegt der Ausgangspunkt zu den Waldloipen des Böhmerwaldes mit 70 Kilometern präparierten Loipen. Abwechslungsreich zeigen sich auch die Skigebiete: Sanft schwebt die Gondel auf den Feuerkogel hinauf. Darunter entfernt sich langsam der Ort Ebensee und mit ihm der tiefblaue, winterlicher Traunsee. Den Reiz dieses Skigebietes machen nicht die Pistenkilometer aus, sondern die schroffe Bergwelt des Höllengebirges. Gemütliche Hütten und interessante Abfahrten bietet das Skigebiet Dachstein West zwischen den Orten Gosau, Russbach und Annaberg. Nicht weit davon, in Obertraun, lockt die Freesports Arena Krippenstein Freerider an. Familiär und gemütlich dagegen präsentieren sich das Skigebiet Kasberg in Grünau im Almtal. Wer einmal dort fahren will, wo die großen Stars aus dem Weltcup ihre Rennen bestreiten, ist auf der Höss in Hinterstoder am besten aufgehoben. Ein paar Berge weiter Richtung Süden führt eine Standseilbahn ins Skigebiet Wurzeralm.
LINKTIPPS:
Salzkammergut
www.attersee.at
www.salzkammergut.at
Baumkronenweg
www.baumkronenweg.at
Böhmerwald
www.boehmerwaldarena.at
Dachstein
www.dachstein.at
www.dachstein-salzkammergut.com
www.gosaunet.at
Thermen/Resports
www.eurothermen.at
www.therme-geinberg.at
www.lebensquell-badzell.com
Skigebiete
www.hiwu.at/de
www.kasberg.at/winter
Stift Schlierbach
www.stift-schlierbach.at
Radfahren in Oberösterreich – immer leicht bergab
Immer leicht bergab geht es hier auf dem Donauradweg. 238 km davon führen hier der Donau entlang. Immer nah an der Donau passiert man Städte und Dörfer, kommt an Ruinen, Stiften und Klöstern vorbei. Der Salzkammergutradweg erschließt die Sommerfrische-Region von Österreich. Auf großteils gemütlichen und asphaltierten Radwanderwegen von einem See zum nächsten. Achtung: es sind aber immer wieder kleinere Steigungen zu überwinden.
Viel Tourerlebnis auf knappen 115 km Radkilometern bietet die oberösterreichische Teilstrecke des Innweges. Die Strecke verläuft großteils auf Güterwegen, Nebenstraßen oder relativ wenig befahrenen Hauptstraßen. Längere Teilstücke verlaufen auf Schotterwegen. Deshalb empfehlen sich Tourenräder, Trekking- oder Mountainbikes.
Erlebnisreich ist auch der 180 km lange Römerradweg. Auf der Strecke passiert man eine Vielzahl von Fundstellen und Spuren römischer Besiedlung. Zwei Kneippstellen in Waldzell und Altheim bieten Erfrischung an heißen Tagen. Weil kaum Steigungen zu überwinden sind, ist dieser Radwanderweg für Familien besonders gut geeignet.
Radwege:
www.donauradweg.at
www.donausteig.com
www.fahr-radwege.com/landoberoesterreich
Oberösterreichs Seen
Irr-/ Zellersee
In Oberösterreich, inmitten des nördlichen Salzkammergutes, befindet sich der 5 km lange Irrsee, der auch Zellersee genannt wird, und als besondere Sehenswürdigkeit unter Naturschutz steht. Da er sich im Sommer auf bis auf 27 Grad erwärmen kann und landschaftlich sehr schön gelegen ist, zählt er zu den beliebtesten Badeseen des Salzkammerguts.
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/13129.htm
www.wasser.info
Hallstätter See
Reizvoll ist auch der Hallstätter See, der zu den fischreichsten Gewässern zählt und daher besonders für Angler, Taucher und Bootfahrer interessant ist.
Attersee
Zu den Klassikern zählt der Attersee – vor allem für Segelfans. Auch Tauchen und Wasserskifahren sind hier beliebte Sportarten. Außerdem lässt sich der See mit seinen Ufer-Ortschaften gut mit dem Boot erkunden. Kunst-Liebhaber finden Gefallen am Themenweg „Klimt am Attersee“, wo man erfährt, wie der Künstler das Licht und die Landschaft des Attersees in seinen Gemälden einfing und spürt die inspirierende Kraft des Sees.
Der Attersee ist die geniale Kombination aus Entspannen und Aufleben, aus Badespaß und Wandern. Deswegen, weil der glasklare See von grandiosen Gebirgsketten umgeben ist. Hier begreift man den Reiz des Salzkammerguts, eine der schönsten Regionen des Landes, in der sich ein See an den anderen – einer schöner als der andere – reiht.
www.attersee.salzkammergut.at
www.attersee.at
Mondsee
Einer der wärmsten Seen Oberösterreichs, zu Füßen der eindrucksvollen Drachenwand – Strandbäder, Liegeplätze für Boote, Schifffahrtsunternehmen, Bootsverleihe, Segel- und Surfschulen, Wasserski
Traunsee
Mindestens ebenso inspirierend ist der Traunsee, der zwischen markanten Bergen liegt und daher nur teilweise zugänglich ist. Er hat eine ausgezeichnete Wasserqualität wobei die durchschnittliche Wassertemperatur im August bei 20 Grad liegt. Hier halten sich gerne Segler, Surfer, Kite-Surfer, Taucher und Wasserskifahrer auf. Im Sommer verkehren auch Schiffe auf dem Traunsee.
Strandbäder, Schifffahrt, Bootsverleih, Segel- und Surfschulen, Wasserski
Vorderer und Hinterer Gosausee
Einige Bergseen finden als Sehenswürdigkeiten sogar Jahr für Jahr Platz auf den internationalen Foto- Kalendern. Dazu zählt zweifellos der vielbesuchte Vordere Gosausee im oberösterreichischen Salzkammergut mit seinem imposanten Blick auf den Dachstein-Gletscher. Der Parkplatz am Ufer des Sees ist der Ausgangspunkt für eine 4-Stunden-Wanderung zu zwei weiteren Bergseen, die allerdings nur zu Fuß erreichbar sind, was aber gerade deswegen einen besonderen Reiz darstellt. Vorbei an der Gosau-Lacke und der Holzmeister Alm geht der vorwiegend flache Weg durch die enge Schlucht hinein zum Hinteren Gosausee, der – umrahmt von den Kalkwänden des Gosaukamms – ein schattiges, fast düster-faszinierendes Bild abgibt.
Nationalpark Kalkalpen
Zum Nationalpark Kalkalpen gehört die größte zusammenhängende Waldfläche Österreichs. Vier Fünftel der Fläche sind mit Fichten, Tannen und Buchen bewachsen, wobei die Bäume hier wachsen, alt werden und sterben dürfen, wie der Lauf der Natur es vorsieht. Denn die abgestorbenen Bäume sind ein wichtiger Lebensraum für Käfer und Spechte. Und während auf vermodernden Stämmen die nächste Baumgeneration heranwächst, zersetzen Insekten und Mikroorganismen die Reste zu fruchtbarem Humus. Dieser Kreislauf der Natur läßt sich im Nationalpark Kalkalpen gut beobachten. Außerdem beeindrucken die tief in den Fels eingegrabenen Klammen, Schluchten, Wasserfälle und Seen.
Erkunden kann man den Nationalpark mit der ganzen Familie, wobei zahlreiche Almen lohnenswerte Wanderziele sind oder man begleitet bei geführten Erlebniswanderungen einen Förster im Morgengrauen oder im Herbst zur Hirschbrunft. Für anspruchsvolle Geher ist die Ebenforst-Alm, auf einer der waldfreien Hochebenen, ein geeigneter Ausgangspunkt für die Besteigung der umliegenden Berge. Ein echtes Abenteuer ist die Überschreitung der Hohen Nock im Sengsengebirge (1953 m) in zwei Tagen.
Wer sein Wissen über den Nationalpark vertiefen möchte, ist im Besucherzentrum Ennstal richtig. Zwischen Reichraming und Großraming gelegen ist es zudem ein idealer Ausgangspunkt für sämtliche Unternehmungen im Nationalpark Kalkalpen.
Im Herbst werden geführte Wanderungen zur Hirsch- und Gamsbrunft angeboten – etwas ganz Besonderes ist dabei das zweitägige WildnisCamp, bei dem man Wissenswertes über die Wildtiere und den Nationalpark erfährt. Für Vogelfans werden geführte Wanderungen, z. B. mit einem Specht-Schwerpunkt, veranstaltet. Weiters im Programm: Morgenpirsch mit dem Nationalpark-Jäger ins Gamsrevier.
Nationalpark-Besucherzentrum Ennstal
Eisenstraße 75
4462 Reichraming
www.kalkalpen.at
Themenstraßen
Maultrommel-Herstellung und mehr: die oberösterreichische Eisenstraße
Rund um den Nationalpark Kalkalpen verläuft die oberösterreichische Eisenstraße, deren Wurzeln viele Jahrhunderte zurückreichen. Vier wesentliche Elemente-Holz, Wasser, Feuer und vor allem Eisen-haben dabei die Region bis heute entscheidend geprägt.
Jahrhundertelang war das Schlagen der Hämmer in den Tälern der oberösterreichischen Eisenwurzen das bestimmende Geräusch. Den Ton gab dabei der steirische Erzberg an. Das aus ihm gewonnene Eisenerz brachte entlang der Transportwege eine rege Handwerks- und Handelstätigkeit hervor. Der Handel mit den hier geschmiedeten hochwertigen Waffen, Sensen und Werkzeuge reichte bis in den arabischen Raum.
Der Weg der oberösterreichischen Eisenstraßeist abwechslungsreich, führt er doch durch felsiges Gebirgsland und sanfte Flusstäler, aber auch durch historische Orte wie Enns, der ältesten Stadt Österreichs, oder in die mittelalterliche Altstadt von Steyr, die im 15. Jahrhundert neben Wien die wohlhabendste und vornehmste Stadt Österreichs war. Ihren Reichtum verdankte sie ihrer hochwertigen Messer- und Klingenproduktion. Später kamen Schusswaffen als bestimmender Wirtschaftszweig dazu. Dass entlang der Eisenstraße nicht nur Waffen erzeugt, sondern auch fleißig benutzt wurden, beweist übrigens das in Europa einzigartige Wilderermuseum in St. Pankraz, das Legenden und so manches Jagdabenteuer mitunter in blutiges Licht rückt.
Einige traditionelle eisenverarbeitenden Betriebe gibt es auch heute noch: etwa die Löschenkohls in Ternberg, die wie vor 500 Jahren mit aus Wasserkraft angetriebenen Hämmern sogenannte Taschenfeitel erzeugen. Oder die Nagelschmiede in Losenstein, die heute zwar nur mehr ein Museum ist, wo Besucher aber immer noch am Amboss ihre eigenen Nägel schmieden können.
Dass Eisen auch gut klingen kann, erfährt man in der kleinen Stadt Molln. Hier werden Maultrommeln hergestellt. In Schaubetrieben wie der Manufaktur Wimmer-Bades oder in der Firma Jofes wird nach wie vor ausschließlich von Hand gefertigt. Von der Schmiedearbeit bis zur peniblen, millimetergenauen Feilarbeit, die die Qualität des Instruments maßgeblich beeinflusst, können Besucher alle Arbeitsschritte nachvollziehen.
In Molln befindet sich auch das Zentrum des Nationalparks Kalkalpen und damit der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen durch das waldreiche Gebiet rund um das Sengsengebirge.
Eine Besonderheit der Region ist es, dass trotz der frühen Industrialisierung die Natur erhalten werden konnte. Die Eisenstraße ist eines der waldreichsten Gebiete Österreichs, und sie beherbergt noch einen weiteren Schatz: reines, klares Wasser! Unberührte Bäche, mächtige Wasserfälle und glasklare Seen fügen sich pittoresk in das Kalksteingebirge von Eisenerzer Alpen und Hochschwab. Am tiefgrünen Wasser des Leopoldsteiner Sees verbrachte schon Erzherzog Johann, der der Eisenindustrie im 19. Jahrhundert zu ihrer größten Blüte verhalf, viele Stunden. Heute lässt sich rund um den See die Region auf attraktiven Wanderwegen erkunden. Je weiter man Richtung Gesäuse vordringt, umso bizarrer wird die Landschaft, umso enger die Schluchten. Das steil abfließende Wasser wird in Wildalpen über die Zweite Wiener Hochquellenwasserleitung in die Bundeshauptstadt befördert – täglich 2,2 Millionen Liter! Für Freunde des kühlen Nass ist die tosende Salza das Wildwassereldorado schlechthin. Dort, wo früher die Holzbestände über Flöße den Fluss hinunterbefördert wurden, tummeln sich heute Kajak- und Raftingsportler. Und besonders Wissenshungrige können beim Eco- Rafting mehr über die geologische Geschichte des Naturparks Eisenwurzen erfahren. Und die ist nun doch schon etwas älter als das Zeitalter des Eisenabbaus: nämlich rund 250 Millionen Jahre.
LINKTIPPS:
- Eisenstraße: www.eisenstrasse.co.at
- GeoPark / GeoZentrum: www.geoline.at
- Voest Alpine: www.voestalpine.com
- Radwerk IV: www.radwerk-vordernberg.at
- Erzberg: www.abenteuer-erzberg.at
- Eisenerz: www.eisenerz.at
- Leopoldsteiner See: www.salza.at
Die Mühlviertler Weberstraße
Obwohl die goldenen Zeiten des Weberhandwerks schon lange vorbei sind, im Mühlviertel ist diese Tradition noch überall präsent. Bei einer Reise auf der Mühlviertler Weberstraße folgt man dem Weg der Naturfaser Flachs– vom Anbau bis zur industriellen Verarbeitung von eleganten, feinen Leinenstoffen.
Jahrhundertelang wurde im Mühlviertel Flachs angebaut. Die daraus verarbeiteten Leinenstoffe und Webprodukte wurden ab dem 17. Jahrhundert in alle Welt exportiert. Der Niedergang der Webindustrie erfolgte erst im 20. Jahrhundert – zuerst durch den Bau des gigantischen Moldau-Staudamms auf der tschechischen Seite des Böhmerwaldes, der das Klima im Mühlviertel veränderte und dadurch den Flachs nicht mehr so gut gedeihen ließ. Dann kam die billige Textilkonkurrenz aus Fernost, die vielen Webereien, die ganze Orte im Mühlviertel ernährten, den Garaus machte. Doch es gibt sie noch – die kleinen, feinen Familienbetriebe, die wunderschöne Unikate aus Leinen herstellen.
In Haslach, dem einstigen Zentrum der Leinenweberei, begegnet einem die glorreiche Vergangenheit auch heute noch auf Schritt und Tritt. Am eindrucksvollsten im Webereimuseum, das auf zwei Stockwerken die Verarbeitung des Flachses und die Technik des Webens veranschaulicht. Staunende Besucher erfahren hier, dass vom Flachsanbau bis zum fertigen Leinenstoff ein Jahr vergeht und dafür nicht weniger als 64 Verarbeitungsschritte notwendig sind: vom Trocknen, Riffeln, Brechen des Flachses über das Ausziehen der Fäden, dem Spinnen und schließlich dem Weben, Bleichen und Pressen des edlen Stoffes. Wer „Kette“ und „Schuss“ bis zu diesem Zeitpunkt eher für martialische Ausdrücke gehalten hat, wird angesichts der alten Webmaschinen eines Besseren belehrt, bedeuten in der Webersprache doch „Kette“ die senkrecht gewobenen Fäden, während der „Schuss“ die waagrecht verlaufenden Fäden bezeichnet, die von der Webschützen-Spindel blitzschnell – wie ein Schuss eben – in den Stoff laufen.
Das Webereimuseum – eine Top-Sehenswürdigkeit
Bei einem Besuch des Webereimuseums sollte man eine Führung mit Josef Eckerstorfer nicht versäumen. Ursprünglich Postler, lernte „der Sepp“ als Spätberufener das Weben und pflegt und wartet seither die historischen Webmaschinen, darunter einige mehr als 150 Jahre alte Jacquard-Webmaschinen, die als Erste mit Lochkartentechnik funktionierten. Seit er Kustor des Museums ist, webt Sepp Eckerstorfer auch selbst – und er lässt jeden interessierten Laien selbst Hand an den Webstuhl anlegen, um sein eigenes Stück herzustellen.
Auch wenn die hellblau leuchtenden Flachsfelder im Mühlviertel weitgehend verschwunden sind, in den bis heute bestehenden Webereien erlebt man nach wie vor die zeitlose Schönheit der Leinenproduktion. Etwa bei der Firma Leitner in Ulrichsberg, wo Haute Couture, Decken, Pölster und Tischwäsche in originärem Design hergestellt werden. Selbiges gilt für die Firma Vieböck in Helfenberg, wo auch die betriebsame Produktionshalle mit acht Webmaschinen besucht werden kann. „Unser Gebäude hat Charakter“, sagt Geschäftsführer Johann Kobler, der mit Stolz darauf verweist, dass seine Leinen-Manufaktur bereits seit 1832 besteht. Ganz heutig sind die feinen Leinenstoffe im Verkaufsraum – vom Bademantel bis zum farbenprächtigen Dirndl in modernem Design lassen sich die Kollektionen anfühlen, probieren und erstehen.
Und wer im Juli im Mühlviertel weilt, sollte keinesfalls den berühmten Webermarkt in Haslach versäumen, denn dann verwandeln tausende Besucher und Aussteller aus aller Welt die verwinkelten Gassen des beschaulichen Orts in ein kunterbuntes Potpourri aus feinen Stoffen.
LINKTIPPS:
- Haslach: www.textile-kultur-haslach.at
- Leinenmanufaktur Leitner: www.leitnerleinen.com
- Leinenweberei Vieböck: www.vieboeck.at
Die Mühlviertler Gotikstraße
Das Mühlviertel hat seine mystischen Seiten. Hügel, die oft nebelverhangen sind, und tief eingeschnittene, dicht bewaldete Täler prägen das Geheimnisvolle dieser Landschaft. In den Dörfern dominieren gotische Kirchen mit Schätzen spätmittelalterlicher sakraler Kunst – die sich auf der Mühlviertler Gotikstraße entdecken lassen.
Das Mühlviertel, die nördlichste Region Oberösterreichs, die an Bayern und Südböhmen grenzt, hat viele alte Geschichten und ewige Wahrheiten zu erzählen – von Märtyrern, Heiligen, Verfolgten, Leidenden und Erlösten … Insgesamt 30 Bauwerke auf der Mühlviertler Gotikstraße legen darüber Zeugnis ab. Bei einigen sakralen Meisterwerken muss der kunstsinnige Besucher mitunter zwar den Mesner herausläuten, aber die Kirchenpforten öffnen sich für jeden – ob für Pilger oder Kunstinteressierte. Schließlich sind die Mühlviertler auf ihr gotisches Erbe stolz und geben, gewürzt mit kleinen Geschichten, gerne Auskunft darüber.
Anderswo in Österreich fielen viele gotische Kunstwerke den Türkenkriegen zum Opfer. Oder sie wurden im Zuge der Barockisierung im Laufe des 17. und 18. Jahrhundert schlichtweg weggeworfen oder verbrannt. Zu jener Zeit sah man doch tatsächlich die strenge Formensprache der Gotik als eine Geschmacksverirrung der Kunstgeschichte an und überzog viele Kirchen mit der opulenten Ästhetik des Barock. Anders im Mühlviertel. Hier hat man sich offensichtlich schon immer auf das gute Alte besonnen und das kulturelle Erbe gehegt und gepflegt.
Ein gutes Beispiel dafür ist der weltberühmte Flügelaltar von Kefermarkt. Diese Sehenswürdigkeit und Juwel der Mühlviertler Gotikstraße ist eines der herausragendsten Beispiele spätgotischer Holzschnitzkunst. Dabei ist der Künstler der dreiteiligen Altarskulptur bis heute unbekannt! Der aus Lindenholz gefertigte Flügelaltar zeigt in der Mitte die drei Heiligen Petrus, Wolfgang (dem die Kirche geweiht ist) und Christophorus, dessen auf den Stock gestützte Haltung besonders ergreifend wirkt. Seit mehr als 500 Jahren befindet sich der Altar unter dem Netzrippengewölbe der Kefermarkter Pfarrkirche. Reformation, Kriege und Unruhen konnten ihm nichts anhaben – einzig der Holzwurm hat seine Existenz ernstlich bedroht. Es ist dem Dichter Adalbert Stifter in seiner Funktion als Landeskonservator von Oberösterreich zu verdanken, dass der bereits stark mitgenommene Altar in den Jahren 1852–55 restauriert und so der Nachwelt erhalten werden konnte.
Ähnliches gilt für viele andere Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten im Mühlviertel: Kirchen, Kapellen und Flügelaltäre im gesamten Mühlviertler Kernland zeugen vom ausgeprägten Kunstsinn und von der tiefen Frömmigkeit seiner Bewohner. Besonders beeindruckende Bauten sind das imposante Kreuzrippengewölbe der Pfarrkirche von Gutau, die Pfarrkirche von Pabneukirchen mit ihrem romanischen Baucharakter oder die ausschließlich aus Granitsteinen erbaute Dorfkapelle von Wienau. Aber nicht nur Kirchen liegen auf der Gotikstraße. Die „Hauptstadt“ des Mühlviertels, Freistadt, ist ein einzigartiges Ensemble spätgotischer Baukunst. Die fast vollständig erhaltene mittelalterliche Befestigungsanlage, die fürstliche Burg mit ihrem profilierten gotischen Turm sowie stattliche Bürgerhäuser und wehrhafte Türme lassen bei einem Rundgang die Zeit stillstehen – und erzählen den Besuchern manch mystische Geschichte aus dem Mittelalter.
LINKTIPPS:
- Marktgemeinde Kefermarkt: www.kefermarkt.at
- Adalbert Stifter: www.adalbertstifter.at
- Pabneukirchen: www.pabneukirchen.at
- Weitersfelden: www.weitersfelden.ooe.gv.at
- Freistadt: www.freistadt.at
Die Mühlviertler Museumsstraße
Im Mühlviertel, so heißt es oft, sei die Zeit stehengeblieben. Vielleicht konnte gerade deshalb so viel aus der alten Zeit erhalten bleiben. Auf der Mühlviertler Museumsstraße laden mehr als 30 Museen und Ausstellungen den Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit ein.
Schon Aristoteles und Caesar kannten den Böhmerwald. Allerdings bezeichneten sie ihn mit dem Namen „Hercynia silva“. Der Wald und die Holzwirtschaft bestimmten denn auch über Jahrhunderte die hügelige Mühlviertler Landschaft. Noch heute findet man an zahlreichen Bächen kleine Sägemühlen, die gemeinsam mit den vielen Mehl- und Leinölmühlen dem Mühlviertel ihren Namen gaben. Freilichtmuseen wie die Venetianersäge in Windhaag bei Freistadt halten dieses Erbe wach. Wenn hier das Mühlrad von Wasser angetrieben wird, Zahnräder über Riemen eine Einblattsäge in Betrieb setzen, die dann ganz ohne Strom ein Baumstamm durchsägt, versetzt dieser jahrhundertealte, wohl durchdachte Mechanismus viele Besucher in fasziniertes Staunen.
Respekt vor der Vergangenheit gebietet auch das Freistädter Schlossmuseum, das im wehrhaften gotischen Turm des Schlosses untergebracht ist. Nicht weniger als acht Stockwerke steigt man hier über steile Treppen hinauf, und in jedem Stock erwartet den Besucher eine andere Facette aus dem alltäglichen Leben der Region. Brauchtum des Jahres- und Lebenslaufs, bäuerliche Wirtschaftsgeräte, alte Uhren und ewige Kalender und vieles mehr erwarten die wissenshungrigen Besucher. Werke der Volksandacht finden hier ebenso Platz wie Belege für den Aberglauben der bäuerlichen Bevölkerung. So finden sich unter den Talismanen und Glückssteinen gar seltsame Stücke wie die „Verschreifeige“, die verhindern sollte, dass einem Lob allzu sehr zu Kopfe stieg … Der luftige Höhepunkt und zugleich Abschluss des Schlossmuseums ist schließlich auf der Turmbrüstung erreicht, wo man mit einem fantastischen Rundblick auf die mittelalterliche Stadt Freistadt und das hügelige Umland belohnt wird.
Die beste Reisezeit für die Mühlviertler Museumsstraße ist von April bis Oktober, denn über den Winter sind viele kleine Museen und die meisten Freilichtmuseen geschlossen. Der Sommer ist auch wohl auch die beste Zeit, um die Tradition der Leinenweberei kennenzulernen – schließlich trägt sich der feine Stoff zur warmen Jahreszeit besonders gut. Einen umfassenden Blick auf das Textilgewerbe gewinnt man etwa im reich ausgestatteten Webereimuseum in Haslach oder im Färbermuseum in Gutau, wo anhand alter Arbeitsgeräte wie den tiefen Farbbottichen aus Eichenholz oder der gewaltigen Mangel zum Plätten der Leinenstoffe die Mühsal der Stoffbearbeitung nachvollziehbar wird.
Ebenso alt wie die Weberei ist im Mühlviertel das Schmiedehandwerk. Lasberg bei Freistadt war früher so etwas wie ein Zentrum dieser Zunft. In einem der ältesten Häuser des kleinen Orts befindet sich die 1526 errichtete Huf- und Wagenschmiede, nur unweit befindet sich die ehemalige Spiralschmiede, die unter anderem die Hufeisen für die Mühlviertler Pferdeeisenbahn schmiedete. Und in der Lasberger Fürstenhammer Hammerschmiede wurden seit dem 16. Jahrhundert Sensen erzeugt. Alle diese alten Handwerksbetriebe sind noch im Urzustand erhalten, und als Erinnerung können sich Besucher in der Hammerschmiede auf einem Münzprägestock den Lasberger Glücksheller selbst schlagen.
Dass die Mühlviertler aber nicht nur hart und fleißig arbeiteten, sondern sich auch gerne dem Genuss hingaben, lässt sich etwa im 1. Oberösterreichischen gerne dem Genuss hingaben, lässt sich etwa im Mostmuseum in Neumarkt im Mühlkreis nachvollziehen. Nach einem langen Museumstag lässt eine Verkostung der edlen Tropfen schließlich auch den Gaumen auf seine Rechnung kommen.
LINKTIPPS:
- Freilichtmuseum Venetianersäge:
www.ooemuseumsverbund.at/museum/226freilichtmuseumvenetianersaege_felbermuehle/info - Freistädter Schloßmuseum:
http://freistadt.riskommunal.net/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=218840861&detailonr=217462255 - Mühlviertl: www.boehmerwald.at
- Färbermuseum in Gutau
www.ooemuseumsverbund.at/museum/32_faerbermuseum/info - Lasberg: www.lasberg.at
- Mostmuseum in Neumarkt: www.ooemuseumsverbund.at/museum/201_mostmuseum/info
- Museumstrasse: www.museumsstrasse.at
Architektur in Oberösterreich
Die Stadt Linz ist geeigneter Ausgangspunkt für eine architektonische Rundreise durch Oberösterreich. Am besten startet man frühmorgens, noch vor sechs Uhr. Zu dieser Zeit fährt die erste Bergbahn auf den Pöstlingberg hinauf. Der morgendliche Aufwand lohnt sich allemal. Einmal ganz oben angekommen, liegt einem die Stadt in spektakulärem Panorama zu Füßen.
Linz setzt neue architektonische Impulse
Diese Stadt hat in den vergangenen Jahren ein völlig neues Image erlangt, und zwar hauptsächlich aufgrund der vielen neuen architektonischen Projekte. Linz – wo bis vor wenigen Jahren hauptsächlich Stahl verschmolzen wurde, verschmelzen heute Kunst, Wissenschaft und Technologie zu einer neuen Gesamtkomposition. Die zeitgenössischen Bauten wie das Lentos Kunstmuseum, das Zukunfts-und Technologiezentrum Ars Electronica, das Brucknerhaus oder das entstehende Musiktheater lassen die ganze Region profitieren. Auch die Tabakfabrik Linz gehört zu den Architekturbesonderheiten der Stadt. Erbaut von den Architekten Peter Behrens und Alexander Popp ist sie ein Industriedenkmal.
Der architektonische Gegenpart zu dieser zeitgenössischen Architektur ist die Linzer Altstadt mit dem Mariendom und der romantischen Landstraße mit ihren vielen kleinen Geschäften. Tradition und Moderne vereint das kolossale Linzer Schloss (oder Schlossmuseum) auf spektakuläre Weise. Auf der einen Seite die historischen Mauern, die über die Donau wachen. Auf der anderen Seite der Südflügel, der heute eine moderne Stahl-Glas-Konstruktion ist und jenen Teil des historischen Schlosses ersetzt, der 1800 abbrannte.
Auf dem Fahrrad durch die Historie des Landes
Die Oberösterreicher sind ein lockeres Volk. Gerne schwingt man sich auf das Fahrrad. Mit dem Rad geht’s daher weiter nach Enns, in eine der schönsten historischen Städte des Landes. Der Ortskern mit dem imposanten, 60 Meter hohen Stadtturm ist makellos erhalten. Ebenso schön, aber in ihrer Art einzigartig sind die historischen Kleinstädte Steyr, Schärding, Gmunden und Wels.
Malerisch ist auch das Salzkammergut mit seiner Berg- und Seenlandschaft. Nicht umsonst suchten der frühere Kaiser Franz Josef und seine Gemahlin Sisi in der neoklassizistischen Kaiservilla in Bad Ischl Erholung von den Strapazen in Wien. Heute noch spürt man deutlich die einzigartige Aura der vergangenen Kaiserzeit.
Wenn man von Bad Ischl spricht, dann ist Hallstatt nicht weit entfernt. Nicht nur, weil dieser berühmte Ort ganz in der Nähe liegt. Die Stadt zählt zum UNESCO- Weltkulturerbe. Und zwar aufgrund der einzigartigen Komposition des Ortes. Auf dem schmalen Westufer des Hallstätter Sees reihen sich die teils urigen Bootshäuser mit einer imponierenden Holzarchitektur dicht aneinander. Gleich dahinter ragen die Berge steil in die Höhe. Das Wahrzeichen, die imposante Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, beschert dem Stadtbild ein besonderes Ambiente.
Wenn man von der Architektur in Oberösterreich spricht, dürfen die vielen Klöster und Stifte nicht fehlen. Diese Sehenswürdigkeiten verleihen dem Bundesland einen unverkennbaren Charakter. Man könnte allein schon einen ganzen Tag damit verbringen, sich von diesen historischen Meisterwerken inspirieren zu lassen. Die Auswahl an Sehenswürdigkeiten ist groß, sie reicht von den Stiften Wilhering, St.Florian, Schlierbach und Kremsmünster bis zu dem nicht weit davon entfernten Schloss Kremsegg.
Architektur:
Linz www.linz.at
Lentos Kunstmuseum www.lentos.at
Brucknerhaus www.brucknerhaus.at
Ars Electronica Center Linz www.aec.at
Linzer Schlossmuseum www.landesmuseum.at/schlossmuseum
Musiktheater Linz www.musiktheater-linz.at
Linzer Mariendom www.mariendom.at
Tabakfabrik Linz www.tabakfabrik-linz.at
Enns www.enns.at
Steyr www.steyr.at
Schärding www.schaerding.at
Gmunden www.gmunden.at
Wels www.wels.at
Bad Ischl http://badischl.salzkammergut.at
Kaiservilla Bad Ischl www.kaiservilla.at
Hallstatt www.hallstatt.at
Pfarrkirche Hallstatt www.kath.hallstatt.net
Stift Wilhering www.stiftwilhering.at
Stift St. Florian www.stift-st-florian.at
Basilika St. Michael Mondsee www.pfarre-mondsee.com
Stift Kremsmünster www.stift-kremsmuenster.at
Schloss Kremsegg www.schloss-kremsegg.at
Betriebe:
Hotel am Domplatz in Linz www.hotelamdomplatz.at
Pixel Hotel in Linz www.pixelhotel.at
Weißes Rössl am Wolfgangsee www.weissesroessl.at
Schloss Mühldorf in Feldkirchen an der Donau www.schlossmuehldorf.at
Seeschloss Ort in Gmunden www.schlossort.gmunden.at
Gut essen und übernachten in Oberösterreich
Färberwirt in Bad Zell
Über die Grenzen bekannt ist das Hedwigsbründl des Kurorts Bad Zell, eine Heilquelle mit besonderem Wasser, das auch von so manchem Edelbrenner geschöpft wird, um die Destillate auf die richtige Stärke zu bringen. Unweit des Bründls liegt das alte Färberhaus, erstmals urkundlich erwähnt um 1536. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde hier noch Leinen gefärbt, danach wurde das Haus schrittweise in ein Gasthaus umgebaut und wird nun mit viel Engagement von Familie Holzer geführt.
Die Wirtin, verantwortlich für die Küche, kann auf eine Vielzahl bäuerlicher Produzenten der Umgebung zurückgreifen. So kommen Eier, Fisch, Lamm, Rind, Gemüse oder Weidegans aus der unmittelbaren Umgebung. Ein Teil des Obstes, Kräuter und Gemüse und blaue Erdäpfel stammen direkt von der angeschlossenen Landwirtschaft. Als Vorspeise gibt es etwa Sommersalat mit Ziegenfrischkäse, Eierschwammerl und Mühlviertler Hanföl sowie der feinsäuerlich marinierte Pflücksalat mit hausgemachten, gekochten Grammelknödeln. Die gegrillte Beriedschnitte vom Mühlviertler Almrind wird von grünem Spargel, feinbuttriger Hollandaise und hausgemachten Erdäpfelkrapferln begleitet. Aisttalforellen- und Lachsforellenfilet werden mit Spargelrisotto serviert. Für fleischlose Genüsse werden hausgemachte Mehrkornlaibchen angeboten. Der Klassiker des Hauses ist der Mostschopfbraten aus dem Holzofen mit Natursaft’l und Erdäpfelknödeln. Zum Abschluss empfiehlt sich die Färberhof-Nusstorte oder die hausgemachte Kardinalschnitte. Eine kleine, feine Bier- und Weinauswahl sowie Schnäpse der Region und hausgemachte Säfte runden das Angebot ab.
Kontaktdaten:
Färberwirt, Kurhausstraße 10, 4283 Bad Zell. www.faerberwirt-badzell.at
Das Chalet-Dorf „Inns Holz“
Das Chalet-Dorf „Inns Holz“ im oberösterreichischen Böhmerwald bietet elf Chalets an einem Naturbadesee. Sie sind aus Zirbenholz errichtet und bieten Platz für jeweils fünf Personen und bieten Sauna, Kamin und Terrasse. Zum Chalet-Service gehört unter anderem, dass das Frühstück zum gewünschten Zeitpunkt in der Hütte inklusive der vorbestellten Zeitung serviert wird. Zum Entspannen gibt es genug Möglichkeiten, und zwar im dazugehörigen Natur- und Vitalhotel mit Badehaus inklusive Outdoor-Pool, Seesauna und Wintergarten mit Kamin, Sauna Dampfbad, Infrarotkabine, Whirlpools und Behandlungsräumen. Der Speiseplan im Hotel-Restaurant ist breitgefächert und reicht von Mühlviertler Spezialitäten bis zu Gerichten, die mit mediterranen Einflüssen neu interpretiert werden. Ein besonderes kulinarisches Erlebnis bietet die Almhütte: Diese kann man eigens mieten, bietet Platz für acht Personen; und ein eigener Koch bereitet ein sechsgängiges Menü zu.
Kontaktdaten
Natur & Vitalhotel Inns Holz, Schöneben 10, 4161 Ulrichsberg. www.innsholz.at
Mühltalhof in Neufelden
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie mitten im abgelegenen Mühlviertel auf eine Runde temperamentvoller Menschen treffen, die allesamt New Yorker Dialekt sprechen! Wahrscheinlich sind es Künstler, die gerade im originellen Mühltalhof in Neufelden abgestiegen sind und den Hausherrn Joachim Eckl besuchen. Der ist seit über 20 Jahren international in der Welt der Kunst tätig (unter anderem mit seiner Initiative heim.art) und hat für Künstler wie Jeff Koons, Christo und Tony Cragg gearbeitet. Seine Frau Johanna leitet das architektonisch interessante Boutiquehotel mit den individuell eingerichteten Zimmern, Schwägerin Ira sorgt für Beautybehandlungen für „Sie & Ihn“ und Entspannung. Und Schwager Helmut kocht so kreativ, dass Gault Millau ihm zwei Hauben verlieh.
Kontaktdaten
Mühltalhof, Unternberg 6, 4120 Neufelden. www.muehltalhof.at
Landhotel Falkner in Hofkirchen i. Mühlkreis
Das kleine, auf einem Waldrücken gelegene Hotel mit nur zwölf Zimmern überrascht mit seinem Ausblick auf das Donautal nahe der Schlögener Schlinge. Frau Falkner, die Leiterin des Hauses, hat für jeden die richtigen Empfehlungen. Nicht umsonst widmet sich ein ganzes Regal der – zudem mit vielen aktuellen Neuerscheinungen ausgestatteten – Hausbibliothek der Region. Das Klavierzimmer ist ein Refugium für alle musikalischen Gäste.
Das Hotel wird schon in der fünften Generation von den Falkners geführt und blickt auf eine lange Geschichte zurück: Im Mittelalter stand an seiner Stelle das Jagdhaus des nahegelegenen Schlosses Marsbach; später war es dessen Taverne, bevor es zum Hotel wurde. Heute lässt es sich hier entspannen, gelegentlich stehen auch Pilates-, Feldenkrais- oder Qigong-Workshops auf dem Programm. Das Hallenbad lädt zum Schwimmen ein, und der schön angelegte Garten in Terrassen bietet viele Ecken zum Zurückziehen. Innerhalb von 45 Minuten erreicht man außerdem acht Golfplätze.
Kontaktdaten
Landhotel Falkner, Marsbach 2, 4142 Hofkirchen. www.landhotel-falkner.at
Baumhotel in Kopfing
Hoch oben, rund zehn Meter über dem Erdboden, thronen beziehungsweise „schweben“ auf Stelzen die sechs Baumhäuser, die Baumhotel genannt werden. Die gemütlich eingerichteten Baumchalets mit Kochnische, Essbereich, Schlafraum, Dusche und WC erreicht man über 72 Stufen. Sie liegen mitten im Naturerlebnispark Baumkronenweg, der sich auf einer Länge von 1.000 Metern durch die Baumkronen schlängelt. Highlights sind der 40 m hohe Erlebnisturm und ein 5.000 m² großer Spielplatz.
Daneben, mitten im Wald, lädt der Waldgasthof Oachkatzl, das Restaurant des Baumhotels, in dem auch Frühstück und Abendessen serviert werden, ein. Serviert werden Schmankerln aus der Region Sauwald. Unbedingt probieren sollte man den Innviertler Knödelteller mit Sauerkraut und Sauwalderdäpfel. Im Sommer gibt es diverse Packages – etwa geführte Nachtwanderungen, ein romantisches Dinner oder Massagen für sie und ihn beinhalten. Im Winter geht es mit Schneeschuhen und Fackeln auf Nachtwanderung.
Kontaktdaten
Baumkronenweg, Knechtelsdorf 1, 4794 Kopfing i. Innkreis. www.baumkronenweg.at
Landgasthof Waldschänke in Grieskirchen
Zunächst einmal ist die Waldschänke aber natürlich genau das, was der Name verheißt: Ein hübsches, am Waldrand gelegenes Wirtshaus mit einem idyllischen Gastgarten, wo man in der warmen Jahreszeit unter Obstbäumen tafeln kann. Elisabeth Grabmers Küche freilich hat dafür gesorgt, dass dieser Name seit Jahren unter Feinspitzen aus Nah und Fern einen besonderen Klang hat. Aus großteils regionalen Produkten kreiert sie Gerichte, die das Haus eindeutig als „Gourmet-Schänke“ (zwei Gault-Millau-Hauben) positionieren. Flusskrebserl, frischer Fisch, Wild aus der Region, Kalb, Lamm und Co, die allesamt von langjährigen Lieferanten ihres Vertrauens stammen, bilden die Grundlage für eine Küche, die fest in der Region verwurzelt ist, aber auch gerne mediterrane Einflüsse einsickern lässt. Was die Weinbegleitung angeht, sollte man sich vertrauensvoll an Wirt und Weinfreak Heinz Grabmer wenden, der gerne bei der Navigation durch die unendlichen Weiten der mit rund 1.000 Positionen bestückten Weinkarte behilflich ist.
Kontaktdaten:
Waldschänke, Kickendorf 15, 4710 Grieskirchen. www.waldschaenke.at
Tanglberg in Vorchdorf
Es gibt heute viele Gourmetrestaurants, die mehr oder weniger intensiv in Richtung „Wirtshaus“ schielen. Nicht so das Tanglberg. Im außergewöhnlichen Ambiente – mächtige, alte Mauern mit schweren, schmiedeeisernen Türen und wuchtigen Kachelöfen, zeitgenössische Kunst, üppiger Blumenschmuck – wird hier das Konzept eines Spitzenlokals, das mit drei Gault-Millau-Hauben ausgezeichnet ist, verfolgt. Das Beste an Zutaten ist für den Küchenchef Rainer Stranzinger gerade gut genug. Ist dies in der Region verfügbar, greift man gerne zu, wenn nicht, darf es auch von weiter weg kommen – stets entscheidet dabei die Qualität. Wenn auf so einem Niveau gekocht wird, darf natürlich die passende Weinbegleitung nicht fehlen; darum kümmert sich die umsichtige Padrona Friederike Staudinger persönlich und schöpft dabei aus einem Angebot fair kalkulierter Tropfen. Stilvoll wie das gesamte Haus präsentieren sich auch die puristisch eingerichteten Gästezimmer.
Kontaktdaten:
Tanglberg, Pettenbacherstraße 3-5, 4655 Vorchdorf. www.tanglberg.at
Almtalhof, Grünau im Almtal
Nicht nur für Romantiker, aber auch: Der 4 Sterne-Almtalhof, am Ortsrand von Grünau im Almtal, lockt mit einem liebevoll-verspielten Ambiente, einer haubengekrönten Top-Küche und einer einzigartigen Traumlandschaft, die direkt vor der Gartentür beginnt.
Zugegeben, Romantik wird im Almtalhof großgeschrieben. Immerhin liegt das Haus ja auch direkt an der rund 380 Kilometer langen Romantikstraße zwischen Wien und Salzburg. Und außerdem gehört die vor 100 Jahren errichtete Herberge auch noch zu den Gründungsmitgliedern in der Vereinigung der Romantikhotels! Trotzdem fühlen sich hier aber nicht nur Frischverliebte und Hochzeitsreisende wohl, sondern auch Gourmets, sportliche Naturen, Familien und Ruhesuchende, die sich einfach nur ein paar Tage verwöhnen lassen möchten. Einzige Voraussetzung: Sie alle sollten ein bisschen Opulenz beim Interieur durchaus zu schätzen wissen. Denn der familiär geführte Almtalhof ist bis in den kleinsten Winkel durchdekoriert. Das schafft sofort eine heimelige und sehr private Wohlfühl-Atmosphäre, die man auch in den Zimmern spürt. Egal ob Turmsuite, Apartment mit Kachelofen oder Einzelzimmer mit freistehender Antik-Badewanne – alles wurde mit viel Liebe zum Detail und geschmacksicherer Hand eingerichtet. Apropos Geschmack: Vorzüglich speisen kann man im Almtalhof auch. Das Restaurant des Hauses wurde mit zwei Gault-Millau-Hauben ausgezeichnet und überzeugt durch seine raffiniert interpretierte regionale Küche. Wem der Sinn nach Wellness steht, der findet im Hotel einen kleinen, aber feinen Saunabereich mit Hallenbad und Behandlungsmöglichkeiten. Aktivurlauber wissen die vielen Wanderwege und Seen des inneren Almtals sowie im Winter das nahe Skigebiet zu schätzen. Passionierte Angler buchen stattdessen das sogenannte „Fischertage-Arrangement“, das die Tageskarten zum Fliegenfischen beinhaltet.
Avivage, St. Stefan am Walde
Als Single in den Urlaub? Das klingt nach Katzentisch im Restaurant und saftigem Einzelzimmerzuschlag. Dass dem nicht so sein muss, beweist das Aviva im Mühlviertel. In dem modern gestylten 4 Sterne-Hotel steht nämlich der alleinreisende Gast im Mittelpunkt!
Ein Hotel, das mit 100 Einzelzimmern, aber keinem einzigen Doppel- oder Familienzimmer aufwarten kann, ist schon etwas sehr Außergewöhnliches. Aber es macht Sinn, wenn man bedenkt, dass rund ein Drittel aller Europäer in Ein-Personen-Haushalten lebt – und viele dieser Singles auch gerne mal allein in Urlaub fahren, ohne dabei stiefmütterlich behandelt werden zu wollen. Aber auch Freundes- und Kollegengruppen, die sich im Hotel kein Zimmer teilen möchten, zählen zu den Stammgästen des Aviva-Hotels. Was beide Besuchergruppen verbindet und beide auch ganz besonders zu schätzen wissen, ist das große Sport- und Kursangebot: Egal ob Ausfahrten mit dem hoteleigenen Skidoo, Quad, BMW-Bike oder Audi R8, morgendliche Laufrunden, gesellige Eisstockschießpartys oder Langlauftouren zur Aviva-Alm – hier kommt jeder auf den Geschmack. Und wer allein kommt, muss nicht allein bleiben – es sei denn, er will es so. Das gilt übrigens auch für den loftartigen Restaurantbereich, in dem der Gast individuell entscheidet, ob er an einem der großen „Kommunikationstische“ Platz nimmt oder einen Einzeltisch wählt. Sehr beliebt ist auch der Nightclub des Hauses mit seinen fast schon legendären Mottopartys. Sollte es da einmal allzu feucht und fröhlich zugehen, kann man sich am nächsten Morgen im 2.000 Quadratmeter großen Spa wunderbar erholen und neue Kräfte tanken. Highlights hier: ein Whirlpool mitten im Outdoor-Schwimmteich, das „Whirl-Cinema“, die diversen Saunen sowie Facials auf Schokoladenbasis.
Landhaus zu Appesbach, St. Wolfgang
Das Landhaus zu Appesbach wurde 1912 als Sommerfrische-Privatresidenz erbaut, beherbergte berühmte Künstler und einst sogar einen verhinderten König! Viel von diesem geschichtsträchtigen Flair ist bis heute in den herrschaftlichen Salons, den eleganten Zimmern und Suiten sowie im verwunschenen Hotelpark mit eigenem Zugang zum Wolfgangsee zu spüren.
„Ein herrliches Fleckchen Erde“, schrieb Edward VIII. an seine geliebte Wallis Simpson. Und auch Thomas Mann geriet ins Schwärmen, wann immer er über seinen Ferienaufenthalt im Landhaus zu Appesbach berichtete. Was die beiden weitgereisten Lebemänner an der 27-Zimmer-Herberge im Salzkammergut so sehr begeisterte? Die traumhafte Lage mit großer Liegewiese direkt am Wasser, die himmlische Ruhe fernab von sämtlichen Touristenströmen sowie das gediegen-geschichtsträchtige Ambiente, in dem einen nur wenig an ein Hotel erinnert und man sich eher wie im Ferienhaus vermögender Freunde vorkommt. Trotzdem braucht man als Gast natürlich nicht auf die Annehmlichkeiten eines Vier-Sterne-Superior-Betriebes zu verzichten: So gibt es außer einem eigenen Tennisplatz und Ruderbooten auch einen kleinen Wellnessbereich mit Yoga- und Hot-Stone-Anwendungen. Und auf der Seeterrasse oder im Restaurant wird neben Frühstück und Nachmittagstee allabendlich ein erstklassiges Vier-Gang-Menü auf Basis modern interpretierter österreichischer Gerichte serviert. Besonderes Schmankerl für Gäste, die das Außergewöhnliche suchen: Wer will, kann sowohl in der original Windsor-Suite als auch im Thomas-Mann-Zimmer nächtigen und sich dabei einen Urlaub lang wie eine echte Berühmtheit fühlen!
www.oberoesterreich.at/appesbach
Gut einkaufen in Oberösterreich
Die besten Tipps für Ihren Einkauf in Linz und Oberösterreich: edles, und typisch Oberösterreichisches statt Massenware.
Linzer Markt
Der Südbahnhofmarkt in Linz ist als größter Grünmarkt Oberösterreichs ein höchst lebendiger Markt, vor allem am Freitag und Samstag. Dann nämlich verkaufen neben den fixen Marktständen unzählige Kleinbauern und Gärtnerinnen aus der Region ihre Waren und es wimmelt vor winzigen Verkaufstischen, auf denen oft nur zehn Kohlrabi und zwei Kilo Zwetschken angeboten werden. Jeden Samstag zeichnet zudem der ORF Oberösterreich in einem apfelförmigen Übertragungspavillon die Radio-Sendung „Arcimboldo – Live vom Markt“ auf, in der Star-Köche und bekannte Gastronomen vor Publikum ihre Spezialitäten zubereiten und verkosten lassen.
Südbahnhofmarkt Linz
Marktplatz, 4020 Linz
www.suedbahnhofmarkt-linz.at
Schlierbacher Käse und Bio-Lebensmittel
Rund um das prächtige Barockstift Schlierbach, das über dem oberösterreichischen Kremstal thront, ist in den letzten Jahren ein gleichsam organisch gewachsenes Geflecht verschiedenster Bio-Aktivitäten entstanden. Wenn man den Ort Schlierbach erreicht, wähnt man sich sogleich im Garten Eden: Auf den sattgrünen Wiesen grasen gemächlich die Kühe, zwischen blühenden Obstbäumen picken zufriedene Hühner in der Erde, und wandert man einmal den Hügel hinauf, tauchen am Horizont freilaufende Puten auf. Ja, natürlich, auch fette Wollschweine und urzeitlich wirkende Hochlandrinder dürfen nicht fehlen.
„Qualität ist uns heilig“, lautet der pointierte Leitsatz der Klosterkäserei. Seit 1999 werden in der von den Mönchen betriebenen Käserei des Stiftes hochwertige Biospezialitäten erzeugt. Der Bio-Klosterkäse, ein milder Schnittkäse mit natürlichem Fettgehalt, der Bio-Paulus, ein mild-würziger Weichkäse sowie der cremige Bio-Baccus mit Rotkultur gehören längst zu den Lieblingen der Käsegourmets. Wer sich von der Qualität der hervorragenden „Stinker“ überzeugen will, kann barockes Stift und moderne Käserei im Doppelpack besichtigen, natürlich mit anschließender Verkostung im „Genusszentrum“, einem modernen Glasbau, in dem man das Gefühl hat, über dem Tal zu fliegen.
Ebenfalls in Schlierbach beheimatet ist der Hofmarke-Bioverband, der aus etwa 135 Mitgliedsbetrieben besteht. Die Grundphilosophie der Hofmarke-Biobauern heißt: „Aus der Region für die Region“. Beim Verkauf ab Hof kann man sich vor Ort von der natürlichen Wirtschaftsweise und der schonenden Verarbeitung der Produkte überzeugen. Aber auch am Schlierbacher Bauernmarkt und im Bauernladen Kremstal im benachbarten Kirchdorf wird eine breite Palette an frischen Biolebensmitteln angeboten: Milch, Käse und Brot, Rind-, Schaf- und Schweinefleisch, Speck, Würste, Getreide, Obst und Gemüse. All das laut Bio- Definition ohne chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel und ohne Gentechnik, dafür mit natur- und artgemäß gehaltenen Tieren, die ausschließlich biologische Futtermittel erhalten. Strenge gesetzlich vorgeschriebene Kontrollen sorgen dafür, dass auch Bio drin ist, wo Bio draufsteht.
Stift Schlierbach
Konditorei Kastners Kuchen und Torten
Überhaupt sind es interessanterweise Kurorte, in denen man die edelsten Konditoreien findet. Ob das daran liegt, dass man sich auf Kur nicht nur erholen will, sondern etwa bei einer Linzer Torte auch gerne verwöhnen lässt? Jedenfalls beweist dies auch die Konditorei Kastner im Moor- und Kneippkurort Bad Leonfelden, wo man besonderen Wert auf Zutaten aus der Region legt. Außerdem blickt man dort auch auf eine fast 450 Jahre lange Tradition zurück, die mit der Herstellung von Lebkuchen begann, was die Konditorei Kastner zur ältesten Österreichs macht.
Kastner
Älteste Konditorei Österreichs beheimatet in Bad Leonfelden
www.kastner-austria.at
Café Konditorei Jindrak
Hier entstand die Linzertorte
www.linzertorte.at
Zaunerkimpferl von der Konditorei Zauner
Schon vor mehr als hundert Jahren war der Ehrgeiz groß, der Lust auf Süßes möglichst raffiniert zu begegnen. Denn der Kaiserhof ließ sich nur von den Besten beliefern, ob nun mit Tafelsilber, Sekt, Delikatessen oder eben süßen Waren. Wer in den Kreis der Erwählten aufgenommen wurde, durfte sich von da an kaiserlich und königlicher – kurz: k. u. k. – Hoflieferant nennen. Diese Ehre wurde beispielsweise der Zuckerbäckerei Demel oder dem Hotel Sacher zuteil. Letzteres ist Entstehungsort der berühmten Sachertorte, die heute weltweit ein Begriff für höchste Konditorenkunst ist.
Dabei ließen die Monarchen ihren Sinn für feines Süßes zu Sommerfrische-Zeiten nicht in Wien zurück. Im kaiserlichen Kurort Bad Ischl im Salzkammergut wurde so die Grundlage für einen Konditorenpalast der Luxusklasse gelegt. In der Konditorei Zauner ging dann aber nicht nur der Kaiser ein und aus; auch Maler und Schriftsteller waren hier im 19. Jahrhundert Stammgäste. Heute gehört die Konditorei Zauner ebenfalls zu den ganz Großen in Österreich: Hier kann man sich noch durch das süße Repertoire der k. u. k. Monarchie kosten – in Form von Pralinen, Trüffelkugeln, Oblatentorten und Tortenecken nach alten Rezepturen. Dazu werden laufend neue Spezialitäten kreiert.
Konditorei Zauner
Pfarrgasse 7, 4820 Bad Ischl, www.zauner.at
Mauracher-Strutzen“ aus Roggen und Natursauerteig
Bio-Landwirtschaft, eigene Mühle und Backstube mit frischer, handwerklicher Verarbeitung kennzeichnen die Bio-Hofbäckerei Mauracher in Sarleinsbach, mitten im Mühlviertel in Oberösterreich. Seit 1980 wird das Unternehmen zu 100 Prozent biologisch geführt. Biobrot- und Gebäckspezialitäten sowie Feingebäck, wie Kuchen und saisonales Kleingebäck, wie Weihnachtskekse vom Mauracher Hof sind bei den Top-Adressen des Bio-Fachhandels und der gehobenen Gastronomie zwischen Wien und München erhältlich.
Diese Güte hat sicher mit dem klaren Wasser aus Urgesteinsböden zu tun, aber auch mit der Höhenlage des Mühlviertels. Sie begünstigt Getreidesorten mit großer, kräftiger Wurzelmasse, die dem Korn Vitalität und die kräftige Aromen verleihen. Damit erzielt man zwar keine hohen Erträge, aber umso bessere Qualität. Seit Generationen überlieferte Rezepte sind die Garantie für eine entsprechende Aufschließung des Mehls: Hier hat der Teig noch Zeit, sich zu entwickeln.
Mohnflesserl vom Brandl
Der „Meister des Handgebäcks“ bäckt seit einigen Jahren hinter Glas, so dass jeder beim kunstvollen Formen der Semmeln, Salzstangerl, Mohnflesserl etc. zusehen kann.
Bismarckstr. 6
4020 Linz
Gmundner Keramik
Auch das uralte Keramik-Handwerk hat viel mit der Kultur des Trinkens und Essens zu tun. Eine der größten Manufakturen Mitteleuropas befindet sich am Traunsee im oberösterreichischen Salzkammergut: die berühmte Gmundner Keramik. Bei Werksführungen in dem Traditionsunternehmen können die Besucher den Töpfermeistern und Keramikkünstlern über die Schulter blicken und erleben, wie aus einem Stückchen Ton ein handbemaltes, einmaliges Stück original Gmundner Keramik entsteht. Jede der über 500 verschiedenen Formen muss bis zu 60 Mal in die Hand genommen werden, bevor sie fertig ist. Denn wie vor 300 Jahren wird in der Gmundner Keramik-Manufaktur Stück für Stück in liebevoller Handarbeit geschaffen und mit Sorgfalt zur Vollendung gebracht.
Unweit von Gmunden, am türkisblauen Attersee, stellt seit 1920 die Firma Gollhammer den „Geheimtipp“ innerhalb der keramischen Tradition des Salzkammerguts dar. Die Muster von Gollhammer sind vielfältig und abwechslungsreich: „Die Dekorsprache“, erklärt Firmenchef Hans Mitterbauer, „entspricht auch einem philosophischen Hintergrund: Das ist die Herausforderung, unter Mitnahme der großen Keramik-Tradition des Salzkammerguts in der Formensprache in die Zukunft zu gehen, also zeitgemäß und attraktiv zu sein.“ Dazu passt der neue Firmensitz, das 300 Jahre alte Aichergut in Seewalchen, das Mitterbauer vor dem Abbruch rettete und revitalisieren ließ. Bei einem Rundgang durch die Manufaktur, die großzügigen Schauräume und die Malerwerkstatt kann man sich davon überzeugen, dass tatsächlich jedes einzelne Stück von Hand gefertigt und frei mit der Hand bemalt wird: Da gibt es keine Vorlage und keine Schablone. Jeder einzelne Hirsch des Hubertus-Dekors ist zum Beispiel eine Sonderanfertigung, jedes Geweih ein klein wenig anders, jede Tasse, jeder Teller ein Unikat.
Gmundner Keramik
Keramikstraße 24
4810 Gmunden
Tel.: +43 7612 786
www.gmundner.at
Führungen
Bei einer Führung durch die Manufaktur kann man – von der Rohmasse bis zum fertigen Produkt – jeden Arbeitsschritt kennen lernen; besonders ansprechend dabei ist die Dekorabteilung mit 60 Mitarbeiterinnen, in der die Muster, Tupfen für Tupfen und Strich für Strich, aufgetragen werden.
Spannend ist es, wenn nach dem abschließenden Brand die fertigen Geschirre aus dem Brenn-Ofen kommen: Erst dann ist die Keramik ausgehärtet und die Farben entfalten ihre volle Leuchtkraft.
Für Gruppen ab fünf Personen.
Im werkseigenen Geschäft kann man Gmundner Keramik kaufen.
Österreichischer Töpfermarkt
Jedes Jahr im August wird die Keramikstadt Gmunden am Traunsee zu einem Mekka der Tonkunst. Begleitend zum Markt wird auch der zeitgenössischen Keramikkunst Raum gegeben. In Gmundner Galerien und Ausstellungsräumenwerden Werke junger, aber auch nationaler und internationaler Keramikkünstlergezeigt.
Handgemachte Kacheln für Kachelöfen
„Gebranntes Glück“ ganz anderer Art entsteht in der alten Handelsstadt Steyr: Hier sorgt die Keramik-Manufaktur Sommerhuber für behagliche Wärme in der guten Stube und handgemachte Kacheln für Kachelöfen – und das seit 1491. Warum der Kachelofen nicht einfach nur eine Wärmequelle ist, kann wohl niemand besser erklären als Rudolf Christian Sommerhuber, führender Hersteller von Kacheln und keramischen Oberflächen: „Die keramische Strahlungswärme ist eine langwellige Infrarotstrahlung und kommt „Die keramische Strahlungswärme ist eine langwellige Infrarotstrahlung und kommt „Die keramische Strahlungswärme ist eine langwellige Infrarotstrahlung und kommt der Wärmestrahlung der Sonne am nächsten“, erzählt Herr Sommerhuber an einem der ersten kühlen Herbsttage, während sich mit dem Knistern der Holzscheite im Ofen ein Gefühl von Behaglichkeit und Entspannung ausbreitet. „Der Kachelofen ist die Urmutter aller Infrarot-Heizungen. Kacheln besitzen die Eigenschaft, Wärme einzuspeichern und sie langsam und gleichmäßig wieder abzugeben“, sagt Sommerhuber, dessen Manufaktur – nomen est omen – die entspannende Sommersonnenwärme in den Alpenwinter zaubert. Und das seit über fünfhundert Jahren!
Sommerhuber Gmbh – handgemachte Kacheln für Kachelöfen
Resthofstr. 69
4400 Steyr
Tel.: +43 7252 893
www.sommerhuber.com
Blaudruckerei Wagner in Bad Leonfelden
Noch älter als das Ofensetzen ist die Kunst des Blaufärbens: Blauer Montag in der Blaudruckerei Wagner in Bad Leonfelden – Karl und Maria Wagner machen heute blau. Sie müssen dazu nicht unbedingt blau sein – das Grün- und Blauschlagen allerdings bleibt ihnen nicht erspart. Das Ehepaar Wagner ist natürlich an diesem Montag äußerst fleißig, stocknüchtern und vollkommen friedfertig. Doch das uralte Handwerk, dem sie nachgehen, hat seine Spuren im allgemeinen Sprachgebrauch hinterlassen. Nicht erst seit dem Zeitalter der Blue Jeans werden Stoffe blau gefärbt, sondern schon seit tausenden Jahren. Warum gerade blau? „Das Blaufärben“, erklärt Karl Wagner, „ist die einzige Technik, mit einer kalten Brühe – wir sagen Küpe – zu färben. Durch die dunkle Farbe wurde das Gewand unempfindlich für Schmutz. Das einheimische Färberwaid und später der indische Indigo waren außerdem relativ preiswerte Farbstoffe.“ Das Blaufärben von Stoffen allein macht den „Mühlviertel Blues“ noch nicht aus, sondern die traditionelle Kunst des Blaudrucks – eine etwas irreführende Bezeichnung, denn eigentlich wird nicht blau gedruckt, sondern das Gedruckte vom Blaufärben ausgenommen. Die von der Familie Wagner verwendeten Muster sind, traditionell überliefert, im Laufe der Jahrhunderte entstanden: „Jedes Muster hatte eine gewisse Symbolik oder war gewissen Berufsgruppen zugeordnet.“
Blaudruckerei Wagner
Kurhausstraße 11
4190 Bad Leonfelden
www.blaudruck.at
Goiserer-Schuhe
Tatsächlich konkurrenzlos ist der „Goiserer“-Schuh: Er zierte bereits des Kaisers Füße, wird heute noch von Königen getragen und überlebt selbst die wildesten Konzerte des Hubert von Goisern. Von Hand gefertigt wird er nach wie vor in Bad Goisern: Ein Schemel vor dem hölzernen Arbeitstischchen, Knieriemen, Schusterhammer, Nägel und unzählige Leisten – die Werkstatt unterscheidet sich nicht wesentlich von jener der Jahrhundertwende. „Handwerk bleibt eben Handwerk“, meint Rudolf Steflitsch-Hackl, der als „Rudolf III.“ den Familienbetrieb übernommen hat. Hoflieferant ist Rudolf Steflitsch immer noch. Er versorgte die Königshäuser von Griechenland, Schweden und Dänemark mit seinem Schuhwerk. Es ist bekannt, dass die Spitzen der Politik, der Wirtschaft und des Adels ausschließlich in seinen Maßanfertigungen auf die Pirsch und in die Berge gehen. Namen nennt er jedoch nicht: „Meine Kunden haben ein Recht auf Diskretion.“ So bleiben die in den „goldenen“ bzw. grünen Büchern in der Werkstatt verwahrten Fußabdrücke der Prominenz geheim. Nur die Skizze der Haferl-Schuhe des Pop-Stars Hubert von Goisern in Größe 45 zeigt der Meister her: „Zum Hubert gehören einfach die Goiserer. Und außerdem war sein Großvater Schuster bei uns.“
Noch heute erinnert das sogenannte Schusterloch im Gebirge über dem Kurort im Salzkammergut an ein Missgeschick: Ein Bergführer rutschte in dieses Schneeloch und musste sich, weil seine sperrigen Schuhe ihn mehr behinderten als ihm nützten, barfuß daraus befreien. Das war die Geburtsstunde der nach ihrem Entstehungsort benannten Goiserer. Denn der Mann war auch Schuhmacher und erfand, zurück in seiner Werkstatt, die legendäre Zwienaht. Der lederne Oberteil wird zweimal mit dem Sohlenboden des Schuhs vernäht. Das macht ihn robust, geschmeidig und stabil. Es war ein Jahrhundertwurf: Einzigartig in seiner Qualität, hielt der halbhohe, mit Eisennägeln beschlagene Schnürstiefel schon bald Einzug in die Jagdgarderobe. Und sogar Kaiserin Sisi trug ihn zum Bergsteigen.
Wer Goiserer besitzt, weiß, welches Vergnügen das für die Füße ist. Rudolf Steflitsch-Hackl ist der einzige Schuhmachermeister weltweit, der sie nach den Vorgaben ihres Erfinders erzeugt, mit Werkzeug, das schon sein Vater und sein Großvater benutzten. Kein Wunder also, dass seine Auftragsbücher voll sind und seine oft namhafte, über den ganzen Erdball verstreute Klientel nach dem Maßnehmen zwölf bis 15 Monate auf ihre Maßschuhe wartet. (Nein, Namen werden keine preisgegeben.) Rudolf Steflitsch-Hackl misst die „Zwiegenähten“ zum Trachtenlook genauso an wie zum Business-Kostüm oder zum Abendanzug.
Ist einmal die Funktion geklärt, wählt er das passende Oberleder und die richtige Besohlung aus; dann stimmt er das Modell in Farbe, Schnitt und Dekor auf die Persönlichkeit des Trägers oder der Trägerin ab. Dabei entsteht einzigartige Handwerkskunst. Steflitsch-Hackls Goiserer können Ballerinas, leichte Trekking- Stiefel, Stadtschnürer oder schicke Golfschuhe sein. Denn nichts ist so individuell und einfühlsam wie Handarbeit, und so ist jedes Paar Goiserer, vom Entwurf an, Ausdruck einer Lebensphilosophie: Mit beiden Beinen fest auf der Erde zu stehen – ganz gleich, ob auf gepflegtem Parkett oder im steinigen Gelände.
LINKTIPPS:
Goiserer
Rudolf Steflitsch-Hackl
http://www.handwerkhaus.at/meisterbetriebe/leitner.php
Tipp: das Heimat und Landlermuseum Bad Goisern
Das Museum zeigt die Geschichte der Goiserer Schuhmacher anhand
verschiedener Exponate.
Öffnungszeiten: Das Museum ist nur einige Monate im Jahr offen. Die aktuellen
Öffnungszeiten entnehmen Sie bitte dem untenstehenden Link.
Weitere Informationen unter:
http://www.bad-goisern.net/bad-goisern/ausfluege/ausstellungen-and-museen/heimat-und-landlermuseum/
Bauernleinen aus Haslach
Die Genügsamkeit der Flachspflanze entspricht der Kargheit des Bodens – gewoben wird daraus Stoff für höchste Ansprüche: Die über 800-jährige Geschichte der Leinenweberei in Oberösterreich wird in Haslach zeitgenössisch und kreativ weitergesponnen.
Es war die Konkurrenz des Bauernleinens, die die Zunft der Leinenweber zu qualitativen Höchstleistungen anspornte. Und es war ein Fall von Betriebsspionage, dass deutsche Meister das Wissen zur Herstellung reichgemusterter Leinendamaste, für die Haslach berühmt wurde, weitergaben. Zur Hochblüte der Produktion trug ein ausgedehntes Handelsnetz bei, das bis nach Wien, Budapest und Italien reichte.
Beeindruckt von der Kunstfertigkeit und Weichheit des Stoffs, kaufte sich ein Mailänder Bankier ein: Mehr als 1.000 Arbeiter beschäftigte er in der 1830 gegründeten Leinenwarenfabrik Vonwiller, die bald auf mechanische Webstühle, Dampfkraft und Elektrizität umgerüstet wurde. Ab da wurden die auf mehreren Weltausstellungen prämierten Haslacher Weben bis nach Indien und Amerika vertrieben. Feines Leinen, dünn und glänzend wie Seide versponnen, dazu kühlend, feuchtigkeitsabsorbierend und reißfest, war besonders als Tisch-und Bettwäsche gefragt.
Das historische Fabriksgebäude bewahrt mit dem Zentrum für textile Kultur durch eine umfassende Initiative Wissen und Techniken der Stofferzeugung und führt die Handwerkskunst weiter. „Vom Flachs zur Leinwand“ lautet das Programm des Webereimuseums, in dem die Aufbereitung der Pflanzen bis zur Herstellung der Webe spannend vorgeführt wird. Ausgestellt sind bestens gewartete Webstühle und so erstaunliche Wunderwerke der Technik wie die über 150 Jahre alten Jacquard-Maschinen, die mit Lochkarten gesteuert werden. Im Textilen Archiv werden Musterbücher, Fachliteratur und Musterweben zugänglich gemacht.
International laufen die Fäden jeden Juli beim Sommersymposium in Haslach zusammen. Es dauert 14 Tage und bietet volles Programm: Kurse zu verschiedensten textilen Techniken und Gestaltungsverfahren werden in Experimentier-Werkstätten und an Handwebstühlen angeboten. In begleitenden Ausstellungen ist Spinnen und Weben als Kunst-Art dokumentiert. Besonders fruchtbar ist der Austausch mit japanischen Künstlerinnen und mit einem Meister aus Haslach selbst: Der in Frankreich lebende Franz J. Ippoldt restauriert textile Kostbarkeiten vergangener Jahrhunderte originalgetreu und baut dazu Webstühle alter Zeiten nach. Sein wichtigstes Handwerkszeug ist der Fadenzähler. Als höchst anziehend für ein dichtgedrängtes Publikum entpuppt sich der Webermarkt: Zwei Tage lang zeigen Textilschaffende aus ganz Europa, was aus Weben – von Filzen über feine Stoffe und Kleider bis Schmuck und Teppiche – zu machen ist. Neben Leinen wird dabei Papier genauso verwendet wie Wolle, Seide oder feinstes Goldgarn.
Neu sind Wochenend-Kurse, die ganzjährig zum kreativen Gestalten einladen. Und selbst in die Küche ist die Weberei vorgedrungen: Die Leinöl- Kartoffeln sind eine regionale Spezialitäten.
- Fabrikverkauf und Stoffgeschäft
- Die Webfabrik Haslach fertigt verschiedene Stoffe an und geht auch auf Sonderwünsche ein.
www.webfabrikhaslach.at - Leitner Leinen, Ulrichsberg
- Leitner Leinen ist eine Leinenmanufaktur, die auch Fabrikverkauf anbietet.
www.leitnerleinen.com - Leinenweberei Vieböck, Helfenberg
- Die Leinenweberei Vieböck stellt verschiedene Leinenprodukte her und verfügt auch über einen Online-Textilshop.
www.vieboeck.at - Mühlviertler Ölmühle
- Die Mühlviertler Ölmühle produziert verschiedene Ölsorten (natürlich auch Leinöl) und bietet diese zum Verkauf an. Führungen sind nach Voranmeldung möglich.
www.oelmuehle-haslach.at
Klosterbier aus der Stiftsbrauerei Schlägl
Die Brautradition im Stift Schlägl geht auf das Jahr 1580 zurück, dürfte jedoch schon sehr viel älter sein, denn im Oberen Mühlviertel wird seit Jahrhunderten Gerste und Hopfen angebaut. Die Chorherren des Stiftes Schlägl entdeckten bald, dass man daraus köstliches Bier brauen kann. Unter Verwendung von Malzsorten, die ausschließlich aus heimischen Mälzereien stammen, Mühlviertler Aromahopfen und weichem Wasser aus dem Urgestein des Böhmerwaldes werden in der Stiftsbrauerei Schlägl viele Sorten gebraut.
Brauereiführungen: Dienstag bis Donnerstag ganztags Freitag vormittags Stiftskeller Schlägl
4160 Schlägl 1 Tel.: +43 (0)7281 8801-280
Gastgarten, Bierkulinarium, Bierschmankerl, Bierverkostung Ruhetage: Montag und Dienstag Tel.: +43 (0)7281 8801-221 brauerei@stift-schlaegl.at www.stift-schlaegl.at
Salzkontor in St. Wolfgang am Wolfgangsee
Im Salzkontor in St. Wolfgang wird der Schatz gezeigt: das Steinsalz. Das einstige Meeressalz wurde vor rund 250 Millionen Jahren bei der Entstehung der Alpen tief im Berginneren eingeschlossen, wo es bis heute geschützt lagert. Bergmänner tragen das Alpensalz nach wie vor nach alter Tradition ab. Von dort wird das Natursalz in die ganze Welt geliefert. Das Salzkontor in St. Wolfgang präsentiert das österreichische Steinsalz und Salz-Kräuter-Kombinationen Hier wird auch erklärt, dass das Salzkammergut vor Millionen Jahren noch am Meer lag und wie dessen Salz schließlich in den Berg kam.